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Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Stavros vorsichtig, »den Regul versichern zu können, daß von den Mri keine mögliche Gefahr mehr ausgeht.«
    »Ich habe mich nach dem Jungling Duncan erkundet«, sagte Hulagh. »Er ist nicht verfügbar. Die Mri sind nicht mehr auf Kesrith. Ein Schiff ist abgeflogen. All diese Umstände – die vielleicht keine Beziehungen untereinander haben – scheinen eine immer noch schmerzliche Bedeutung zu erlangen.«
    Es gab eine lange Pause. Stavros' Mund arbeitete und schuf einen Ausdruck, den Hulagh ebensowenig lesen konnte wie den vorherigen: Betroffenheit vielleicht, oder Mißvergnügen.
    »Wir sind dabei«, sagte Stavros endlich, »die Verbreitung der Mri zu erforschen. Wir haben zur Sache gehörige Aufzeichnungen gefunden. Bai Hulagh, der Umfang der Aufzeichnungen ist außerordentlich beunruhigend.«
    Hulagh sog Luft ein, hielt den Atem für einen Moment an. Er kannte Stavros wirklich gut genug, um sich auf das zu verlassen, was er sagte.
    »Ein Teil davon«, sagte Stavros, »kann im Regul Raum liegen, aber nur ein Teil.«
    »Verlassene Welten«, sagte Hulagh. In seiner Bestürzung hatte er nicht übersetzt. Er holte seine Auslassung; nach und erkannte Schrecken auf den Gesichtern der anderen Ältesten. »Nisren, Guragen – aber es trifft zu, daß sie sich weithin ausgedehnt haben. Ein Mri-Bericht, nicht wahr?«
    »Sie schreiben in der Tat«, sagte Stavros.
    »Ja«, sagte Hulagh. »Keine Literatur, keine Kunst, keine Wissenschaft, kein Handel; aber ich war in dem alten Edun – dort, auf den Hängen. Ich habe selbst gesehen, was vielleicht Inschriften waren. Aber ich kann sie nicht für Sie übersetzen, nicht ohne weiteres.«
    »Numerische Aufzeichnungen, zum großen Teil. Wir haben sie gut genug verstanden, um uns Sorgen zu machen. Wir gehen der Frage nach. Sie mag sich als von großer Bedeutung für alle Regul herausstellen. Wir sind betroffen über den Umfang dessen, was diese Unterlagen uns vielleicht zeigen. Und über mögliche Überlappungen unserer Nachforschungen mit Regul-Gebiet. Eindringung in Randbereiche. Nicht lästig für Alagn, aber vielleicht für andere...«
    »Holn.«
    »Ja«, sagte Stavros. »Wir machen uns Sorgen über den Kurs dieser Sonde. Es mußte jedoch getan werden.«
    Der Atem ließ Hulaghs Nasenlöcher flattern; die Herzen schlugen in einem besorgniserregenden Rhythmus. Er war sich der erschreckten Blicke seiner Ältesten, die auf ihm ruhten, überdeutlich bewußt. Sie verließen sich auf seine Erfahrung, denn sie selbst hatten keine. Er wurde sich quälend dessen bewußt, daß er mit einer Sache konfrontiert war, die Auswirkungen bis nach Mab haben würde. Und es gab keine Möglichkeit, sie zu verzögern oder sich zu beraten.
    Alagn hatte die Macht, für die Docha zu sprechen, hatte dies bereits zuvor in den Verhandlungen mit den Menschen gemacht. Hulagh sammelte sich, verlangte nach mehr Soi, und in gleicher Weise erfrischten sich die anderen Ältesten. Tief in Gedanken nippte er an seinem Getränk, setzte ab, um Sharn, deren Rat willkommen war, sogar sachkundig, einen Blick zuzuwerfen. Sharn erwiderte mit einem Blick, der Verständnis für Hulaghs Betroffenheit enthielt und ihm zustimmte. Er freute sich darüber. Die anderen Ältesten sahen einfach verwirrt aus, und Karag schaffte es nicht, seine Beunruhigung zu verbergen.
    »Bai Stavros«, sagte Hulagh schließlich und unterbrach damit eine ruhige Besprechung der Menschen untereinander, »Ihr... Eindringen könnte sich, was die Beziehungen zu den Docha angeht, als gefährlich erweisen. Jedoch könnte mit Unterstützung Alagns eine solche Expedition von hier aus genehmigt werden. Die von Ihnen erwähnten Aufzeichnungen, so verstehe ich, gehen in ihrem Umfang über Regul-Gebiet hinaus.«
    »Unsere Kenntnis über Ihre Ausdehnung inbestimmten Bereichen ist nur vage, aber wir glauben es.«
    »Sicherlich haben wir in dieser Sache ähnliche Interessen. Wir sind keine kriegerische Rasse. Sicherlich haben Sie das bei Entsendung dieser Sonde in Rechnung gestellt, und vielleicht wäre ihr das große Kriegsschiff gefolgt. Sicherlich...« Plötzlich kam Hulagh ein Gedanke: seine Nasenlöcher entspannten sich vor Verwunderung. »Sie haben diese Sonde als eine Ausrede vorgesehen. Sie haben sie mit Bedacht vorausfliegen lassen, um das Recht der Verfolgung zu beanspruchen, um sich selbst zu entschuldigen – Mri Rebellenschiff. Habe ich recht?«
    Stavros gab keine Antwort, sondern blickte ihn nur argwöhnisch an. Die Gesichter der anderen waren

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