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Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Horag hochzuschätzen; sein Betragen während der schwierigen Tage auf der Station war fehlerlos gewesen. Natürlich brachte er dies nicht gegenüber Suth zum Ausdruck: das würde den Jungling, den er für größere Verantwortung auszubilden gedachte, nur verderben.
    Diener nicht nur des ersten Ältesten von Alagn, sondern des ersten Ältesten des ersten Doch unter den ersten dreien der Regul: Suth kannte das kommende Glück noch nicht. Hulagh lächelte vor sich hin, eine Geste, die die Menschen kaum erkennen würden, ein Straffen der Muskulatur der unteren Augenlider, eine Entspannung der Nasenlöcher trotz der beißenden Luft.
    Sein langes, vorsichtiges Manövrieren hatte Erfolg gehabt.
    Acht Schiffe waren gekommen, ein Viertel der Stärke von Doch Alagn, und andere warteten noch. Sie waren gekommen, um das Schicksal ihres Ältesten herauszufinden, auf Kesrith zwischen Menschen und Mri aufgehalten und lange überfällig. Die Menschen hatten offensichtlich nicht erwartet, daß Alagn mit solcher Stärke reagierte – als ob Alagn vernünftigerweise etwas anderes hätte tun können. Stavros hatte offenkundig darin versagt, zu erkennen, wie sehr Alagn hier gebunden war durch die Anwesenheit eines Schiffprototyps, den die Hohe Versammlung der Regul Docha ihnen anvertraut hatte – verloren jetzt, verzogenes Metall auf einem zerstörten Hafen. Plötzlich aufschießende Furcht störte Hulaghs Befriedigung – aber diese ängstlichen Menschen boten die Mittel, den Verlust zu decken und ihm zum Trotz die Position Alagns zu verbessern.
    Die Gesichter dieser menschlichen Junglinge, die Haltung der Menschen auf der Station, die Gespräche mit Stavros, all das zeigte eindeutig, daß die Menschen nicht kämpfen wollten. Hulagh hatte bereits seit langem daran geglaubt und spendete der Vernunft der Menschen natürlich Beifall. Auf Kesrith waren Älteste verpflichtet, menschliche und jetzt drei weitere der Regul, geringere Älteste und Alagn, in dem Teil der Karawane, der jetzt auszusteigen begann. Kämpfen ergab keinen Sinn. Hulagh stellte diese Haltung ernsthaft zur Schau, indem er die Ältesten des eigenen Doch herkommen ließ und glaubte, daß es sicher war. Die Menschen hätten bei Auftauchen der Kriegsschiffe den Kampf eröffnen können, beim ersten Anzeichen davon, daß es Reiter-Träger waren; aber stattdessen hatten sich die Menschen zum Gespräch entschlossen, trotz der Tatsache, daß sie hätten gewinnen können: Menschen waren wilde Kämpfer, was dadurch belegt wurde, daß sie sich mit den Mri hatten messen können – mit dem Vorteil der größeren Zahl sicherlich, aber Regul hätten den Mri nicht widerstehen können, und Hulagh gestand dies insgeheim ein. Nein, die Menschen wollten keinen weiteren Konflikt. Nach jenen ersten ängstlichen Tagen hatte Hulagh angefangen, Bai Stavros ehrlich zu vertrauen, der bekannte, daß die Menschen den Frieden nicht nur einhalten, sondern sogar ausweiten wollten.
    Diese Wahrheit enthielt sicherlich tiefere Wahrheiten des Vorteils für Stavros und seine privaten Interessen: Stavros, mit einer Weisheit, die die Regul respektieren, vielleicht sogar lieben konnten, verpflichtete sich nicht gegenüber einem Verbündeten, sondern verfolgte mannigfaltige Beziehungen und untersuchte sie auf ihre Vorteile.
    Da gab es beachtenswerterweise die Frage der Mri, die Stavros immer noch interessant fand und der er vermittels des angeblich wahnsinnigen Junglings Duncan nachging. Schon der Gedanke ließ Hulaghs Haut sich zusammenziehen. Wahnsinnig vielleicht, aber wenn der Jungling derartig fehlerhaft war, dann war es verrückt von Stavros, ihn wiedereinzusetzen. Und Hulagh glaubte nicht, daß Stavros verrückt war.
    Eine Sonde hatte das System verlassen; das größte der menschlichen Kriegsschiffe hatte sie bis zum Rand des Systems eskortiert und war nach einem wütenden, codierten Funkwechsel mit der Sonde und dann mit Stavros zurückgekehrt. Hulagh bedauerte sehr, daß weder er noch seine Gehilfen diesen Austausch verstehen konnten, nach dem das Kriegsschiff und sein Reiter brav zur Station zurückgekommen waren, während das Schiff HANNIBAL die Regul Fahrzeuge bei ihrer Annäherung eskortierte.
    Das Schiff mit den Mri an Bord hatte Kesrith verlassen, unmittelbar nachdem Stavros informiert worden war, daß Regul-Schiffe anflogen. Nach einer Besprechung mit Stavros war Duncan mitsamt seiner Habe auf dieses Schiff geschickt worden, mit allem, was von seinem Besitz nach der ursprünglichen

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