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Shooting Stars (German Edition)

Shooting Stars (German Edition)

Titel: Shooting Stars (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Mandler
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auch die Straße, die von ihrem Hotel aus zu meinem führt. Ich wollte herausfinden, wie viele Sicherheitsleute hier schon ihre Arbeit verrichten. Habe mir die in der Umgebung geparkten Autos genau angesehen. Beobachtet, ob ein unauffälliger Lieferwagen in der Straße parkt oder in einer der Seitenstraßen. Und natürlich gibt es da Lieferwagen. Es gibt immer Lieferwagen. Aus diesem Grund sind sie ja auch so beliebt, wenn es darum geht, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen oder Abhöraktionen zu starten. Aber selbst wenn in einem der drei Wagen, die ich gesehen habe, Menschen sitzen, werden sie damit die Sicherheit von Angelina und Brad nicht erhöhen. Und auch wenn sie versuchen, die Umgebung sicherer zu machen, wird ihnen das nicht gelingen. Denn mit hochauflösenden Kameras würden sie mein Gesicht zwar erkennen können. Aber sie würden nicht erkennen, dass ich die Gefahr bin. Und ich werde es ihnen auch nicht verraten. Weil ich mit niemandem sprechen werde, bis es so weit ist, werden ihnen auch die empfindlichsten Abhörgeräte keinen Schritt weiterhelfen.
    Ich stelle meine AS50 auf. Diese prächtige Waffe, die man in ein paar Minuten zerlegen kann und die ich in meinem Koffer nach oben habe bringen lassen.
    Ich stelle sie auf das integrierte Zweibein, passe den Hinterschaft an und justiere die Optik. So gut das eben geht, wenn man eine Waffe nicht einschießen kann. Ich stecke das Magazin in die Waffe. Lade einmal durch, fülle das Magazin danach wieder auf und lege ein zweites Magazin neben den Abzug auf den Boden. Damit habe ich elf Schuss. Elf Möglichkeiten, die beiden zu treffen. Oder mich zu verteidigen.
    Sie hat einen harten Rückstoß, meine AS50. Es wird ein harter Schlag sein, den sie mir in die Schulter geben wird. Aber dieser Schlag steht in keinem Verhältnis zu der Energie, die ihr Projektil im Körper von Angelina oder in dem von Brad freisetzen wird.
    Ich sehe durchs Okular. Ich beobachte die Straße. Aber es ist noch nicht heute. Es wird erst morgen sein. In zehn Stunden. In elf vielleicht.
    Ich werde warten. Ich werde hier an meiner AS50 warten. Denn vielleicht kommen sie ja schon früher. Vielleicht werden sie auch später kommen.
    Ich werde sie in dem einen und auch im anderen Fall kommen sehen. So oder so werde ich da sein, wenn sie eintreffen.

4
    Ich warte.
    Immer noch warte ich.
    Obwohl sie schon längst angekommen sein müssten, bin ich immer noch hier. Es ist ein Gefühl oder mehr eine Ahnung, die ich habe. Von Minute zu Minute wird es unwahrscheinlicher, dass sie noch eintreffen.
    Ich werde trotzdem weiter warten, wie ich zu warten gelernt habe. Ich werde so lange warten, bis ich nicht mehr anders können werde als aufzustehen. Und ich ärgere mich ein wenig darüber, dass ich so viel Wasser getrunken habe. Dass ich nicht daran gedacht habe, eine passende Flasche neben mich zu stellen, damit ich urinieren kann, ohne aufzustehen. Ich habe Trinkwasser in Griffweite. Auch eine Kleinigkeit zu essen. Aber nichts, um mich erleichtern zu können.
    Noch geht es. Noch kann ich es ertragen. Und wenn ich wirklich nicht mehr kann, werde ich es machen wie immer. Ich werde mich zur Seite drehen. Werde die Straße weiter beobachten, werde ihn aus meiner Hose fummeln und meinen Urin in den Teppich rinnen lassen. Ich werde versuchen, so weit wie möglich von mir weg zu urinieren. Aber der weiche Hotelzimmerteppich wird die Flüssigkeit aufsaugen und verteilen. Sie wird auch zu mir kommen. Und es wird beginnen zu riechen. Nach ein oder zwei Stunden vermutlich wird das gesamte Zimmer stinken. Und ich werde, weil meine Kleidung den Urin aus dem Teppich heraussaugen wird, werde auch ich stinken. Und ich werde mich duschen müssen. Aber ich werde mich nicht duschen können, weil ich flüchten werde müssen. Weil ich, gleich nachdem ich geschossen haben werde, eine möglichst große Distanz zwischen ihnen und mir werde schaffen müssen. Denn sie werden mich verfolgen. Ohne Zweifel sind heute viele von ihnen da. Auch wenn ich keinen einzelnen von ihnen sehe, weiß ich doch, dass sie da sind. Und dass sie wie Bluthunde meine Spur suchen und dass sie mich, wenn sie meine Witterung aufgenommen haben werden, zielsicher verfolgen werden. Und dann, denke ich, spätestens dann muss ich ihnen nicht nur einen, sondern viele Schritte voraus sein. Sollte ich schon in der U-Bahn sitzen oder in einem Zug, der mich als anonymen Fahrgast unter anderen anonymen Fahrgästen in Sicherheit bringt.

5
    Ich bin auf dem Weg zum

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