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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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irgendwas dazwischen   –, aber ich weiß, dass es war, als bliebe die ganze Welt stehen, nur unsere Herzen nicht, die gegeneinander pochten. Und ich erinnere mich, wie er seine warme Hand unter meine Jacke und mein Hemd schob und seine langen, schlanken Finger an meinen Rücken presste. Und ich erinnere mich, wie sehr ich mich danach sehnte, seine Haut am ganzen Körper zu spüren.
    Als wir uns schließlich wieder voneinander lösten, sagte Ethan meinen Namen, wie noch kein Mensch es je getan hatte, und seine Stimme war erfüllt von Zärtlichkeit und Verlangen gleichermaßen. Die Tränen stiegen mir in die Augen, als ich ihn anschaute. Er war immer noch Ethan, der dürre Junge auf dem Schulhof und mein bester Freund. Aber er war auch jemand Neues.
    «Ich glaube, du weißt, weshalb ich mich von Sondrine getrennt habe», sagte er.
    «Ja», flüsterte ich. «Ich glaube ja.»
    Ich strahlte und platzte fast vor lauter Vorfreude auf das, was kommen würde – an diesem Nachmittag und jeden Tag von heute an. Ich legte die Hand in seine Ellenbeuge, und wir wendeten den Kinderwagen und gingen nach Hause.

ZWEI JAHRE SPÄTER
    Es ist ein strahlender Sommertag in London. Ich warte im Holland Park, und ich trage ein elfenbeinfarbenes Kleid aus einem Chiffon, der so weich ist, dass ich nicht aufhören kann, ihn zu befühlen. Das Kleid hat hinten einen V-Ausschnitt , und vorn ist es über dem Busen gerafft und mit schimmernden Perlen bestickt. Der schlichte, romantische Glockenrock weht genau richtig im Wind. Die Verkäuferin im Brautmodengeschäft in Kensington hat gesagt, der Schnitt sei an die edwardianische Mode angelehnt – und das hörte sich an, als werde es Ethan gefallen. Es war das erste Kleid, das ich anprobiert habe, aber wenn ein Kleid das richtige ist, dann weiß man es sofort.
    Als das Streichquartett zu spielen anfängt, spähe ich um die Ecke des Belvedere in den Garten hinaus und werfe einen heimlichen Blick auf Ethan. Wir waren nur vierundzwanzig Stunden voneinander getrennt, aber für uns ist das eine lange Zeit. Ob es an der langen Trennung liegt, an seinem Armani-Anzug oder an der Aufregung des Tages – jedenfalls hat er nie besser ausgesehen als jetzt. In meiner Brust wird es eng, und ich atme schnell und flach, um nicht in Tränen auszubrechen. Ich will nicht schon so früh am Tag meine Wimperntusche zerfließen lassen. Einen Moment lang wünschte ich, ich hätte meinen Vater, auf den ich mich stützen könnte, oder eine Brautjungfer, die hinter mir steht. Aber nein – ich habe die richtige Entscheidung getroffen. An meinem Hochzeitstag gehe ich allein – nicht aus Trotz oder um etwas zu demonstrieren, sondern als mein persönliches Symbol dafür, wie weit ich gekommen bin.
    Ich atme tief durch und gehe um die Ecke in den Garten.Jetzt kann ich Ethan direkt sehen. Ich sehe seinem Gesicht an, dass er mich schön findet, und ich kann es nicht erwarten zu hören, wie er sein Gefühl nachher in Worte fasst. Niemand kann sich so gut ausdrücken wie er. Ich schaue ihm tief in die Augen, bis ich an seiner Seite bin.
    «Hi», flüstert er.
    «Hi», flüstere ich zurück, und der Geistliche fängt an zu sprechen.
    Die Zeremonie ist kurz, aber Ethan und ich haben Stunden darauf verwendet, unser Gelübde zu formulieren. Ein paar traditionelle Teile haben wir behalten, den Rest gestrichen, aber jedes einzelne Wort hat tiefe Bedeutung. Am Ende sind Ethans Augen feucht und gerötet. Er beugt sich vor und berührt meine Lippen mit seinen. Ich küsse meinen Ehemann und präge mir den Augenblick ein – die warme Sonne auf meiner Haut, den Duft der Blumen um uns herum, den Applaus und das Klicken der Kameras, die jubilierenden Klänge von Beethovens «Ode an die Freude».
    Überglücklich drehen Ethan und ich uns um, fassen einander bei den Händen und wenden uns unseren Gästen zu. Zuerst sehe ich meine Mutter, die sich mit einem Spitzentaschentuch die Augen betupft. Mein Vater sitzt neben ihr und hat Thomas und John auf den Knien. Meine Eltern sind entzückt darüber, dass ich meine wahre Liebe gefunden habe und dass ich sie in einem Romanautor aus Stanford gefunden habe, dessen Roman über die Entdeckung der Liebe an unerwarteten Orten zu einem internationalen Bestseller geworden ist. Ich bezweifle, dass meine Eltern sich jemals ändern werden – sie werden ihr Leben lang viel Wert auf Geld und materielle Dinge und Image legen. Aber ich weiß auch, dass der Zwist zwischen uns zum Teilaus Sorge und Angst um ihr Kind

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