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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Ich bin drüber weg», log ich. «Ich rufe bei Crate and Barrel an. Ich will diesen Tisch haben.»
    Rachel mochte mir Dex und meine Reise nach Hawaii gestohlen haben, aber ich würde den schöneren Tisch bekommen, veflucht!
    Aber nicht mal der Tisch (der lieferbar war) und der Sex mit Marcus (der unglaublich war) konnten meine Stimmung bessern. Ich konnte einfach nicht fassen, dass Dexund Rachel wirklich zusammen waren – dass ihre Beziehung real war. So real, dass sie gemeinsam ein Sofa kaufen gingen. So real, dass sie nach Hawaii flogen.
    Und von diesem Tag an war ich regelrecht besessen von Rachel und Dex. Zwei Menschen waren komplett aus meinem Leben herausgeschnitten worden – aber aus meiner Perspektive waren wir drei untrennbarer und dauerhafter miteinander verbunden als je zuvor.

ZWÖLF
    Alles wurde nur noch schlimmer, als ich dreißig wurde. Am Morgen meines Geburtstags erwachte ich zum ersten Mal mit Übelkeit. Ich lag mit Marcus im Bett, auf der dem Badezimmer abgewandten Seite, und schaffte es gerade noch über ihn hinweg zur Toilette, bevor ich die Fajitas erbrach, die ich am Abend zuvor im Rosa Mexicano gegessen hatte. Ich zog ab, spülte mir den Mund mit Listerin aus und putzte mir die Zähne. Dann kam eine neue Welle der Übelkeit, und wieder sprudelten rote und gelbe Peperoni-Stückchen ins Klo. Ich zog ab, spülte mir den Mund aus, putzte mir die Zähne. Dann ließ ich mich auf den Boden sinken und stöhnte laut. Ich hoffte, Marcus werde aufwachen und mich retten. Er tat es nicht.
    Dex, dachte ich, hätte mich kotzen gehört. Er hatte einen sehr leichten Schlaf, aber in diesem Moment schrieb ich es seinem größeren Einfühlungsvermögen zu. Vielleicht umhegte Marcus mich nicht genug. Ich stöhnte nocheinmal, lauter jetzt. Als Marcus sich immer noch nicht rührte, raffte ich mich von den kalten Fliesen auf und ging wieder ins Bett. «Nimm mich in den Arm», wimmerte ich.
    Marcus schnarchte.
    Ich kuschelte mich in die Kuhle zwischen seinem Arm und seinem Körper und gab noch ein paar bedürftige Geräusche von mir, während ich auf die Uhr schaute. Sieben Uhr dreiunddreißig. Der Wecker war auf sieben Uhr fünfundvierzig gestellt. Noch zwölf Minuten, bevor er mir offiziell zum Geburtstag gratulierte. Ich schloss die Augen und fragte mich, was Rachel und Dex wohl gerade taten – und vor allem, was sie im Zusammenhang mit meinem Geburtstag tun würden. Das war ihre
letzte
Chance, hatte ich am Abend zuvor wütend zu meiner Mutter und zu Marcus gesagt. Ich wusste nicht genau, was ich erwartete oder was ich haben wollte – aber ein Anruf oder eine E-Mail wäre sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
    Bestimmt hatten Rachel und Dex dieses Thema in den letzten Tagen erörtert. Ich vermutete, dass Dex dafür war, mich in Ruhe zu lassen, während Rachel mich anrufen wollte. «Mehr als fünfundzwanzig Jahre lang haben wir gemeinsam ihren Geburtstag gefeiert», würde sie zu Dex sagen. «Ich kann diesen Tag nicht einfach übergehen. Ich muss sie anrufen.» Und ich hörte, wie Dex antwortete: «Es ist das Beste so. Ich weiß, es ist hart, aber das kann nicht gut gehen.» Wie lange mochten sie darüber diskutiert haben? Vielleicht hatte es mit einem Streit geendet, vielleicht sogar mit dem dauerhaften Bruch. Leider waren beide weder besonders stur noch streitsüchtig. Da sie beide von Natur aus umgänglich waren, hatten sie sicher ein ruhiges, vernünftiges Gespräch geführt und waren zu einem einmütigen Entschlussgekommen, wie sie den Jahrestag meiner Geburt begehen wollten.
    Eins allerdings wusste ich genau: Wenn Rachel und Dex mir nicht in irgendeiner Form zum Geburtstag gratulierten, dann würde es keine Absolution mehr geben. Niemals. Mein Hass auf sie wuchs schneller als die Obstfliegenpopulation in unseren Erdnussbutter-Gläsern im zweiten High-School-Jahr. Ich versuchte mich zu erinnern, was diese Experimente hatten beweisen sollen; irgendwas mit der Augenfarbe. Rote Augen gegen grüne Augen. Ich wusste es nicht mehr. Mit Rachel als Laborpartnerin hatte ich mich nicht so eingehend darum kümmern müssen. Sie hatte die ganze Arbeit gemacht. Plötzlich fragte ich mich, welche Augenfarbe mein Baby wohl haben würde. Hoffentlich Blau, oder zumindest Grün wie ich. Alle Welt weiß, dass blaue Augen hübscher sind, bei Mädchen wenigstens. Darum gibt es so viele Songs über braunäugige Mädchen: damit es ihnen besser geht. Ich lauschte Marcus’ Schnarchen und spielte mit den Haaren auf seiner

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