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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Wochen zur ersten Ultraschalluntersuchung.»
    Marcus und ich gaben ihr die Hand und marschierten dann zum Drugstore fünf Straßen weiter, um das Präparat zu kaufen. Aus irgendeinem Grund erinnere ich mich gut an diesen Spaziergang. Es war ein strahlender Herbsttag – frisch, aber sonnig, der Himmel strahlend blau und voller Wattewölkchen. Ich weiß noch, dass ich meinen blauen Wildleder-Trench fest um meine immer noch schmale Taille gürtete und ein paar Schritte hüpfte wie ein glückliches kleines Mädchen. An einem Fußgängerüberweg nahm Marcus unaufgefordert meine Hand und lächelte mich an. Dieses Lächeln hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Es war warmherzig und großzügig und aufrichtig. Es war das Lächeln eines Mannes, der glücklich ist, weil er mit dir zusammen ist, glücklich, weil er dich heiraten wird, glücklich, weil du sein Kind im Leib trägst.

ELF
    Dex hatte mein Apartment nicht allzu sehr ausgeräubert, aber unseren Küchentisch, zwei Lampen und eine Kommode mitgenommen. Ich war entzückt, dass die Sachen weg waren, vor allem der rustikale Kiefernholztisch, der aussah, als gehöre er einer Amish-Familie. Ich hatte es jetzt auf ein eleganteres, moderneres Möbel abgesehen, passend zu dem schicken Hochhausapartment mit Aussicht, das Marcus und ich zusammen kaufen würden. Schluss mit Dexters traditionellem Geschmack und seinem Beharren auf Vorkriegsbauten mit viel Charme und wenig Stauraum.
    Zwei Wochen nach dem geplatzten Hochzeitstermin schleppte ich Marcus auf eine Möbelkauf-Expedition. Wir fuhren mit der U-Bahn zur 59th Street Ecke Lexington Avenue und gingen zu Fuß hinüber zu Crate and Barrel in der Madison Avenue. Als wir die Glastür aufstießen, überrollte mich ganz unerwartet eine Woge der Traurigkeit; ich erinnerte mich an meinen letzten Besuch, als Dex und ich hier unsere Hochzeitsliste angelegt hatten. Ich erzählte Marcus von dieser Erinnerung, und er hatte auf diese Art von Nostalgie neuerdings immer eine kurze und bündige Antwort parat.
    «Ahh. Die guten alten Zeiten», sagte er und folgte mir in den ersten Stock. Dort blieb ich bewundernd vor einem langen Kirschholztisch mit spitz zulaufenden Beinen stehen. Genau so etwas hatte ich mir vorgestellt, aber ich hatte nicht erwartet, es so schnell zu finden. Ich fuhr mit der flachen Hand über die glatte Fläche. «Der ist perfekt. Gefällt er dir? Was meinst du? Stell dir gepolsterte Stühle dazu vor. In Limettengrün vielleicht?»
    Marcus zuckte die Achseln. «Na klar. Klingt gut.» Er starrte an mir vorbei. «Ähm, Darcy   … Rachel und Dex sind hier.» Sein Ton verriet mir, dass er keine Witze machte.
    «Was?»
Ich erstarrte, und mein Herz blieb ein paar Sekunden lang stehen. Dann raste es los, schneller als nach einer Spinning-Einheit. «Wo?», flüsterte ich.
    «Links von dir. Drüben bei der braunen Couch.»
    Langsam und vorsichtig drehte ich mich um. Und richtig, da zu meiner Linken, keine zehn Schritte weit entfernt, stand der Feind und betrachtete eine babykackebraune Chenille-Couch. Beide trugen den lässigen Samstag-Look   – Jeans und Tennisschuhe. Dex hatte seinen Standard-Samstagspullian, ein graues «Georgetown»-Sweatshirt, und Rachel trug einen marineblauen «BCBG»-Pullover. Ich hatte ihn letztes Jahr mit ihr bei Bloomingdale’s ausgesucht. An dem Wochenende vor Dex’ Heiratsantrag, um genau zu sein. Das schien ein ganzes Menschenleben her zu sein.
    «Oh,
Scheiße
! Wie seh ich aus?» Ich kramte im Seitenfach meiner Prada-Tasche nach meiner Puderdose und erinnerte mich, dass ich sie im letzten Moment herausgenommen hatte, um ein bisschen Rouge aufzulegen, und sie dann auf Marcus’ Tisch hatte liegen lassen. Einen Spiegel hatte ich auch nicht. Stattdessen war ich auf Marcus angewiesen. «Wie sieht mein Gesicht aus?»
    «Prima», sagte Marcus. Sein Blick huschte zurück zu Rachel und Dex.
    «Was machen wir? Sollen wir uns verdrücken?», fragte ich. Mit weichen Knien lehnte ich an meinem zukünftigen Esstisch. «Ich glaube, mir wird schlecht.»
    «Vielleicht sollten wir mit ihnen plaudern», sagte Marcus mit Pokermiene. «Das wäre das, was coole, reife Erwachsene tun.»
    «Bist du verrückt geworden? Ich will nicht
plaudern

    Marcus zuckte die Achseln. Dex hatte ihn zwei Tage zuvor angerufen und ihm gesagt: «Schwamm drüber, und Glückwunsch zum Baby.» Über die Einzelheiten waren sie hinweggegangen, und keiner hatte meinen oder Rachels Namen erwähnt. Marcus sagte, das Gespräch sei

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