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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Größe vier längst zu klein werden lassen, aber als selbst die Sechs nicht mehr passte, geriet ich in Panik. Ich betrachtete meinen Hintern und meine Oberschenkel im Garderobenspiegel und simulierte dann den alten Bleistifttest. Man stellt die Füße zusammen, steht aufrecht und schiebt sich einen Bleistift zwischen die Oberschenkel, um zu sehen, ob er stecken bleibt oder zu Boden fällt. Zu meiner Erleichterung sah ich, dass da immer noch hinreichend Platz war – ein Bleistift würde ganz klar zu Boden fallen. Wie konnte sich meine Größe denn so beträchtlich verändert haben, scheinbar über Nacht? Ich streckte den Kopf aus der Umkleidekabine und winkte eine auffallende Verkäuferin in einem heißen Lederrock und orangegelben Lackstiefeln zu mir.
    «Verzeihen Sie, aber fallen die Größen bei Dries van Noten ein bisschen knapp aus?»
    Sie lachte melodisch. «Amerikanerin?»
    Ich nickte.
    «Wir haben hier andere Größen. Tragen Sie zu Hause Größe vier?»
    «Ja», sagte ich stolz. «Normalerweise ja. In letzter Zeit eher sechs.»
    «Das wäre dann hier Größe zehn.»
    «Oh, was für eine Erleichterung.»
    «Soll ich Ihnen die Sachen in dieser Größe bringen?»
    Ich nickte dankbar, reichte ihr meine gesammelte Beute und fragte, ob sie einen Rock wie ihren dazugeben könnte. Dann wartete ich halb nackt in der Kabine und betrachtete die kleine Wölbung meines Bauches. Sie war scheinbar über Nacht hervorgekommen, aber ansonsten war mein Körper immer noch schlank und straff. Das rigorose Fitness-Programm,das ich vor der geplanten Hochzeit betrieben hatte, vernachlässigte ich inzwischen ein bisschen, aber solange ich mit dem Essen Acht gab, dachte ich, konnte ich meine Figur mindestens noch ein paar Monate behalten.
    Als die Verkäuferin schließlich zurückkam, quiekte sie: «Du meine Güte, Sie sind schwanger! Wie weit ist es denn schon?»
    «Vier Monate und ein paar Zerquetschte.» Ich fuhr mit der Hand über mein Bäuchlein.
    «Für den vierten Monat sehen Sie aber
sagenhaft
aus», schnurrte sie in ihrem schicken Akzent.
    Ich dankte ihr und trat beiseite, damit sie meine Sachen in Größe zehn in die Kabine hängen konnte. Eine Stunde später kaufte ich fünf unglaubliche Outfits, bei denen Claire zu sabbern angefangen hätte. Als ich meine Visa-Karte rausrückte, fiel mir ein, dass meine Einkäufe viel mehr Dollar als Pfund kosteten, aber die Mühe der Umrechnung sparte ich mir lieber. Ich würde einfach so tun, als gäbe ich Dollars aus. Und was waren ein paar tausend Dollar im großen Plan der Dinge? Nichts. Nicht wenn ich sie als Investition, als Kickstart für mein neues Leben betrachtete.
    Und wenn ich schon beim Investieren war, dachte ich mir, dann konnte ich auch gleich noch zwei Paar Jimmy Choos drauflegen, die schließlich äußerst praktisch waren, weil ich sie während der ganzen Schwangerschaft würde tragen können. Vielleicht konnte ich sogar darin nach Hause tappen, wenn ich an Alistairs Seite aus der Klinik kam.
    Ich verließ Harvey Nics und wanderte zurück zur prachtvollen Sloane Street, wo ich meine alten Freunde besuchte –Christian Dior, Valentino, Hermès, Prada und Gucci. Entzückt stellte ich fest, dass alle diese Läden ein etwas anderes Sortiment als in New York führten. Ich gönnte mir eine umwerfende hellbraune Schultertasche von Gucci mit äußerst zufrieden stellenden Messingbeschlägen.
    Nach dem letzten Einkauf winkte ich mir ein Taxi heran und fuhr zu Ethans Wohnung zurück. Ich war erschöpft, aber aufgeregt über meine Neuerwerbungen, und ich brannte darauf, ihm zu zeigen, was ich entdeckt, erobert und in Besitz genommen hatte. Ethan war noch nicht da, und so nahm ich mir einen Becher Himbeer-Sorbet und schaltete den Fernseher ein. Ethan hatte nur fünf Kanäle, und so sah ich mir eine Reihe bemerkenswert unkomischer britischer Sitcoms und eine Doku-Soap aus einem Frisiersalon an. Kurz nach zehn kam Ethan endlich zur Tür herein.
    «Wo bist du gewesen?», fragte ich und stemmte die Hände in die Hüften.
    Er warf mir einen Blick zu und ließ seine Tasche zu Boden fallen. «Hab geschrieben.»
    «Die ganze Zeit?»
    «Ja.»
    «Wirklich? Du riechst nach Kneipe.» Ich vergrub meine Nase in seiner Jacke. «Glaubst du, ich kann nicht mehr auf die Piste gehen, bloß weil ich schwanger bin?»
    Er zog den Arm weg, und seine blauen Augen wurden schmal. «Ich war nicht auf der Piste, Darce. Ich arbeite in Cafés. In verrauchten Cafés. Das hab ich dir erzählt.»
    «Wenn du es

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