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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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wedelte.
    » Hallooooo . Hall-oh! Sie da in der imitierten Chanel-Sonnenbrille und der Schirmmütze«, rief er und zeigte mit seinem langen Finger in unsere Richtung. Evie und ich machten uns auf unseren Stühlen ganz klein, in der Hoffnung, dass er mit jemand anderem redete. Er blieb direkt vor uns stehen und blitzte uns böse an. Ich schaute auf. »Meinen Sie mich?«
    »Sehen Sie hier sonst noch jemanden, der die Frechheit
besitzt, sich bei einer Jock-Lord-Modenschau in diesem H&M-Fetzen zu zeigen?«
    »Sehr vulgär«, stimmte der fächelnde Assistent zu. »Andererseits besitzt es einen gewissen Oliver-Twist-Chic.«
    Dies löste eine kurze Debatte über die Zulässigkeit von H & M aus. Ich meine, wenn Miss Stella und Karl Lagerfeld sich in H&M zeigen konnten, dann konnte ich es schon lange. Obwohl ein Mädchen wie ich sich vorsehen muss, denn es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass das Tragen von zu viel H& M den Intelligenzquotienten in den einstelligen Bereich absenkt.
    Während die beiden stritten, zwickte Evie mich. »Das ist REBALT! Ein sehr, sehr wichtiger Vogue -Redakteur und jemand, dem ich eines schönen Tages einmal liebend gern meine Kollektion zeigen würde.«
    »Hat er auch einen richtigen Namen?«
    »Ja, Andrew Lyford-Tilly. Aber allgemein wird er nur REBALT genannt.«
    »Oh, juuhuu«, flötete REBALT. »Ich werde jetzt meine Augen schließen, und wenn ich sie wieder aufmache, dann sind Sie und Ihre kleine Freundin verschwunden. Sind Sie so weit?«
    »Das hier sind nicht Ihre Plätze«, erklärte ich bissig. Ich fühlte, wie mir der Kragen platzte. »Es gibt hier keine reservierten Plätze.« Jetzt schwirren Sie endlich wieder ab, Mr. REBALT-Großkotz.
    Er seufzte tief und verdrehte seine Augen himmelwärts, so als erhoffte er sich göttlichen Beistand. Als das keine Wirkung auf uns hatte, warf er sich trotzig in
die Brust, und aus dem Nichts tauchte ein Fotograf mit genügend Ausrüstung auf, um David Bailey neidisch zu machen, und knipste ihn aus allen Blickwinkeln.
    »He«, sagte ich. »Ich dachte, hier drinnen wären keine Fotografen erlaubt?«
    »Korrektur, meine unerfahrene junge Herumtreiberin. Keine Paparazzi ! Es besteht da nämlich ein Unterschied.« Er drehte sich um und strahlte in die Kamera. »Das ist Serge – mein hauseigener Fotograf, der hier ist, um mich und nur mich allein aufzunehmen.«
    Diesmal war es an Evie, an meinem Arm zu zerren. »Lass uns gehen. Wir finden schon andere Plätze.« Sie hatte natürlich recht. Dann trat sein Assistent Tim vor und baute sich mit säuerlicher Miene vor uns auf.
    »Ich würde vorschlagen, dass Sie in Zukunft jeglichen Kontakt, verbaler oder sonstiger Art, mit REBALT vermeiden.« Er kehrte uns den Rücken, um sich im Glanz von REBALTS Ruhm zu sonnen, sah sich jedoch nur einem Augenpaar gegenüber, das abermals himmelwärts verdreht war. Tim wandte sich wieder um und spähte in meine Tasche. Toy knurrte ihn an.
    »Und nehmen Sie Ihre kleine Ratte mit«, zischte er und steckte seinen ausgestreckten Finger in meine Tasche. Toy, immer ein verlässlicher Menschenkenner, biss zu.
    »Au!«, schrie der Assistent.
    »Oh mein Gott«, entfuhr es mir.
    »Oh mein Gott!«, donnerte REBALT.
    »Oh mein Gott!«, rief der Fotograf aus.
    »Oh mein Gott!«, seufzte Evie.

    Der Fotograf trat augenblicklich in Aktion und knipste eifrig Bilder von Toy, was diesen in eine Heidenangst versetzte, so dass er aus meiner Tasche sprang, auf den Boden pinkelte und sich unter einem Stuhl versteckte.
    »Nicht den Hund, Sie Idiot!«, brüllte REBALT den Fotografen an, dann posierte er in gespielter Panik. »Mich!«
    »Das Tier ist ja tollwütig!«, kreischte Tim, der sich vorsichtshalber hinter Evie versteckte. Ein in der Nähe herumstehender Aufpasser begann, sich auf unsere fröhliche kleine Runde zuzubewegen.
    »Ordner! Ordner!«, winselte Tim. »Diese beiden Vogelscheuchen haben ein wildes Tier eingeschleppt. Ich bestehe darauf, dass die beiden festgenommen werden!«
    Evie und ich kauerten uns auf den Boden und krochen auf allen vieren umher, um Toy einzufangen. Um alles noch schlimmer zu machen, wurde es im Saal dunkel und Einstimmungsmusik dröhnte aus den Lautsprechern. Sehr laut. Toy (das arme Ding) verfiel in Panik und sauste auf den Vorhang zur Hinterbühne zu.
    »Toy! Nein!«, rief ich. Ich tastete mich dicht gefolgt von Evie durch die Dunkelheit, während ich betete, dass Toy nicht hinter die Bühne gelaufen war. Wir erreichten den Vorhang genau in dem Moment,

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