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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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und starrte uns an. Zum ersten Mal seit ihrem Eintreffen fehlten ihr die Worte. Sie schaffte es jedoch, eine wirklich eindrucksvolle Schattierung von »Sahara Dusk« anzunehmen, während sie angestrengt versuchte, Evie et moi unterzubringen. Ich zog meine Schirmmütze tief ins Gesicht, in dem fruchtlosen Versuch, mich darin zu verkriechen. Missys Augen wurden ganz langsam größer, bis sie ihr schier aus dem Kopf fielen. Sie zeigte mit dem Finger und schüttelte diesen hektisch. Ihre Kinnlade klappte
herunter, und ein unverständlicher, erstickter Laut drang aus ihrem Mund. Selbstredend wich die Menge (einschließlich der XXL-Ordner) augenblicklich zurück und bildete einen Kreis, mit mir und Evie und Missy in der Mitte. Jock Lord trat vor.
    »Wer ist diese Frau?!«
    Nash meldete sich eilig zu Wort. »Sie behauptet, sie wäre Missy -«
    »Dann bist du es also wirklich«, fauchte sie. Sie zog meine Mütze hoch und reckte ihr Gesicht vor, so dass wir fast Nasenspitze an Nasenspitze standen. Ihre Augen wurden schmal, und ihr Blick huschte zu Evie, die hinter mir Deckung suchte. »Und du!« Wieder traten ihre Augen vor. Toy kläffte vor Angst, als ihr Blick ihn in meiner Tasche erspähte. Ein boshaftes Lächeln kräuselte ihre verkniffenen Lippen, als sie vortrat und der Menge verkündete: »Ich bin Missy Farthington! Und diese Person … ist die Nudel-Irre!«
     
    I ch werde euch nicht damit langweilen, was als Nächstes passierte. Lasst uns einfach sagen, dass nach einer außerordentlich peinlichen Stille, gefolgt von Gebrüll, Geschrei, Gebettel und Gebell (und das alles allein von Mr. Nash), Evie und ich nicht allzu freundlich unserer Wege geschickt wurden. Als wir schließlich meine Vespa erreichten, war der Sommerhimmel verblasst, und die Lichter der Stadt fingen an zu funkeln. Ich drehte mich für einen letzten Blick zum Park um. Das Innere der Zelte leuchtete von einem gleißend weißen Licht. Das Klirren anstoßender
Gläser und fröhliches Gelächter hallten von den umstehenden Gebäuden wider. Eine Gruppe von Paparazzi drückte sich am Hintereingang herum und wartete darauf, dass etwas passierte. Ich fühlte mich innerlich wie tot.
    »Es tut mir leid, Im«, flüsterte Evie. Selbst Toy winselte mitfühlend. Ich nahm ihn aus der Tasche und drückte ihn an mich.
    »Lass uns einfach gehen«, war alles, was ich herausbrachte. Ich steckte Toy wieder in seine Tragetasche, stieg auf die Vespa und wartete darauf, das Evie ihren Helm aufsetzte. Vor uns entluden zwei Männer zugedeckte Kleiderständer aus einem Transporter – zweifellos die Kleider für Jock Lords Modenschau. Ich konnte gar nicht abwarten, dort zu verschwinden. Um alles noch schlimmer zu machen, parkte direkt neben mir eine weiße Stretch-Limousine in doppelter Reihe und keilte den Motorroller ein. Ich wollte gerade den Chauffeur anraunzen, als einer der Männer mit den Kleiderständern (laut Namensschild: Vito) rief: »Sieh mal, da ist Mariah Carey.« Um uns herum war augenblicklich die Hölle los, als sich die frustrierten Paparazzi auf die Limousine stürzten wie ein Rudel verhungernder Schakale. Die kurvenreiche Diva stieg aus, gefolgt von Freunden, dann Leibwächtern, dann den Freunden von Leibwächtern. »Ich muss mir ihr Autogramm holen«, seufzte Vito.
    »Ich auch«, sagte der andere Mann. Und mit diesen Worten warfen sie sich in das Getümmel.
    »Kannst du das glauben?«, wütete Evie. »Die haben die Kleiderständer einfach da stehen lassen. Da könnte ja jeder kommen und …«

    Evie und ich sahen einander mit exakt dem gleichen Gedanken an.
    »Los!«, sagte ich, und wir stiegen eilig von meinem Motorroller und sausten hinter die Kleiderständer, während alle sich wegen Mariah Carey überschlugen.

    Kleiderständer um Kleiderständer standen da, abgedeckt mit Plastikhüllen, auf denen Jock Lords Name prangte – zweifelsohne Jock Lords gesamte neue Kollektion. Alles bereit, um angeliefert und den wartenden Models angezogen zu werden.
    »Evie, du versteckst dich unter dem da, und Toy und ich verstecken uns unter dem hier«, sagte ich.
    »Irre!«, quietschte Evie, während sie die Hülle anhob und darunterschlüpfte. Toy bellte, was wohl so viel hieß wie: Was geht denn hier vor ?, als wir uns unter dem Kleiderständer daneben versteckten.
    »Nein, Toy. Ssschh. Wir müssen ganz still sein«, sagte ich. Er neigte sein Köpfchen zur Seite und starrte mich an und gab einen diesmal kaum hörbaren Beller von sich. »Braver Junge«, flüsterte

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