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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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als die Laufstegbeleuchtung anging und ein Model in der ersten Houseof-Lord-Kreation seit zwei Jahren auf die goldene Spirale stolzierte. Ein atemloser Chor von »Oooooooohs« und »Aaaaaaaahs« erhob sich.

    »Evie«, flüsterte ich. »Du bleibst hier und hältst nach Toy Ausschau. Ich gehe hinter die Bühne.«
    »Aber dann verpasst du die Modenschau. Was ist mit deiner Reportage?«
    Ich drückte ihr die Kamera in die Hand. »Ich komme hierher zurück, sobald ich ihn gefunden habe. Knips in der Zwischenzeit ein paar Bilder für mich, ja?«
     
    H inter den Kulissen ging es zu wie in einem Irrenhaus – es herrschte Chaos hoch zehn, während Models, Visagisten, Ankleider, Friseure, Designassistenten, Näherinnen, PR-Leute, Produktionsleiter, Partylieferanten und – hoppla! – Ordner hektisch um eine lange Reihe von Schminktischen herumwimmelten, die den Raum in zwei Hälften teilten. Dicht an dicht stehende Kleiderständer zogen sich im Kreis um das Durcheinander. Und im Mittelpunkt von allen und allem schwirrte niemand anderes als die Bienenkönigin höchstpersönlich umher – Jock Lord, der ruhig, doch entschlossen von einem Model zum nächsten wanderte, die Kleider und Frisuren überprüfte und ein paar allerletzte Änderungen und Verbesserungen vornahm, die niemand außer ihm hätte machen können.

    So cool all das auch war, ich musste meinen Hund finden, und die beste Methode, die mir einfallen wollte, war, mich unter das Volk zu mischen und zu hoffen, dass mich niemand bemerkte, was wahrscheinlich machbar war, da die Leute alle nonstop redeten und ganz auf das konzentriert waren, was sie taten. Mit Ausnahme der Ordner natürlich. Die beste Vorgehensweise war sicher, so zu tun, als wäre ich ein Model. Also setzte ich eine gelangweilte Miene auf, stibitzte eine Zigarette, schützte vor, ich würde nach einem Streichholz suchen, und betrachtete mich in einem Spiegel.
    Während dieser Scharade schaute ich verzweifelt unter Tischen, zwischen Kleiderständern und überall sonst nach, wo Toy sich versteckt haben könnte. Mitten in dieser Such- und Rettungsaktion tauchte der gefürchtete Mr. Nash auf der anderen Seite des Raums auf und fing an, sich mit einem der Ankleider zu unterhalten, während seine stechenden kleinen Augen rastlos umherschweiften. Einmal stolperte ich über einen Lockenstab und wurde völlig panisch, da ich überzeugt war, Nash hätte es beobachtet. Ich griff mir ein Buch von einem Tisch ( Siddhartha von Hermann Hesse – fragt nicht), wirbelte herum und tat so, als wäre ich ganz ins Lesen versunken. Ich spürte förmlich, dass Nash krampfhaft versuchte, sich zu erinnern, wo er mich schon einmal gesehen hatte. Ich musste mich besser
einpassen. Ich griff mir das erstbeste Model, das vorbeikam, in der Hoffnung, den Eindruck zu erwecken, ich würde jemanden kennen.
    »Macht mich dieses Buch dick?«, fragte ich.
    »Ja«, erwiderte sie tonlos und musterte mich von oben bis unten, dann stakste sie davon. Eine Hand legte sich auf meine Schulter, und ich erstarrte; ich dachte, man hätte mich erwischt.
    »Imogene?«, sagte eine vertraute Stimme.
    Ich drehte mich um und sah Caprice vor mir stehen, in der klassischen Hand-in-Hüfte-gestemmt-Pose.
    »Seit wann rauchst du denn?«, wollte sie wissen und zeigte auf meine nicht angezündete Zigarette.
    »Caprice! Gott sei Dank. Was machst du denn hier?«
    »Was ich hier mache?«, sagte sie und blinzelte mit ihren traumhaften braunen Augen. »Eins der Models ist mit ihrem Freund nach Tahiti durchgebrannt, und da haben sie mich angerufen.« Sie trug noch immer Straßenkleidung – Jeans und ein Sommertop mit Spaghettiträgern -, hatte die Haare aufgesteckt, bereit für den Stylisten, war ungeschminkt und trug keinen Schmuck, einmal abgesehen von einem zarten winzig kleinem Diamanten um ihren Hals. Wenn ich ein Typ wäre, wäre ich hin und weg gewesen. »Was machst du hier?«, brüllte sie förmlich. »Und was noch wichtiger ist, was macht dein Hund hier?«
    »TOY?! Du hast ihn gesehen?! Wo?!«
    »Er ist mit meinem kleinen Diablo weggelaufen. Ich war gerade auf der Suche nach ihnen, als ich über dich
gestolpert bin. Also noch einmal, Imogene. Was machst du hier?«
    »Evie und ich -«
    »Evie?!«, brüllte sie und schaute sich um.
    »Sie ist vorn im Zuschauersaal. Wir haben uns eingeschlichen, um eine Reportage über die Modenschau zu machen, aber REBALTS Assistent hat Toy Angst gemacht -«
    »REBALT?!«
    »Caprice, lass mich ausreden.«
    »Bitte.«
    »Also

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