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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auf das Bett und die Frau, die darin lag, in die regenbogenfarbene Decke gewickelt, die sie so gut kannte. Das rote Haar lag auf dem Kissen ausgebreitet, die Augen zu süßem Schlummer geschlossen, und Harper fühlte eine so starke Erleichterung, dass sie glaubte, platzen zu müssen.
    Was auch immer geschehen ist, sie hat es überlebt .
    Wollte sie Lana wirklich aufwecken, um sie mit diesem Albtraum zu konfrontieren?
    Harper musste schlucken, und die Frage schien schwer auf ihr zu lasten. Nein. Nein, wollte sie nicht. Die Wahrheit konnte bis zum Morgen warten.
    So leise wie sie konnte schloss sie die Tür wieder, und sie sah auch nach allen anderen Türen und allen Fenstern in der Wohnung. Levi hatte gestern gesagt, er wollte sich am Abend mit ihr in Verbindung setzen, aber das hatte er nicht getan. Und jetzt hatte sie es satt, auf ihn zu warten. Den ganzen Tag hatte sie gewartet, und er hatte nicht einmal ein hastig hingekritzeltes „Schaffe es doch nicht“ unter der Tür durchgeschoben. Na gut, dann musste er jetzt eben lernen, mit den Konsequenzen seines gebrochenen Versprechens zu leben.
    Sie stapfte aus der Wohnung, schloss hinter sich ab, überprüfte das Schloss, und noch einmal, stapfte dann zu Levis Wohnung und – verdammt noch mal! Sie hatte vergessen, Schuhe anzuziehen. Irgendwer hatte Limonade verschüttet, der Teppich war ganz nass und kalt. Schon bald liefen ihr kalte Schauer über den Rücken, die sich noch verstärkten, als ein Donnerschlag hallte.
    Sie klopfte an seiner Tür und stieg immer ungeduldiger von einem kalten klebrigen Fuß auf den anderen, während sie sich wieder und wieder umsah, damit sich niemand an sie heranschleichen konnte. Als sie das unheimliche Mädchen mit den violetten Augen auf sich zuschweben sah, deren trockenes schwarzes Haar in einer Brise wogte, die Harper nicht spüren konnte, und auch ihre eigenen Füße sich vom Boden zu heben schienen, drohte die Panik sie zu überwältigen. Wie hatte dieses Mädchen es so schnell von draußen nach drinnen geschafft, ohne dabei nass zu werden?
    „So ein ungezogenes Mädchen. “ Mit einer Stimme, die so gruselig war wie der Rest von ihr, fügte der Teenager hinzu: „Du hättest netter zu ihm sein sollen. Er hat dich so, so sehr geliebt. “
    Könnte sie … war sie vielleicht ein Geist? Harper hatte nie die Fähigkeit besessen, in das andere Reich zu blicken, aber das Ganze war einfach zu merkwürdig, um real zu sein.
    Und um ehrlich zu sein, wollte sie nichts damit zu tun haben. „Levi. “ Noch einmal klopfte sie, fester dieses Mal, und doch reagierte er immer noch nicht. „Levi, ich bin es, Harper! Mach auf. “
    Das Mädchen kam näher und näher … Harper probierte den Türknauf. Er ließ sich ganz einfach drehen. Sie stürzte in die Wohnung und verbarrikadierte sich sofort darin. Eine Minute verging, dann zwei, aber das Mädchen kam nicht durch die Tür geschwebt, wie Harper es beinahe erwartet hatte. Es klopfte nicht einmal.
    Immer noch zitternd, spähte sie durch den Spion in der Tür, doch der Flur war leer. Als die Panik langsam nachließ, kam ihr gesunder Menschenverstand zurück. Lana konnte die Toten sehen. Lana hatte schon immer die Toten sehen können. Sie erkannte auf den ersten Blick, ob jemand lebte oder nicht, und sie sagte Harper immer, wenn sie einen Geist entdeckt hatte. Seit sie in dieses Gebäude gezogen waren, hatte sie kein einziges Mal etwas gesagt.
    Morgen, beschloss Harper, wollte sie ein wenig auf eigene Faust recherchieren. Vielleicht sollte sie sogar mit einem Experten reden, der sich auf jene spezialisiert hatte, die erst spät die Gabe entwickelten, ins Reich der Geister zu blicken – und herausfinden, ob es auch möglich war, diese Gabe wieder zu verlieren. Mit Lanas Kollegen wollte sie deswegen allerdings nicht sprechen. Wenn Lana Schwierigkeiten hatte, würde sie nicht wollen, dass jemand davon erfuhr. Aber wer blieb dann noch übrig?
    „Levi, ich bin es, Harper“, rief sie. „Bist du da?“
    Stille.
    Nein, nicht ganz. Noch ein Donnergrollen, so laut, dass es die Luft entzwei zu spalten schien. Sie schrie auf, und ihr Herz pochte heftig gegen ihre Rippen.
    „Levi! “
    Wieder Stille.
    Warum hatte er seine Tür nicht abgeschlossen? Das sah einem Cop nicht ähnlich. Und warum war er nicht zu Hause? Er behauptete, keine Freundin zu haben. Es sei denn … Vielleicht hatte er bei seiner Recherche zu ihrem Fall eine Frau kennengelernt und war über Nacht bei ihr geblieben.
    Warum dieser

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