Showdown (German Edition)
auf halber Strecke zwischen den Aufzügen und der Treppe stand.
Scheiße. Was konnte er jetzt tun? Gut gemacht, Steve.
Bumm.
Der Karanadon setzte langsam einen Schritt in seine Richtung.
Bumm. Bumm.
Zwei weitere Schritte, und plötzlich war die Kluft zwischen ihnen auf zweieinhalb Meter geschrumpft. Fast in Reichweite zum Zuschlagen.
»He!«
Der Kopf des Karanadon fuhr nach links, hinüber zu Selexin und Holly bei den Aufzügen drüben.
»Ja! So ist’s richtig! Ich rede mit Ihnen!«, schrie Selexin.
Knurrend tat die Kreatur einen Schritt auf die Aufzüge zu. Brüllte.
Selexin nahm allen Mut zusammen, zeigte mit einem Finger auf den Karanadon und schrie: »O ja, du mich auch!«
Swain unterdrückte ein Lachen.
Der Karanadon brüllte vor Entrüstung. Er ließ Swain stehen und schritt zurück zu den Aufzügen. Er wurde immer schneller, da ertönte laut eine dritte Stimme:
»He!«
Ein drittes Mal blieb der Karanadon wie angewurzelt stehen.
»Ja, du!« Es war Hawkins.
Verblüfft schaute Swain zwischen den Aufzügen und dem Treppenhaus hin und her.
Jetzt drehte sich der Karanadon völlig konfus zu Hawkins herum. Swain packte die Gelegenheit beim Schopf und lief zum Lift. Dort angekommen, drückte er den Rufknopf.
Hawkins winkte dem Karanadon wild zu. Als er sich dem Cop auf fünf Meter genähert hatte, übernahm Swain an den Aufzügen wieder und rief:
»Hallo, du da! He, Kumpel! Was ist mit mir?«
Langsam wandte sich der Karanadon um.
Er schnaubte.
Bumm.
Swain sah zu den Zahlen oberhalb des linken Aufzugs auf. Der Lift bewegte sich von 1 zu E. Er fuhr abwärts. Was war das, zum Teufel? Der rechte Aufzug – dessen Türen nach innen verbogen waren und der, als Swain ihn zum letzten Mal gesehen hatte, auf halbem Weg zwischen dem ersten Stockwerk und dem Erdgeschoss feststeckte – funktionierte anscheinend überhaupt nicht.
Bumm. Bumm. Bumm.
»He!«, rief Hawkins erneut. Aber diesmal reagierte das Untier nicht. Es ging nach wie vor auf Swain und die Aufzüge zu.
Bumm. Bumm. Bumm.
»He!«, schrie Hawkins. Der Karanadon blieb nicht stehen. Er bahnte sich einfach weiter seinen Weg zu den Aufzügen hinüber.
»Wir sitzen in der Tinte«, meinte Selexin ausdruckslos.
»Wir sitzen tief in der Tinte«, pflichtete ihm Swain bei.
Bumm. Bumm. Bumm.
Swain fuhr herum. Welche Möglichkeiten bleiben uns? Schnell, schnell. Es gab keine. Er sah nach, welche Zahl über den Aufzügen aufleuchtete. Links – nach wie vor Erdgeschoss. Rechts – nach wie vor überhaupt keine Bewegung.
Eine Sekunde lang starrte er die Aufzüge an. Dann hatte er plötzlich eine Idee.
»Schnell«, rief er und ging zum rechten Lift hinüber. »Selexin, Holly, ihr beiden packt je eine Seite dieser Tür und zieht. Wir müssen sie aufkriegen.«
Bumm. Bumm. Bumm.
Der Karanadon kam näher – und wurde immer schneller.
Langsam gingen die Aufzugtüren auseinander. »Zieht weiter«, rief Swain. Der schwarze Schacht öffnete sich vor ihm.
Bumm.
»Das reicht«, meinte Swain, schob sich zwischen den Türhälften durch und spreizte die Beine. Dabei sah er weiter zum Lesesaal hinüber, während hinter ihm der dunkle Schacht gähnte.
Da kam Swain die Stille zu Bewusstsein. Keine dröhnenden Schritte mehr.
Der Karanadon war stehen geblieben.
Langsam, ganz, ganz langsam hob Swain den Kopf.
Das Untier stand unmittelbar vor ihm!
Anderthalb Meter entfernt.
Und es stand wie eine Statue, die sie alle drei drohend überragte. Die mächtige schwarze Gestalt degradierte sie zu Zwergen. Der Karandon hielt den Kopf gesenkt und blickte funkelnd auf Swain hinab. Eines seiner langen spitzen Ohren zuckte.
»Holly, Selexin«, flüsterte Swain, ohne die Lippen zu bewegen, »ihr beide haltet euch an meinen Beinen fest. Jeder an einem. Sofort!«
»Dad …«, wimmerte Holly.
»Einfach mein Bein festhalten, Schatz.«
Es ertönte ein Kratzen. Das waren die Klauen des großen Untiers, die auf dem Marmorfußboden scharrten, als es die großen schwarzen Fäuste anspannte.
Bereit zum Angriff.
Holly umklammerte Swains linkes Bein. Selexin nahm das rechte.
»Festhalten«, wies Swain sie an und holte tief Luft, als der Karanadon den Arm hoch in die Luft hob.
Pfeilschnell sauste der Arm herab – jedoch nicht schnell genug. Er traf ins Leere, denn Swain hatte sich nach hinten fallen lassen und war in die Dunkelheit des Aufzugschachts gesprungen.
D AS D RAHTSEIL DES A UFZUGS war schmierig, bot aber genügend Halt.
Es gab drei Seile, und er hielt sich am
Weitere Kostenlose Bücher