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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Sir.«
    Levine schaltete ab.

J AMES A. M ARSHALL saß im Chefabteil, als die Lear des Leiters der National Security Agency ihren Sinkflug auf Newark begann.
    Marshall, Leiter der ultrageheimen Abteilung Sigma der NSA, hatte offiziell seinen Sitz in Maryland. Seit kurzem jedoch merkte er, dass er den größten Teil seiner Zeit in den westlichen Staaten New Mexico und Nevada verbrachte.
    Er war groß, zweiundfünfzig Jahre alt, nahezu kahlköpfig, hatte einen weißgrauen Bart und falkenhafte schwarze Augenbrauen, die zur Nase hin schmaler wurden und ihm einen Ausdruck permanenten tödlichen Ernstes verliehen. Er war jetzt seit sechs Jahren Leiter der Abteilung Sigma – der Eliteabteilung der NSA für Hochtechnologieforschung.
    In den siebziger und achtziger Jahren war die NSA Stolz und Freude des US-Geheimdienstes gewesen. Sie hatte elektronisch Milliarden von Chiffrier-Algorithmen gespeichert, Grundlage ihrer weltweit berühmten Dechiffrier-Computer. Dann hatte Sigma in den neunziger Jahren ihren Erfolgen die Krone aufgesetzt, als ihr mittels Halbleitertechnologie der größte Durchbruch in der Geschichte des Chiffrierens und Dechiffrierens gelungen war – der erfolgreiche Bau des ersten Quantencomputers der Welt.
    Aber mit dem politischen Tauwetter nach Ende des Kalten Kriegs sank das Dechiffrieren immer tiefer auf der Prioritätenliste der Regierung. Zuschüsse wurden gekürzt, Geld wurde an andere Abteilungen des Geheimdienstes und des Militärs umgelenkt. Die NSA musste etwas Neues finden, mit dem sie sich auszeichnen konnte – etwas, das die Fortdauer ihrer Existenz rechtfertigte. Ansonsten würde sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Army geschluckt.
    James Marshall und Sigma wurden mit der Aufgabe betraut, dieses neue Gebiet zu finden.
    Innerhalb weniger Wochen konzentrierten sich Sigmas Ressourcen auf ein neues und bemerkenswertes Ziel. Dabei handelte es sich allerdings nicht um die Entwicklung einer neuen, sondern vielmehr um die Suche nach einer sehr speziellen Technologie, und das Ziel bestand in deren Entdeckung und Entschlüsselung.
    Man suchte nach weit vorangeschrittener Technologie.
    Eine, die der Mensch selbst nicht entwickeln konnte.
    Allerdings eine, bei der sich die NSA – und allein die NSA mit ihren neuen Quanten-Supercomputern – in der einzigartigen Position sähe, sie zu entziffern und auszubeuten.
    Es ging um extra-terrestrische Technologie.
    Marshall nahm die ganze Angelegenheit cum grano salis. Gewiss, die Air Force hatte unterirdische Lagerhallen in New Mexico und Nevada errichtet. Doch trotz der Sondersendungen im Fernsehen, in denen versichert wurde, dass sie tatsächlich außerirdische Raumfahrzeuge und Lebensformen entdeckt, gefangen genommen und studiert hatten – eine dieser Sendungen deutete sogar an, dass die Technologie hinter dem Tarnkappenbomber auf solchen Studien beruhte –, waren diese Lagerhallen unwiderlegbar und eindeutig leer geblieben.
    Kurz gesagt, die Air Force hatte nichts gefunden. Und in dem ewigen Wettbewerb um die nötigen Dollars verschaffte dies der NSA eine Gelegenheit …
    Wie heute Abend, dachte Marshall.
    Während sich sein Flugzeug also im Landeanflug befand, sah er sich zum hundertsten Mal den Ausdruck auf seinem Schoß an.
    Vor zwei Stunden, um 18.01   Uhr Eastern Standard Time, hatte ein Satellit der NSA, LandSat 5, während einer zufälligen Abtastung der Nordostspitze Amerikas eine ungewöhnlich große elektronische Störung entdeckt und gemessen, deren Ursprung anscheinend in Manhattan lag.
    Während keiner der vorherigen Abtastungen war sie vorhanden gewesen, und ihre Stromstärke glich gefährlich einer der kürzlich schon aufgezeichneten elektronischen Störfrequenzen, die von nordafrikanischen Guerillastreitkräften benutzt wurde, insbesondere in Libyen.
    Und nach dem Bombenanschlag auf das World Trade Centre im Jahr 1993 durch nordafrikanische Extremisten sowie der Zerstörung zweier amerikanischer Botschaften in Afrika im Jahr 1998 wollte niemand in der NSA irgendwelche Risiken eingehen.
    Also reagierten sie sofort.
    Die Ergebnisse von LandSat 5 wurden auf der Stelle ins NSA-Hauptquartier in Fort Meade, Maryland, geschickt. Ein KH-11E-Gegenspionage-Satellit zur elektronischen Überwachung – im Allgemeinen besser bekannt unter seinem Rufzeichen »Eavesdropper«, »Lauscher« – wurde vom National Reconnaissance Office konfisziert und neu programmiert, sodass er New York überfliegen würde.
    Zufällig war der

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