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Showman

Showman

Titel: Showman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ließ ihn zusammenzucken.
    Kein Geist war an ihm vorbeigeweht. Doris Carter war aus ihrer Ohnmacht erwacht und hatte die Hand ihres Freundes gestreichelt.
    »Doris!« flüsterte Steven scharf.
    Sie hatte ihn gehört, schaute ihn an.
    »Du? Mein Gott, was ist geschehen?« Sie brachte die Worte mühsam hervor.
    Eine Antwort hielt ihr Freund zurück. »Komm erst mal mit. Ich bringe dich hier weg.«
    »Wohin?«
    Er hob Doris vorsichtig an. Wollte jetzt nur nichts Falsches machen. Er wußte selbst, daß es schwierig werden würde mit dem Laufen, und deshalb trug er sie über die Schwelle in den großen Raum hinein. Doris lag auf seinen Armen wie früher Rita in den Tarzan-Filmen, aber daran wollte Steven jetzt nicht denken. Es gab andere Dinge, um die er sich kümmern mußte.
    Sein Bett war breit genug für zwei Personen. Er hatte es in einer breiten Nische versteckt. Auf der leicht faltigen Bettdecke grinsten ihm Comicfiguren entgegen. Da das Tuch nicht glattgezogen war, sah es aus, als hätten sie die Gesichter verzerrt, um ihn und die Frau zu verspotten.
    Behutsam legte er Doris nieder. Der Kopf fand auf dem erhöhten Kissen seinen Platz, und er hörte auch, wie sie atmete und dabei leise stöhnte.
    »Bleib ruhig liegen, ich werde dir nur ein Glas Wasser holen.«
    »Gut…«
    Steve Dancer mußte in die Küche gehen. Dort füllte er ein Glas bis zur Hälfte mit frischem Wasser. Noch immer in Gedanken versunken und überlegend, was seiner Partnerin widerfahren sein könnte, betrat er das große Zimmer und setzte sich schließlich auf die Bettkante. Eine Hand schob er unter Doris’ Rücken und brachte sie in eine richtige Lage. Sie konnte jetzt trinken, schluckte das Wasser, das kühl über die Lippen und dann in ihren Mund sickerte.
    Nach einigen Schlucken wollte sie nicht mehr. Steven stellte das Glas ab.
    »Geht es dir besser?«
    »Ja – etwas.«
    »Das ist gut.« Er lächelte. In seinen Augen stand die Neugierde, aber er traute sich nicht zu fragen, während Doris ihre Stirn in Falten legte, wie jemand, der scharf nachdachte.
    »Was hast du denn?«
    »Das weiß ich selbst nicht.«
    »Du bist ohnmächtig geworden. Kreislauf oder…«
    »Nein, nein«, flüsterte sie zurück. »Das hat mit dem Kreislauf vielleicht nur indirekt zu tun. Es ist etwas anderes gewesen. Wenn ich es dir sage, wirst du mich auslachen und mich drängen, zu einem Psychotherapeuten zu gehen.«
    »Das weiß ich nicht, Doris. Ich würde sagen, du läßt es darauf einfach ankommen.«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann rede.«
    Sie wartete noch, was Steven nichts ausmachte. Er sah, daß das Gesicht seiner Freundin allmählich mehr Farbe bekam, was ihm auch guttat, und den durchaus noch vorhandenen Schrecken zurückdrängte.
    Er würde versuchen, es locker zu sehen. Alles mußte in den Bahnen bleiben, es würde schon klappen, es würde…
    »Liebst du mich?« fragte Doris plötzlich. Sie hatte mit ihrer Frage Steven dermaßen überrascht, daß dieser nicht dazu kam, eine Antwort zu geben. Ihm war die Luft weggeblieben, denn mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht.
    »Bitte, Steven, liebst du mich?«
    »Ja – ja«, stotterte er. »Natürlich liebe ich dich. Das habe ich dir schon oft genug gesagt. Warum fragst du das in diesem Augenblick?«
    »Ich muß es deshalb wissen, weil zur Liebe auch Vertrauen und Treue gehören.«
    »Ich widerspreche nicht.«
    »Das ist gut.«
    »Ich nehme an, daß du einen Grund gehabt hast, so zu fragen. Wahrscheinlich hängt er auch mit deiner Ohnmacht zusammen, denke ich mal.«
    »Stimmt.«
    »Gut, dann sind wir ja beim Thema.« Er hatte sich bemüht, sachlich zu bleiben. Ob er damit Erfolg hatte, wußte er nicht, seine Freundin jedenfalls schaute ihn starr an. Endlich hatte sie sich durchgerungen, ihm eine Frage zu stellen. »Glaubst du daran, daß Geister, Dämonen oder Horrorgestalten lebendig werden können?«
    Steven schluckte. Diese Frage gefiel ihm überhaupt nicht, denn sie tangierte ein Thema, über das er sich ebenfalls seine Gedanken machte, und er wußte auch nicht, was er darauf erwidern sollte. Er wollte lächeln, nein, das ließ er bleiben, es hätte Doris nur irritiert, und er sagte deshalb:
    »Ich müßte genauere Informationen von dir bekommen.«
    »Ja, die bekommst du. Aber glaubst du an übersinnliche Dinge? An etwas Unerklärliches?«
    »Im Prinzip schon, wenn dir die Antwort reicht.«
    »Nun ja, ich will nicht nachhaken, aber mir ist etwas Schreckliches widerfahren.« Doris Carter hatte sich

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