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Showman

Showman

Titel: Showman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich überwunden und hob die Papierkugel doch auf.
    Sie hielt sie zwischen den Händen. Sehr genau schaute sich Doris die Kugel an.
    Das Papier war nicht einfach nur zerknüllt worden, jemand hatte es auch bearbeitet, denn an den Rändern der Kugel malte sich an mehreren Stellen so etwas wie ein Gebißabdruck ab, als hätte jemand vor Wut hineingebissen.
    Damit kam sie nicht zurecht.
    Für eine Weile blieb sie noch auf der Stelle stehen und betrachtete ihren Fund. Dann ließ sie ihn fallen, hob aber wenig später eine ähnliche Kugel auf.
    Auch sie war angebissen worden!
    Seltsam, sehr seltsam. Ungewöhnlich, aber auch gruselig. Genau das merkte sie überdeutlich, und es setzte sich in ihrem Magen fest. Es war gruselig, unheimlich. Sie konnte sich vorstellen, daß jemand diese Wohnung betreten hatte, um dem Mieter einen Streich zu spielen.
    Nein, das war kein Streich mehr. Dieser andere hatte sich bestimmt hier überall umgeschaut. Allein dieses Wissen, daß die Wohnung von einem Fremden betreten worden war, schuf bei Doris eine klebrige Kälte, die von den Zehen- bis zu den Fingerspitzen reichte.
    War der Unbekannte vielleicht noch anwesend?
    Ihr kam in den Sinn, daß sie noch nicht im Bad nachgeschaut hatte.
    Gern tat sie es nicht. Um dorthin zu gehen, mußte sie beinahe über ihren eigenen Schatten springen.
    Sie lief und trat bewußt hart auf, um normale Geräusche zu hören. Doris ging durch den Flur und mußte sich nach rechts wenden, denn dort befand sich auch die Tür zum Bad.
    Ihr Freund hatte mit einer aquagrünen Farbe das Wort BATH auf das Holz gepinselt.
    Warme Luft schlug ihr entgegen, denn die Heizung war eingeschaltet worden. Ihre Hand ertastete den Schalter an der Wand und kippte ihn.
    Unter der Decke strahlte eine Lampe auf, die dem Körper der Comicfigur Asterix nachgebildet worden war. Das Licht streute in alle Richtungen.
    Wanne und Kacheln reflektierten das Licht.
    Der Boden bestand aus sanften grünen Fliesen, die Bade- und Handtücher hingen zusammen. Über dem Waschbecken befand sich der breite Spiegel, in dem sich Doris selbst sehen konnte und mit ihrem Aussehen überhaupt nicht zufrieden war.
    Es hatte sich in der letzten halben Stunde zu ihrem Nachteil verändert, denn das Gesicht war noch grauer geworden, ein Zeichen der Angst, die sie überfallen hatte.
    Es war keine tiefe, brutale Angst, sondern mehr das seichte, aber durchaus bedrückende Gefühl, das auch nicht wich, als sie das Bad rückwärtsgehend verließ.
    Sie schaltete das Licht aus, zog die Tür wieder zu und blieb so im Flur stehen, daß sie in den Spiegel schauen konnte.
    Ihr Bild sah sie. Aber es war nicht normal, denn plötzlich kam es ihr vor, als würde sie der Spiegel schwächer abzeichnen. Die Umrisse waren nicht mehr so klar zu sehen, sondern ein wenig verschwommen.
    Damit kam Doris Carter nicht zurecht. Das war ihr noch nie passiert, und sie kannte den Spiegel schon verdammt lange. Veränderungen hatte es nie gegeben. Es kam ihr vor, als hätte er sich auf eine geheimnisvolle Art und Weise verwandelt.
    Sie trat vor.
    Im Spiegel verfolgte sie ihre Bewegung. Da hatte sich nichts verändert.
    Unsinn, Quatsch – das bildest du dir nur ein!, sagte sie sich. So etwas gibt es nicht.
    Doris wandte sich wieder ab. In der Drehung allerdings bemerkte sie die Bewegung auf oder im Spiegel, so genau war es nicht zu erkennen.
    Sie stoppte. Ließ zwei Sekunden verstreichen. Dann drehe sie sich wieder um.
    Der Blick in den Spiegel!
    Und die grauenhafte Überraschung, die er ihr bot, denn inmitten der Räche sah sie den Kopf!
    Ein Kopf, ein Schädel, ein Gesicht?
    Es war alles, aber es gehörte schon mehr dazu, ihn so zu sehen, denn er war einfach widerlich. Er schwebte in Augenhöhe, und er hatte keinen Körper. Er sah einfach widerlich, schrecklich oder ekelerregend aus, ein Zerrbild des Schreckens, wie ein Schädel, der durchaus zu den früheren Zeichnungen ihres Freundes gepaßt hätte. Dieser Kopf war der reinste Horror. Bei seiner Betrachtung verwandelte sich das Blut in dickes Eiswasser und rieselte durch die Adern der Frau.
    Haut war noch im Gesicht vorhanden, aber nicht überall. An einigen Stellen malten sich die Knochen deutlich ab. Es gab keine Haare auf diesem Kopf. Der Schädel war nicht glatt, sondern in der Mitte leicht eingedrückt. Die hohe Stirn fiel auf, ebenso die Nase, die ihre ursprüngliche Form verloren hatte. Die Nasenspitze schien abgeschnitten worden zu sein.
    Über der Knochennase befanden sich die Augen

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