Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
geschweige denn, welches Spiel gerade angesagt war.
„Wie kommst du darauf?“, entgegnete er. „Auch Ärzte spielen Videospiele, Kara.“ Sie schien ihm nicht zu glauben. „Denkst du, ich arbeite und schlafe nur? Ich habe in der Notaufnahme Dienst, was bedeutet, dass meine Schicht entweder langweilig oder äußerst hektisch ist. Manchmal komme ich kaum zum Luftholen und bete zu Gott, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Meistens bleibt mir dafür nicht mehr Zeit, als andere Leute für einen Snack haben.“
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Was glaubst du, wie ich mich nach so einem Tag entspanne?“
„Indem du dich in eine Höhle legst und dich über Elektroden wieder aufladen lässt?“, entgegnete sie, ohne mit der Wimper zu zucken.
Er ignorierte ihren Sarkasmus. „Ich lenke mich mit Videospielen ab.“
Kara traute ihren Ohren kaum. Es war sein Ernst. Sie sah ihn an, als hätte sie ihn noch nie gesehen. Vielleicht stimmte das sogar. Nachdenklich ließ sie sich den ersten Bissen der Geburtstagstorte schmecken. Offenbar konnten manche Menschen sich ändern, wenn sie es wirklich wollten.
David spürte, wie sie ihn prüfend musterte. „Stimmt etwas nicht?“, fragte er gelassen.
Sie schüttelte den Kopf und schaute wieder auf ihr rasch kleiner werdendes Tortenstück. „Alles bestens. Ich überlege nur, ob du mich gerade auf den Arm nimmst oder nicht.“
Er ließ sich mit der Antwort Zeit und sah Kara einfach nur an, denn er wusste, dass sie es nicht ausstehen konnte, wenn er sie warten ließ und sie dabei auch noch genau betrachtete. „Keine Sorge“, begann er schließlich. „Wenn ich dir körperlich so nahe komme, erfährst du es als Erste.“ Und dann lächelte er breit. „Oder als Zweite. Auf jeden Fall merkst du es.“
Warum klang das eher wie eine Ankündigung und weniger wie einer seiner üblichen frechen Kommentare? Und warum hatte sie das Gefühl, dass er sich darauf freute? Ihr wurde warm, und sie war stolz auf sich, dass sie es sich nicht anmerken ließ.
Anstatt ihm zu antworten, widmete sie sich dem letzten Bissen ihres Tortenstücks und sah zu Ryan hinüber, der noch immer die Videospiele auspackte, die sie in letzter Minute im Firmenladen gekauft hatte.
Jedes Mal, wenn eins zum Vorschein kam, jubelten seine Freunde, als hätte er gerade einen riesigen Goldschatz ausgegraben. Sie waren so laut, dass sie fast das eigenartige Gefühl übertönten, das sich langsam in ihr ausbreitete. Aber eben nur fast, denn es war so stark, dass sie es nicht länger ignorieren konnte. Verzweifelt kämpfte sie dagegen an und gab ihr Bestes.
Doch diesmal war ihr Bestes offenbar nicht gut genug.
Mehrere Stunden später ging die Party langsam zu Ende, und die letzten Gäste verließen mit den eingepackten Resten des warmen Büfetts das Haus. Auch Kara hielt eine Tüte in den Händen.
David quälte seit einiger Zeit eine Frage, auf die er keine Antwort fand. Ihm boten sich gleich mehrere an, doch keine erschien ihm richtig.
Etwas verunsichert sah er Kara an, als sie die dunkle Straße entlang zu seinem Wagen gingen. Anders als bei ihrer Ankunft gab es jetzt jede Menge freie Plätze, und die Wagen, die vor und hinter seinem gestanden hatten, waren verschwunden. Aus der Parklücke zu fahren war kein Problem.
Leider war nicht alles so einfach.
„Dies ist kein richtiges Date“, sagte er zu Kara, als wollte er es sich noch mal von ihr bestätigen lassen. Zweifelte er etwa daran? Als er sich auf ihren Plan eingelassen hatte, war er überzeugt gewesen, dass es eine gute Idee war. In der Theorie hatte sie sich gut angehört, aber in der Praxis sah die Sache anders aus. Dass er seiner Mutter etwas vorspielte, bereitete ihm kein schlechtes Gewissen. Sie hatte selbst schuld. Warum musste sie sich auch in sein Privatleben einmischen?
Aber so viel Zeit mit Kara zu verbringen, das war riskant. Ihm war, als würde er das Schicksal herausfordern.
Sie verdrehte die Augen. „Natürlich nicht. Wäre es ein Date, hätten wir die ganze Zeit an das denken müssen, was als Nächstes kommt. Wir wären unbeschreiblich nervös gewesen. Das nennt man das Erster-Kuss-Syndrom.“
Er hatte keine Ahnung, wovon sie redete. „Erster-Kuss-Syndrom?“, wiederholte er. Normalerweise hätte er nicht gefragt, denn es stachelte sie nur an. Aber diesmal war er einfach zu neugierig, um den Mund zu halten. Er wusste, dass er keine Ruhe finden würde, bis sie es ihm erklärte.
„Ja.“ Sie sah ihn an, als der
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