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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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düstere Vorahnungen im Kopf, was er wohl tun würde, um wieder in die Wohnung zu kommen.
    Keine zwanzig Minuten später, sie war gerade damit fertig geworden, Jürgens Habe in einer seiner Sporttaschen zu verstauen, klingelte ihr Handy.
    «Und?» fragte Carla, die Sabrinas Hilferuf per Anrufbeantworter erhalten hatte. «Hast du ihn endlich rausgeschmissen?»
    «Carla, ich bitte dich: Der Mann wiegt achtzig Kilo! Für wen hältst du mich -- für Herkules? Und glaubst du vielleicht, der geht freiwillig? Ich habe es weiß Gott versucht. So lange, bis wollte, dass ich meine Hysterie in den Griff kriege , deswegen ist er jetzt ein Bier trinken gegangen.»
    «Immerhin ist er raus» betonte Carla und drängte: «Schlosser kommen lassen, Türschloss auswechseln, hopp-hopp.»
    «Vergiss es. Die Zeit reicht nicht.»
    «Und warum hast du das nicht gleich gemacht?»
    «Weil ich manchmal echt blond bin. Weil mir die einfachsten Sachen immer zu spät einfallen!» Sabrina atmete geräuschvoll aus. «Ich bin eben nicht so patent wie du.»
    Die Türklingel ging. Typisch, bloß nicht nach dem Schlüssel suchen...!
    «Wenn du ihm die Tür aufmachst» beeilte sich Carla zu sagen, «dann breche ich dir eigenhändig das Genick! Ich schwöre es dir!»
    «Ja, ja.»
    «Halte die Stellung, ich bin gleich da!»
    Sabrina legte das Handy beiseite und schlurfte mit Bleischuhen an den Füßen in den Flur. Geräusche hinter der Tür ließen darauf schließen, dass er bereits oben war.
    «Jürgen, es ist aus» verkündete sie matt. «Du wirst diese Wohnung nicht mehr betreten. Zieh doch bei einer von deinen Weibern ein oder geh zum Teufel. Ich bin' s leid. Ich will nicht mehr mit dir streiten. Ich will mich von dir nicht mehr mies behandeln lassen.»
    « ... Was?»
    «Wie: was? Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Spreche ich Spanisch - hallo? Wer ist denn da?»
    Das war nicht Jürgen im Stimmbruch. Das war zweifellos eine Frauenstimme. Carla? Unmöglich, die war ja gerade noch am Telefon gewesen.
    Der Blick durch den Spion sagte ihr, dass Jürgen sich kurzfristig einer sehr gelungenen Geschlechtsumwandlung unterzogen hatte - oder Georgia stattdessen vor der Tür stand.
    «Du ...? Wo kommst du denn her?»
    Intelligente Frage. - Intelligente Antwort, was hatte sie erwartet? «Von draußen. - Lässt du mich rein?»
    «Moment. Ich muss erst ...» Sie stellte sich in ihrer Nervosität mit der Türkette außerordentlich ungeschickt an. Die Kette verhakte sich und hing fest. «Augenblick noch, ich hab's gleich - verflixt noch mal, das gibt's doch wohl nicht! Geh nicht weg, es kann sich nur um Stunden handeln.»
    «Gut. Kein Problem. Ich fahr kurz zum Shopping nach London. - Anyway - what are you doing? - Hast du die Klinke kaputt gemacht?»
    «Ich hab's gleich!» Sie zottelte ungeduldig an der Kette. «Georgia, sei mir nicht böse, aber: sollte, bevor ich dieses SCHEISSDING aufkriege, ein dunkelhaariger Mann mit viel Gel in den Haaren die Treppen `raufkommen, dann kann ich die Tür leider nicht aufmachen - aua! Scheiße! Breche ich mir hier auch noch einen Nagel ab, verdammt!»
    «Wer soll das sein? Ein Kuckuckkleber? Ich kenne die Typen. Den verjag` ich, no fuckin' worries! Ist es okay für dich, wenn ich ihn die Treppe runter schubse?»
    «Tu das! Meinen Segen hast du.» Sabrina grinste säuerlich und mahnte sich zur Vernunft. «Nein, halt! War nicht ernst gemeint! Himmel, endlich! Kommt er?»
    « -- Meinst du den da?»
    Sabrina zuckte zusammen und Georgia brach in Gelächter aus. «Just a Joke, okay? Ich sehe niemand.»
    «Schönen Dank auch.» Der Schlüssel wurde herumgedreht und die Tür geöffnet. Sabrina zog sie flugs in die Wohnung und verschloss die Tür wieder.
    «Hallo.»
    «Selber hallo.»
    Sabrina küsste sie zur Begrüßung auf die Wange und widmete sich dann mit tiefem Bedauern im Blick ihrem abgebrochenen Fingernagel. «Wunderbar. Die waren gerade so schön lang ... »
    Von Georgia vernahm sie ein süffisantes: «Werdet ihr Hetero-Püppis es nie leid, dieses Nagelstudio-Thema?»
    Sie blickte zu ihr auf, und es war nicht zu überhören, dass sie vergnatzt war. «Also, mit dir hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.»
    «Ich auch nicht» gab Georgia trocken zurück. « - Und meine Mutter damals auch nicht.»
    Sabrina schüttelte den Kopf. «Du hast einen merkwürdigen Sinn für Humor, Georgia.»
    «Merkwürdige Menschen haben den oft ... übrigens ich bin da, um zu sagen, dass es mir leid tut. Ich habe es vergessen - weil: da ist

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