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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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drohend erhobenen Zeigefinger ein. «Das ist so ein anständiges junges Ding, die Frau Sommerfeld. Wer weiß, was sie der Ärmsten angetan haben!»
    «Gar nichts!» schrie Jürgen, der Verzweiflung nahe. «Es gibt nichts, was dieses idiotische Theater hier rechtfertigt!»
    «Ich mache jetzt die Tür auf» wandte sich Georgia an Sabrina. «das ist feige.» Ihre Augen begannen in freudiger Erwartung zu funkeln, als sie das Türschloss öffnete. «Wenn er dir etwas tun will, kann ich ihn ja ein bisschen auf die Schnauze hauen...?»
    «Himmel» erwiderte Sabrina zerknirscht, «du bist ja richtig heiß drauf ... könntest du ... ich meine: könntest du dich zügeln, wenn es nicht unbedingt nötig ist, bitte?» Ihre Sorge galt, wie sie feststellte, eher Jürgen als Georgia. Die schien ja direkt einen Faible für Gemetzel zu haben. «Moment noch» winkte sie und verschwand für einen Augenblick, kam mit der prall gefüllten Sporttasche zurück, öffnete selbst todesmutig die Tür und ließ sie Jürgen die vor die Füße poltern. «Ist alles drin! - Ach, warte!» Tür zu. Kurzer Gang ins Wohnzimmer und zurück. Der Tasche folgte ein Stapel Computerzeitschriften, die platschend zu Boden fielen. «Hatte ich glatt vergessen.»
    «Ja, bist du denn jetzt völlig durchgedreht ...?» ächzte Jürgen.
    «Völlig» bestätigte sie.
    Sein Blick heftete sich an Georgia, deren verwegenes Lederoutfit nicht eben vertrauenerweckend wirkte. «Was hat die Perle hier zu suchen? Hast du dir einen weiblichen Bodyguard zugelegt oder was?»
    «Sie wohnt ab heute hier» tönte Sabrina im Affekt.
    Georgia ließ sich kein Fragezeichen anmerken.
    Carla blieb gerecht und gab einige Minuten die verständnisvolle Therapeutin. Sie redete ruhig auf Jürgen ein und transformierte ihn im Handumdrehen mit wenigen Worten zum Lämmchen, ganz im Sinne der Anwesenden - ausgenommen Georgia -- und überzeugte ihn, dass es besser war, erst einmal zu gehen.
    Er zog verdrossen von hinnen, mit seiner Sporttasche und dem Stapel Zeitschriften, und die Maulhelden der Stunde kehrten Kommentare murmelnd in ihre Wohnungen zurück. Kunze bot ihr noch an, jederzeit klingeln zu dürfen, «solltet noch ma Stress mit den Eierkopp da je'm.»
    «Vielen Dank!» rief Sabrina allen nach und schenkte ihnen ein braves-Mädchen-Lächeln.
    Jürgen wurde beglückt hinterher gewunken. Dummerweise drehte er sich noch einmal um und sah ihren Triumph.
    «So speist du mich nicht ab, Sabrina» orakelte er kerlig-arrogant, um das Gesicht zu wahren. «So nicht! Das hat ein Nachspiel!»
    Er war schon immer ein schlechter Verlierer gewesen. Und rachsüchtig.
    Georgia stand Spalier und grinste ihn erwartungsvoll an. «Oh bitte, jetzt gleich, ja? - Komm her, Kumpel!» Sie unterstrich ihre Äußerung, indem sie ihn auffordernd zu sich heranwinkte.
    Sabrina wandte sich ab und zog sie mit sich in die Wohnung. Die Tür fiel ins Schloss und Carla und Sabrina fielen sich jauchzend um den Hals. Georgia hielt Sabrina auffordernd die ausgestreckte Hand hin und Sabrina schlug lächelnd darauf. Siegesgesten waren angebracht.
    «Du hast es geschafft!» beglückwünschte Carla sie. «Du kannst doch, wenn du willst. Grandios, wie du dich machst. Also - wie du ihm die Zeitschriften vor die Füße geknallt hast: Ich hätte es nicht besser machen können.»
    «Das war mir ein Bedürfnis. Georgia wäre beinahe auf ihn losgegangen. Ich konnte sie gerade noch stoppen. Ihr kennt euch ja noch, mh?» Sie tauschte einen schnellen Blick mit beiden.
    «Klar. Miss Australia.» Carla reichte Georgia kameradschaftlich die Hand. «Du bist also die Verstärkung gewesen, ja?»
    «Ich platze immer rein, wo Zoff ist. Ist so eine ... wie sagt man?»
    «Marotte?» riet Carla.
    «Exactly - sowas.»
    Sabrina klatschte sich die Hand vor die Stirn. «Die Schlüssel!» fiel ihr ein. «Ich habe die Schlüssel vergessen!»
    «Er hat sie?» fragte Georgia.
    «Ja. Und er wird sie nicht rausrücken.»
    Georgia zog die Wohnungstür auf. «Er wird» versprach sie und lief im Sauseschritt die Treppe hinunter. « - Was hat er für ein Auto?» rief sie eine Etage tiefer.
    «Daimler ... äh ... Anthrazit - Sportcoupé. - Was hat sie vor?»
    «Sie holt deine Wohnungsschlüssel, nehme ich an.»
    Beide schauten ins Treppenhaus, wechselten dann einen schnellen Blick und liefen, derselben Eingabe folgend, zum Küchenfenster, das zur Straße hinausging. Überm Fensterbrett hängend beobachteten sie, wie Georgia hinter Jürgen her sprintete und ihn am Auto

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