Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
genauso wie Franklin und Phil — uns nicht willkommen fühlen würden.
Es war das erste Mal, dass Gill und Anita auf die Gang trafen. Wayne und Irma hatten sie bereits bei unserer kleinen Zeremonie kennen gelernt.
Mom war innerlich zerrissen zwischen der Trauer um Dad und der Freude darüber, uns alle bei sich zu haben. Sie bedauerte es, dass sie die Freude nicht mit Dad teilen konnte.
Die Gang war großartig.
Alle früheren Treffen waren Zeiten der Freude statt der Trauer. Jeder schien zu verstehen, dass es dieses Mal anders war. Nicht, dass alle herumstanden und weinten oder Mitleid mit Mom und mir hatten. Aber die Freude über das Zusammensein wurde von der Trauer über unseren Verlust überlagert.
Alle aus der Gang hatten meinen Dad kennengelernt — bei unserer Zeremonie und später auf unserem Trip nach Boston. Sie wussten, dass er erstaunlich schnell gelernt hatte, Tim und meine Beziehung mit ihm zu akzeptieren. Besonders Phil, dessen Eltern sich nicht mit seiner Sexualität abfinden konnten, schätzte Dad sehr.
Er fragte, ob er bei der Beerdigung sprechen durfte. Mom freute sich darüber und stimmte selbstverständlich zu. Er redete nur kurz und dankte meinem Dad in Tim‘s und meinem Namen für seine Liebe und seine Akzeptanz. Er war ein wirklich ausgezeichneter Redner, aber ich glaube, dass es die härteste Rede war, die er jemals gehalten hatte. Er konnte kaum die Tränen zurückhalten, bis er wieder an seinem Platz war. Ich glaube, er dachte darüber nach, wie gerne er das gleiche von seinem Vater sagen würde.
Franklin hielt für den Rest der Feier seine Hand.
Es war für mich schwer, mich von Mom zu verabschieden. Da Gill und Wayne in Indianapolis lebten, würde sie sicher klar kommen.
Tim und ich mussten nach Grand Forks und der Vielzahl unserer Verpflichtungen zurück.
Kapitel 14: Tim
Wir waren seit ein paar Tagen wieder zuhause und saßen gemeinsam beim Abendessen.
»Erinnerst du dich an Billy Carson?«, fragte ich Charlie.
»Den Turmspringer aus Fargo? Natürlich.«
»Die Saison hat für ihn angefangen. Er hat angerufen und gefragt, ob ich mal zu seinem Training kommen würde. Anschließend sind wir zum Abendessen mit seinen Eltern eingeladen.«
»Und du fährst morgen hin, anstatt mit deinem Team hier zu trainieren, habe ich recht?«
»Nein, da liegst du falsch. Ich möchte kein Training mit dem Team verpassen. Zumindest nicht so früh in der Saison. Stattdessen will ich übermorgen hin fahren, wenn ich eigentlich Turnen hätte. Frank kann mit der Gruppe trainieren und sie brauchen mich nicht. Und ich würde Billy wirklich gerne sehen.«
»Ich glaube eher, du bist in ihn verknallt.«
»Er ist niedlich.«
» Sexy ist das passendere Wort«, sagte Charlie.
»Du hast es also bemerkt?«
»Natürlich. Ich bin nicht blind.«
»Kommst du mit?«
»Klar. Ich denke, ich kann meinen Ständer unter Kontrolle halten.«
Wir mussten beide kichern.
»Wenn du denkst, dass es für dich in Jeans schwer ist, was meinst du wie es mir mit Badehose und unter der Dusche geht?«
»Dann musst du kalt duschen«, schlug Charlie vor.
»Du bist eine große Hilfe«, sagte ich sarkastisch.
»Ich gebe mir Mühe«, antwortete er und wir mussten wieder lachen. »Wie wird sich euer Team dieses Jahr schlagen?«
»Ganz okay denke ich. Warum kommst du nicht mal zu unserem Training?«
»Was? Und 4 Stunden mit meinem kleinen Pfeil und Bogen verpassen? Ich habe schon viel zu viele Stunden ausfallen lassen, weil ich für dich Lobbyist spielen musste. Außerdem bestehst du nach wie vor darauf, dass ich ausschließlich A‘s bekomme. Glaubst du, dass es einen zukünftigen Arbeitgeber interessieren wird, ob ich ein A oder ein B bekomme?«
» Mich interessiert es«, antwortete ich. »Außerdem wird es den Richter am Supreme Court interessieren, für den du arbeiten wirst. Übrigens hatte ich schon lange keine Informationen mehr, was deine Punkte angeht. Was ist deine persönliche Bestleistung und wie viel schießt du konsistent?«
»Sehr hoch und fast genauso hoch«, antwortete Charlie kryptisch.
»Könntest du vielleicht auch Zahlen nennen?«
»Du könntest mich bestechen.«
»Sexuell?«, fragte ich und grinste.
»Klar.«
»Okay«, sagte ich. »Wenn du es mir erzählst, stecke ich dir keinen Pfeil in den Hintern.«
»Das klingt verlockend.«
»Gut, also?«
»Meine persönliche Bestleistung liegt bei 1294, konsistent schlage ich 1260. Das ist mehr als meine Punktzahl in Cedar Rapids.«
Ich schaute ihn
Weitere Kostenlose Bücher