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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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weiterer hatte Mathematik als Hauptfach. Innerhalb einer Woche wussten sie vermutlich mehr über die Finanzen der UND als sonst jemand auf dem Campus.
    Der schwierigste Job war es, die Hintertüren zu den richtigen Leuten in Bismarck zu finden. Ich führte eine Gruppe von 4 Studenten an und wir fuhren gemeinsam nach Bismarck.
    Dort begannen wir bei Prexy‘s Freunden und sprachen dann mit jedem der uns über den Weg lief — mit Abgeordneten, Lobbyisten, Anwälten, wirklich jedem. Insgesamt sprachen wir mit etwa 60 Leuten auf 2 dreitägigen Trips dorthin.
    Die verbliebenen Studenten verteilten sich über den Campus der UND und versuchten, interessante Projekte ausfindig zu machen. Es gab viele gute Projekte, die aber alle nicht realisiert wurden, weil das Geld dafür nicht vorhanden war. Zum Beispiel versuchte die Bibliothek seit Jahren, eine Art Staatsarchiv ins Leben zu rufen.
    Das alles versuchten wir zu verwirklichen, während wir unsere ganz normalen Tagespläne beibehielten. Charlie und ich mussten teilweise allerdings auf unser Training verzichten oder unser Studium ein bisschen vernachlässigen. Alles was wir machten, diente allerdings nur der Vorbereitung.
    Im Januar mussten wir zurück nach Bismarck, um wirklich etwas zu erreichen.
    Man konnte nicht eben mal dort hin fahren, etwas erreichen und wieder zurückfahren. Übernachtungen waren notwendig, aber keiner konnte dauerhaft dort bleiben. Wir mussten uns abwechseln und gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, was eine logistisch anspruchsvolle Aufgabe war.
    Das führte natürlich zu einem leidigen Problem: Geld. Wir brauchten ein Apartment oder eine andere Unterkunft in Bismarck und ein Transportmittel.
    Ich ging damit zu Fred Milson, der sich immer freute, von meinen neuen Projekten zu hören. Mittlerweile hatte sich unsere Freundschaft so weit entwickelt, dass wir etwa einmal pro Woche mit ihm Essen gingen. Entweder besuchten wir ihn, er kam zu uns oder wir gingen in ein Restaurant.
    Er kannte den Fortschritt unseres Projektes und war daher nicht überrascht, als ich wegen Geld an seine Tür klopfte.
    »Fred, wir brauchen ein Apartment in Bismarck und einen Van, um nach Bismarck und zurück fahren zu können.«
    »Das ist alles? Ich bin überrascht, Tim. Du bist für gewöhnlich kreativer.«
    Wir mieteten ein 3-Zimmer-Apartment, das wir mit günstigen Möbeln ausstatteten. Außerdem kauften wir einen Van, der gerade noch genügend Kilometer übrig hatte, um uns fast täglich hin und her transportieren zu können. Fred bestand darauf, dass wir ihm Bescheid geben würden, falls wir noch etwas anderes brauchten. Darüber hinaus wollte er uns unbedingt helfen und unterstützen, was wir sofort in Anspruch nahmen.
    Im Endeffekt war Fred fast einen Monat lang in Bismarck, machte Termine für uns, half als Organisator und begleitete uns oft zu den Gesprächen mit den Abgeordneten.
    Es dauerte nicht lange bis drei oder vier Mitglieder der Fakultät Einladungen nach Bismarck bekamen, um über ihre Projekte zu sprechen.
    Prexy wurde sogar vorgeladen und gefragt, warum die Gehälter der Fakultät so niedrig waren, dass sich Studenten dazu verpflichtet fühlten, Spenden zu sammeln, um diese aufzustocken.
    Das ganze zog sich bis in den April hinein. Dann erfuhren wir, dass das Archiv-Projekt der Bibliothek und ein weiteres Projekt bewilligt wurden.
    Das von Prexy vorgelegte Budget für die University of North Dakota wurde allerdings um 2,4 Prozent gekürzt.
    Ich war mir nicht sicher, was genau wir mit unserer Aktion erreicht hatten.
    Prexy bestellte unsere Gruppe umgehend in sein Büro. Sein Lob war überschwänglich. Er fragte, ob uns nicht bekannt war, dass es gängige Praxis ist, das geforderte Budget jeder Universität um mindestens 8 bis 10 Prozent zu beschneiden und dass diese Einschnitte bei der Budget-Erstellung bereits eingerechnet wurden.
    Er fragte, ob wir wussten, dass es das erste Mal in der Geschichte war, dass die Gesetzgeber Projekte bewilligt hatten, die in diesen Budgets nicht eingerechnet waren. Er überschlug sich förmlich mit seinem Lob und seinem Dank.
    »Sie hätten uns ruhig einen Hinweis geben können«, sagte ich zu ihm. »Wir wussten nicht wirklich, was wir da erreicht haben.«
    »Es war deine Show, Tim. Die von dir und deinen 15 Kollegen. Wenn ich mich eingemischt hätte, hättet ihr weniger erreicht. Aber jetzt, wo das Budget für die nächsten 2 Jahre gesichert ist, ziehe ich den Hut vor dem, was ihr erreicht habt.«
    Dann wandte er

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