Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
sich an Fred Milson.
»Fred, ich weiß, welche Rolle Sie dabei gespielt haben und dass sie nicht klein war. Vielen Dank.«
»Wir müssen bald darüber reden, wie wir in Zukunft damit umgehen wollen«, sagte ich zu Prexy. »Wir können diesen Aufwand nicht alle 2 Jahre von neuem starten. Wir könnten eine private Organisation gründen und sie meinetwegen ›Freunde der University of North Dakota‹ nennen. Wir brauchen dauerhaft Büros in Grand Forks und Bismarck.«
»Und ich nehme an, du wirst auch dafür Spenden sammeln?«
»Das wird kein großes Problem«, mischte sich Fred ein. »Ich habe noch Zusagen offen, die etwa die Hälfte von dem abdecken, was wir bräuchten, um die ersten 2 Jahre arbeiten zu können.«
»Unglaublich«, brachte Prexy hervor.
»Glauben Sie es ruhig«, sagte ich.
»Die Abgeordneten haben noch gar nicht realisiert, worauf sie sich eingelassen haben.«
»Doch, ich denke schon«, sagte Charlie. »Tim war ziemlich beeindruckend, zusammen mit uns allen. Aber Tim‘s Berühmtheit und seine Spendenerfolge im letzten Jahr haben ihm überall Türen geöffnet. Er hat es schamlos ausgenutzt. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Abgeordnete Fotos von sich und Tim auf ihren Schreibtischen stehen haben. Immer mit einer persönlichen Widmung und Unterschrift.«
Es war ein wundervoller Erfolg für uns und er hatte einen netten Nebeneffekt. Ich hatte eine lange Liste mit interessanten Projekten und Träumen und den Namen derer, die sie verwirklichen wollten.
Für einen Jungen wie mich war das ein sehr wertvolles Werkzeug, das ich für meinen eigenen Vorteil und den Vorteil der Universität nutzen wollte.
Kapitel 13: Charlie
Mitten in unsere Bemühungen rund um das Budget der Universität fiel Tim‘s erster Turnwettkampf in diesem Schuljahr, der von nationaler Bedeutung war. Es war das Northwestern Invitational in Evanston, Illinois.
Tom und Nancy kamen zu uns, ebenso wie Tim‘s Eltern, Coach Frank und auch meine Eltern nahmen die Reise auf sich, um uns zu sehen.
Der Wettkampf war für sie nur die Gelegenheit.
Es war ein wundervolles Wochenende für uns alle, aber ganz besonders für Tim. Dank Frank hatte er erstaunliche Fortschritte an den Ringen, dem Reck und bei den Bodenübungen gemacht. Erstaunlich war übrigens genau das richtige Wort.
Tim hatte bei vorherigen Wettkämpfen bereits gut abgeschnitten, aber nie auf einem Niveau, dass die Leute über ihn redeten.
Die Trainer und anderen Turner bekamen den ersten Hinweis darauf, was sie erwartete, als jemand Tim beim Üben zusah.
Er wiederholte ein paar seiner Elemente aus dem Bodenprogramm, vor allem den finalen Lauf von einer Ecke zur anderen, den er mit einem Zentimeter Abstand zur Begrenzung stehen wollte.
»Du warst etwa zwei Zentimeter weg, weißt du das?«, fragte Coach Frank, als Tim seine Übung beendet hatte.
»Ja, ich war wohl ein bisschen zu entspannt oder zu faul«, erwiderte Tim.
Ein anderer Turner hörte das Gespräch.
»Ja, du warst ein bisschen nah an der Linie. Sei vorsichtig«, sagte er zu Tim.
Tim und Coach Frank sahen sich an und grinsten.
»Er meint, dass er nicht nah genug dran war«, konterte Frank.
»Ihr seid wahnsinnig.«
Es brachte Tim Aufmerksamkeit ein, die er ausnahmsweise einmal nicht genoss. Tim wollte lieber in Ruhe trainieren. Diese Ruhe war ihm aber nicht vergönnt, solange er die Nachfragen nicht befriedigte, wie nah an die Linie er kommen konnte.
Es stellte sich heraus, dass es 6 Millimeter waren.
Es herrschte ungläubiges Schweigen.
»Ich glaube es nicht«, war die erste Reaktion.
»Mein Gott«, eine andere.
»Kannst du das nochmal machen?«, eine dritte.
Er konnte und er tat es auch.
Dann verschwand er allerdings unter der Dusche. Er wollte heiß duschen, um sich zu entspannen und vorzubereiten.
Tim stellte an diesem Tag jeden in den Schatten. Er schlug sich gut beim Sprung, am Barren und am Pferd. Die Zuschauer, die ihn bei anderen Elementen gesehen hatten, waren enttäuscht.
Am Reck war er hingegen atemberaubend. Er zeigte alle geforderten Elemente, baute aber zusätzliche Elemente ein, die man als Kunststücke bezeichnen kann. Im Zirkus würde man es als todesverachtend bezeichnen, die anderen Trainer bezeichneten es als dumme Risiken. Das Publikum hingegen liebte es. Und es zeigte sich, dass Frank recht hatte. Die Zuschauer hatten Einfluss auf die Punktrichter.
Nicht, dass Tim die hohen Punktzahlen nicht verdient hätte, aber jede Versuchung, ihm Punkte abzuziehen —
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