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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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insgeheim zu, sagte das aber nicht öffentlich.
    Wie Billy damit umging? Wie ein Profi! Aber er unterschied sich von mir in einem Punkt: er zeigte seine Begeisterung offener als ich.
    Ich war kontrollierter und meinen Überschwang und meine Aufregung bekam nur Charlie nachts im Bett zu spüren. Der Presse gegenüber war ich Mr. Selbstsicher, mit Nerven aus Stahl.
    Billy war quirlig und lebendig, allerdings gepaart mit einer Selbstsicherheit und Reife, die ihm zu einem wirklichen Liebling der Presse machte. Von Zeit zu Zeit gelang es ihm sogar, mich in den Hintergrund zu drängen, was mir eine riesige Freude bereitete. Je größer die Aufregung um Billy war, umso mehr freute ich mich für ihn.
     
    Rom selbst war fast eine Enttäuschung. Zuerst einmal waren Billy und Harry auf nationaler und internationaler Bühne nicht die Sensationen, die sie in North Dakota waren. Für mich war es der erste Besuch eines internationalen Wettkampfs und die internationale Szene war mehr an mir interessiert als ich an ihr.
    Ich weiß nicht, wie oft mich die Presse danach fragte, wie ich selbst glaubte, im internationalen Vergleich abzuschneiden. Als Antwort darauf schlug ich immer vor, dass sie doch erst einmal abwarten sollten, bis ich die Gelegenheit hatte, zu springen.
    Bis dahin konnten sowohl sie als auch ich nur darüber spekulieren, wie ich mich schlagen würde.
    Die Presse spekulierte dennoch und es gab drei verschiedene Meinungen.
    Ein paar Reporter schrieben, dass ich bisher noch nicht international angetreten war, weil ich Angst davor hatte, nicht so gut abzuschneiden.
    Andere Journalisten dachten wiederum, dass ich den Wettkampf dominieren und alle in den Schatten stellen würde.
    Die meisten waren jedoch der Meinung, dass ich gut sei und einer der Favoriten des Wettbewerbs war.
    Niemand schenkte Billy und Harry auch nur ein bisschen Beachtung, was die beiden aber nicht besonders störte. Sie konnten so ungestört entspannen, trainieren und sich auf ihren Wettkampf vorbereiten.
    Für Harry war es ein Triumph, überhaupt in Rom zu sein. Er wusste, dass er keine Chance auf eine Medaille hatte, aber das machte ihm nichts aus. Dabei sein zählte für ihn.
    Bei Billy war es anders. Er wollte sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr qualifizieren. Die Männer, gegen die er hier antraten musste, wären auch bei den Olympischen Spielen seine Konkurrenten.
    Coach Billings, der Coach an der Indiana University und der Coach der Olympia-Mannschaft im kommenden Jahr, war natürlich auch in Rom und wusste alles über Billy. Es war sein Job, alles über die Top-Springer zu wissen. Er selbst hatte 4 Springer im Wettbewerb, was den Trubel über 3 Teilnehmer aus North Dakota ein bisschen übertrieben wirken lässt.
    Stan war ebenfalls in Rom und war sehr freundlich mir gegenüber. Er schien sich damit abgefunden zu haben, dass ich besser war als er. In seinen eigenen Worten: ›Scheiße, Perfektion kann man einfach nicht schlagen‹ . Es war das erste Mal, dass er gegen mich angetreten war und mir nicht verübelte, dass er keine Chance hatte.
    Billy und ich hatten hart daran gearbeitet, sein Repertoire an schwierigen Sprüngen zu vergrößern. Der Schwierigkeitsgrad macht an der Weltspitze nun einmal den Unterschied.
    Ich selbst hatte mich mittlerweile entschieden, dass ich mir als optionale Sprünge für die Olympischen Spiele einfach die 7 schwierigsten Sprünge aussuchen würde, die ich in Lehrbüchern nur finden konnte. Bei den World Championships wollte ich aber nur 5 davon zeigen und mir die kompletten 7 für Peking aufheben.
    Billy hatte einfach nicht die Zeit, um allzu viele zusätzliche Sprünge zu üben. Da sich die vorgegebenen Sprünge von Wettbewerb zu Wettbewerb unterschieden, wurden diese eben einfach nach und nach in sein Repertoire aufgenommen. Er war der Meinung, dass er keine zusätzlichen Sprünge brauchte, um seine optionale Liste immer wieder ändern zu können. Falls er nach Peking weiter springen würde, hätte er dann die Zeit, um weitere Sprünge zu erarbeiten.
    Billy wählte als optionale Sprünge die gleichen 7 aus, die ich für Peking parat hatte.
    »Gute Idee. Mit deinen zeitlichen Einschränkungen hätte ich das gleiche getan«, war meine Antwort, als mir Billy davon erzählte.
    Alle hielten uns beide für völlig durchgeknallt.
    Billy trat also mit der schwierigsten Liste optionaler Sprünge aller Teilnehmer an — mich eingeschlossen. Und das bei seinen ersten World Championships !
    Larry und

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