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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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annehmen würde.
    Wie auch immer, Tim war sicherlich kein Idiot und er hatte nie Angst vor großen Tieren.
    »Sagen Sie dem Präsidenten, dass ich in Peking eine Medaille holen werde, genauso wie Charlie. Dann haben wir beide eine Berechtigung auf diese Einladung und unsere Beziehung wird dann kein Thema sein. Ich möchte noch vor unserer Abreise nach Rom eine Zusage, dass Charlie eine Einladung bekommt, wenn er in Peking eine Medaille gewinnt. Anderenfalls werde ich in Rom eine riesige Sache daraus machen, dass Charlie aufgrund seiner Sexualität nicht im Weißen Haus willkommen ist.«
    Ich konnte es nicht glauben.
    Noch weniger konnte ich glauben, dass er diese Zusage bekam — einen Tag später und vom gleichen Mitarbeiter des Weißen Hauses, der in Grand Forks geblieben war, bis er die Antwort des Präsidenten bekommen hatte.
    Am allerwenigsten konnte ich jedoch glauben, dass mir Tim diese Treffen verheimlicht hatte.
    »Charlie, du hättest darauf bestanden, dass ich diese Einladung annehme, oder?«
    »Natürlich«, gab ich zu.
    »Und du hättest gesagt, dass ich nicht nur mir selbst schade, sondern auch den anderen.«
    »Richtig. Und das hast du auch.«
    »Aber ich habe Prinzipien und ich akzeptiere keine Einladungen, die dich nicht einschließen. Ganz gleich von wem. Punkt! Ende der Diskussion und ich werde es mir auch nicht anders überlegen.«
    »Tim, ich liebe dich. Aber es tut mir für Billy und Stan und ein paar andere leid. Denk mal darüber nach, was ein Besuch im Oval Office für Harry bedeuten würde.«
    »Wenn wir unsere Prinzipien ein Mal verraten, könnten wir es gleich jeden Tag machen. Wenn du nicht willkommen bist, werde ich nicht dort sein. Und ich hoffe, dass du die gleiche Regel hast, wenn es um mich geht.«
    »Natürlich. Ich verstehe dich ja.«
    »Gut. Dann gibt es kein Problem, über das wir reden müssten. Das Weiße Haus hatte ein Problem und hat deshalb jemanden geschickt, um zu verhandeln. Sie wollten mich dort haben, schließlich stehen die Wahlen bald vor der Tür. Genau genommen stehen in Washington immer Wahlen vor der Tür. Sie konnten damit nicht umgehen, dass wir ein Paar sind, also ist das deren Problem, nicht unseres.«
    Ich seufzte, musste Tim jedoch zustimmen.
    »Aber ich kann mit dir umgehen«, sagte er mit einem schelmischen Grinsen.
    Dann küsste er mich und das Thema war Geschichte.
     
    Auf unserem Rückflug saß Billy die meiste Zeiten neben Fred und die beiden unterhielten sich angeregt. Tim und ich waren uns sicher, dass sie super miteinander auskommen würden.
    Fred war ein wundervoller Mann und er liebte es, junge Menschen um sich herum zu haben. Wir hatten den Eindruck, dass er selbst nie wirklich erwachsen geworden war, auch wenn er ein harter Geschäftsmann war.
    Es war einfach, Billy zu mögen oder zu lieben und er war reifer, als sein Alter vermuten ließ. Es war offensichtlich, dass sie gut zusammen passen würden und beide realisierten das schnell. Ein Puzzleteil, wie wir Billy nach Grand Forks bringen konnten, war an seinem Platz.
    Eine Menge andere Puzzleteile mussten noch folgen.
    Dafür mussten wir allerdings erst einmal nach Grand Forks zurück kommen. Uns wäre nicht in den Sinn gekommen, dass es dabei ein Problem geben könnte. Jedenfalls bis der Pilot nach hinten kam, um mit Fred zu reden.
    Am Flughafen von Fargo gab es ein Problem und unser Flug musste umgeleitet werden, wodurch sich unsere Ankunft um voraussichtlich 2 Stunden verspäten würde. Der Pilot schlug vor, in Bismarck zu landen, aber ihm wurde gesagt, dass für uns kein Flughafen in North Dakota zur Verfügung stand. Deshalb flogen wir nach Winnipeg weiter. Dort warteten wir so lange, bis wir eine Landeerlaubnis in Fargo hatten.
    Wir ärgerten uns alle über die Verzögerung. Wir wollten einfach nach Hause und ins Bett, um ein bisschen Schlaf nachzuholen.
    Nur Tim schien die Verzögerung kein bisschen zu stören. Er hatte ein seltsames Dauergrinsen im Gesicht.
    »Warum lächelst du?«, fragte ich ihn.
    »Weil ich es lustig finde.«
    »Lustig?«
    »Jop. Ich wette, sie haben dort eine Menschenmenge, die sie nicht unter Kontrolle bekommen.«
    Habe ich schon mal erwähnt, dass mich Tim‘s Ego immer wieder erstaunte?
    Glaubte er wirklich, dass er so wichtig war, dass seine Ankunft die Abläufe am Flughafen durcheinander brachte?
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte ich, ein bisschen spöttisch.
    »Das ist mein Ernst«, versicherte mir Tim. »Und bevor du mit meinem Ego anfängst, denk mal

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