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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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vom Secret Service ins Oval Office eskortiert.
    Die Reden waren kitschig, die Antworten der meisten Athleten an den Präsidenten noch kitschiger. Anschließend ging es zum Mittagessen, zusammen mit dem Präsidenten.
    Wir unterhielten uns mit den anderen Sportlern, bis der Präsident zu uns kam und uns zur Seite nahm, besonders allerdings Charlie.
    Es war ein bemerkenswertes Gespräch.
    »Charlie«, begann er, »ich muss mich dafür entschuldigen, weil ich Sie nach Rom nicht eingeladen habe. Ich hasse Politik, aber ich hatte keine andere Wahl. Man muss Kompromisse eingehen. Ich bewundere Tim, mehr als ich jemals öffentlich sagen kann, dafür, dass er uns mit der Einladung zur Hölle geschickt hat, weil wir Sie nicht mit eingeladen haben. Ich kann nur eines sagen: werden Sie niemals Politiker, wenn Sie nicht dazu bereit sind, Ihre Seele zu verkaufen.«
    »Tim war niemals dazu bereit, seine Seele zu verkaufen. Und ich ebenso wenig. Wir sind heute hier und glauben nicht, dass wir das damit tun. Danke für die Einladung«, antwortete Charlie.
    »Ich schulde Ihnen was«, sagte der Präsident, bevor er sich den anderen Sportlern widmete.
    Charlie sorgte dafür, dass wir Händchen hielten, als wir das Weiße Haus verließen und dabei fotografiert wurden. Es war für die Medien aber nichts bemerkenswertes mehr, deshalb wurde es in den Berichterstattungen im Fernsehen genauso wenig erwähnt wie in den Zeitungen.
     
    Als wir wieder in North Dakota waren, erwartete uns die nächste Überraschung. Die UND konnte es nicht lassen und es gab eine große Feier für Charlie und mich. Wir wurden am Flughafen in Fargo mit einem Polizeihelikopter abgeholt und direkt auf dem Campus abgesetzt.
    Von dort aus ging es ins Sportzentrum, wo vor knapp 3 Jahren meine kleine Show stattfand.
    Die Halle war so überfüllt, dass viele Leute noch draußen vor der Tür standen und nicht mehr hinein kamen.
    Prexy und Billy leiteten die Veranstaltung, die an Gefühlsduselei kaum zu überbieten war. Aber es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass wir es nicht in vollen Zügen genossen haben.
    Die Band spielte zuerst die olympische, dann die amerikanische Hymne. Letztere spielten sie 7 Mal — 6 Mal für meine 6 Goldmedaillen, 1 Mal für Charlie‘s.
    Wir hatten beide Tränen in den Augen.
    Dazu liefen auf einer Leinwand Fotos von Charlie beim Bogenschießen, von mir beim Turnen und beim Turmspringen.
    Wir sollten beide sprechen, aber bekamen nichts besonders intelligentes zustande. Wir bedankten uns bei jedem, der uns einfiel, auch bei der Universität und besonders bei Prexy.
    Ich beendete unsere Reden.
    »Jetzt würden wir das ganze gerne einfach hinter uns lassen und wieder normale Studenten sein. Das ist der Grund, warum wir an die University of North Dakota gekommen sind. Und wenn ich mir die Gesichter hier so ansehe, bin ich froh, dass wir hier her gegangen sind.«
    »Normal? Was ist bei dir normal?«, flüsterte mir Charlie zu.
    Leider aber auch direkt in das Mikrofon.
    Die Halle lachte und applaudierte uns noch lauter.
    Charlie‘s Mom und Fred saßen hinter uns auf der Bühne. Man musste sie nur ansehen und hatte sofort den Eindruck, dass sie glücklich miteinander waren. Was daraus wohl werden würde?
    Charlie‘s Mutter würde am nächsten Tag nach Indiana zurück fahren, ohne ein festes Ziel, wann sie wieder in Grand Forks sein wollte. Charlie und ich wetteten am Abend, als wir im Bett lagen und ich mit dem Hintern wackelte, dass es nicht lange dauern würde, bis wir sie wieder sahen.
    Wir sollten recht behalten.

Kapitel 33: Charlie
    Tim wäre nicht Tim, wenn er sich eine Weile zurück lehnen würde, um seinen Erfolg zu genießen. Er stürzte sich sehr schnell wieder in die Arbeit, um seine Ziele für dieses Jahr zu erreichen.
    Die Reinigungsaktion war ein logistischer Alptraum, aber auch ein riesiger Erfolg. Tim schaffte es, 3.763 Studenten, Fakultätsmitglieder und andere Mitarbeiter zum Helfen zu überreden.
    Zusätzlich gab es über 1.000 Freiwillige, die nichts mit der Universität zu tun hatten.
    Die Feuerwehr half mit, die Polizei sperrte Straßen ab und die Stadtverwaltung kümmerte sich um LKW‘s, um am Ende über 80 Tonnen Müll zu beseitigen, die die Helfer gesammelt hatten.
    Alles begann um 6 Uhr morgens, an einem angenehmen Novembertag. Das Wetter kooperierte, lieferte Sonne, wenig Wind und angenehme Temperaturen.
    Egal ob in Parks, Höfen, auf Straßen, in Gassen oder an Flussbetten — Tim hatte Leute, die dort waren,

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