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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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war wie immer einfach nur großartig und atemberaubend.
    Ich saß mit seinen Eltern zusammen und ich glaube, dass keiner von uns während der ganzen Show mehr als fünf Mal eingeatmet hatte.
    Tim behandelte das Reck nach wie vor wie ein Zirkus-Trapez. Ich glaube, für ihn war es das einfach auch. Er behauptet immer, das Reck sei ein Kinderspiel im Vergleich zum Trapez, weil es sich nicht bewegt. Seine Show war wirklich umwerfend.
    Er beendete sie mit einem dreifachen Salto, den er wieder einmal perfekt stand, als hätte er Kleber an den Füßen.
    In dem Moment, in dem er fertig war, war auch schon Frank bei ihm und umarmte ihn.
    Die Halle kochte und niemand bekam so viel Applaus wir Tim.
    Beim Bodenturnen erhielt er die gleiche Reaktion. Es war so spektakulär und Tim landete so nah an der Linie, das einer der Punktrichter zu ihm ging, um nachzusehen, ob er nicht übertreten hatte. Zwischen Tim und die Linie passte kein Fingernagel mehr.
    Sein Timing beim Sprung war wie immer perfekt, seine Vorstellung am Pferd und am Barren exzellent.
    Was er an den Ringen machte, war kaum zu glauben.
    Das Endergebnis?
    Gold am Reck, Gold am Boden, Gold an den Ringen, Silber beim Sprung, Bronze am Barren. Am Pferd wurde er allerdings nur Fünfter, was keine Medaille bedeutete. Es war ihm aber egal.
    Individuell bekam er zusätzlich die Goldmedaille für die Gesamtwertung.
    Das Team war nicht stark genug, um Tim‘s Leistung zu unterstützen und sie wurden nur Dritte, was eine weitere Medaille für Tim bedeutete. Auch wenn es nur eine Bronzemedaille war. Ohne ihn wäre das amerikanische Team weit davon entfernt gewesen.
    Tim freute sich über Silber und Bronze genauso sehr wie über seine Goldmedaillen.
    Tim‘s Auftritt bei den olympischen Spielen war vorbei — zumindest für die nächsten vier Jahre. Er gewann 6 Mal Gold, 1 Mal Silber, 2 Mal Bronze.
    Das Camp White Elk zählte damit mittlerweile 10 Medaillen. Okay, es war hauptsächlich Stanley, der diese Medaillen zählte — und der Fernsehsender ABC .
     
    Am Samstag war mein letzter Wettbewerbstag beim Bogenschießen. Alle, die mit uns mitgereist waren, waren dabei.
    Die Bogenschießanlage bot gerade einmal für 5.000 Zuschauer Platz. Mehr als 100 davon gehörten allein zu unserer Gruppe.
    Ich habe keinen blassen Schimmer, wie es Fred geschafft hat, so viele Karten aufzutreiben. Er hat es auch nie verraten.
    Nun lag der Druck auf meinen Schultern, eine weitere Medaille zu gewinnen. Für die USA, für Camp White Elk , für die UND , für die Gang und für Tim. Nur Tim und ich wussten, dass alles nur für Tim war. Alles andere war irrelevant. Zumindest für uns. Meine ganze Arbeit im Bogenschießen investierte ich nur für Tim und für seinen Traum, bei der Eröffnungsfeier Hand in Hand in das Stadion einzulaufen. Schon alleine, dass ich das erreicht hatte, machte mich zum olympischen Sieger. Eine Medaille zu gewinnen war für mich nur das Tüpfelchen auf dem i.
    Als Tim und ich zur Anlage fuhren, dachte ich über unser Wochenende nach, als wir zusammen im Winter campen waren. Und als er mir die Konzentration beibrachte, die ihn so auszeichnete.
    Immer, wenn ich einen Fehler machte, erinnerte er mich an dieses wahnsinnige Wochenende, an dem ich dachte, dass ich es nicht überleben würde. An diesem Tag brauchte er mich nicht zu erinnern.
    Ich muss zugeben, dass ich keine persönliche Bestmarke aufstellte, aber ich brauchte es auch nicht. Ich holte meine Goldmedaille, mit mehr als 30 Punkten Vorsprung.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis ich es selbst wirklich realisiert hatte.
    Am Rockford College hatte mich nie jemand für einen Sportler gehalten — ich am wenigsten.
    Dennoch war ich ein Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen. Und das alles hatte ich einzig und allein Tim zu verdanken. Und einer Reihe unwahrscheinlicher Ereignisse, mit denen mit Sicherheit niemand gerechnet hatte, als wir uns an diesem Augusttag im Jahr 2001 kennenlernten.
    Ich werde nie vergessen, wie ich auf dem Podium stand und mir die amerikanische Hymne anhörte, wie mir der Offizielle des IOC die Medaille umhängte oder wie mir die beiden anderen gratulierten, die auf dem Podium neben mir standen.
    Aber am allerwenigsten werde ich vergessen, wie mein kleines Bündel Energie und Freude — auch als Tim bekannt — in meine Arme hüpfte und mich leidenschaftlich küsste.
    Stanley war noch viel aufgeregter als ich es war, falls das überhaupt möglich war.
    »Charlie, 11 Medaillen, 8 davon in

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