Shutdown
Zähne und hielt die Hand auf. Wieder verschwand Franks Fünfer wie durch Zauberei, dann beschrieb er ihnen den Weg:
Fahren Sie auf dem Loop dem See entlang. Nach fünf Meilen zweigt links die Garbage Pit Road ab. Der folgen sie etwa anderthalb Meilen, bis wieder links eine Nebenstraße nach Westen führt. Sie ist mit einem Schlagbaum gesperrt. Das ist die Zufahrt zur Moonbase, die sich hinter dem Wald am Berg befindet.«
»Gesperrt?«
Der Mann zuckte die Achseln. »Wie gesagt, das Gelände ist streng bewacht.«
Möglicherweise erfand er für die zehn Dollar fantastische Geschichten, dachte Jen, doch die Wegbeschreibung führte sie auf Anhieb zur Abzweigung mit dem Schlagbaum. Nichts als eine Eisenstange versperrte die Einfahrt in die Straße zum Wald. Es gab keine Verbotstafel, und sie sah keinen Hinweis auf eine Kamera.
»Streng bewacht habe ich mir anders vorgestellt«, bemerkte sie.
Frank schien sie nicht gehört zu haben. Er schüttelte nur den Kopf.
»Das ist illegal«, brummte er schließlich.
»Wundert es dich?«
»Die können nicht einfach eine Straße sperren ohne ein Hinweisschild. Verdammte Frechheit. Halt dich fest!«
Der Wagen schoss rückwärts, stoppte abrupt. Der Motor heulte auf, als setzte das Fahrzeug zum Sprung an, dann jagten sie in weitem Bogen über die Steppe um die Sperre herum. Danach fuhren sie auf dem Sträßchen auf den Wald zu. Nur die Staubwolke hinter ihnen und Jens schmerzender Hintern zeugten vom kurzen Abstecher.
»Arschlöcher«, knurrte Frank.
Das Schimpfwort genügte ihr als Erklärung. Sie grinste zufrieden, obwohl der Magen sie zur Vorsicht mahnte.
»Vielleicht gibt es Selbstschussanlagen«, spottete sie, um sich zu beruhigen.
Er nickte grimmig. »Oder Landminen.«
»Blödsinn.«
»Stimmt. Ich vermute eher, die verbreiten das Märchen von der scharfen Bewachung nur, um Neugierige abzuschrecken.«
»Nur mit uns haben sie nicht gerechnet«, sagte sie lächelnd.
Sie fuhren in den Wald hinein. Mit einem Schlag brach die Nacht herein. Schwarze Tannen standen dicht und drohend an der Straße wie Wächter, die nur auf eine falsche Bewegung warteten. Frank schaltete die Scheinwerfer ein. Kurz danach bremste er überraschend ab und löschte das Licht sofort wieder.
»Doch, mit uns haben sie auch gerechnet, verdammt!«, schimpfte er. Sie hatte das Gitter auch gesehen, das ein Stück weiter vorn die Straße versperrte. Er ließ den Wagen langsam näher rollen. Der Wald lichtete sich. Kurz vor der neuen Barriere endete die Vegetation abrupt. Kein Baum, kein Strauch, keine Grasnarbe bedeckte den steinigen Boden. Vereinzelte dunkle Flecke deuteten auf die Methode hin, mit der man hier regelmäßig rodete: Feuer.
»Ziemlich gefährlich, was die Dummköpfe da machen«, bemerkte er bei diesem Anblick.
Jen stand fassungslos vor dem Gitter, das als Tor diente. Allem Anschein nach bestand es aus blankem Stahl. Es ragte mindestens fünfzehn Fuß in die Höhe und war so massiv gebaut und verankert, dass es auch ein schwerer Lkw nicht einfach eindrücken könnte. Auch hier sah sie keine Kameras, doch das hieß wohl nur, dass sie gut verborgen waren. Zu beiden Seiten des Tors führte ein ebenso undurchdringlicher Zaun am Waldrand entlang, soweit das Auge reichte. Ungefähr alle zwanzig Schritte blinkte eine gelbe Warnleuchte auf einer Stütze. Ebenso häufig warnten unübersehbare gelbe Tafeln mit schwarzem Totenkopf davor, sich dem Zaun zu nähern. Ungläubig starrte sie auf den weithin lesbaren Schriftzug.
LEBENSGEFAHR!
Berühren strengstens verboten!
Bei blinkendem Warnlicht steht dieser Schutzzaun unter Hochspannung.
10'000 Volt.
Jede Haftung ist ausgeschlossen.
Frank ließ sich nicht so schnell einschüchtern. Er holte die Eisenstange aus dem Kofferraum, die als Hebel des Wagenhebers diente, und warf sie kurzerhand an den Zaun. Das Eisen überbrückte die Isolatoren, die den Hochspannungsbereich vom Boden trennten. Entsetzt machte sie einen Satz rückwärts, begleitet vom Knall der Entladung. Funken sprühten und ein scharfer Geruch nach Ozon und Rost stieg ihr in die Nase.
»Bist du wahnsinnig?«, schrie sie außer sich.
»Sorry, aber jetzt wissen wir Bescheid.«
Am ganzen Leibe zitternd, wartete sie darauf, dass die Warnleuchten wieder zum Leben erwachten, doch sie blieben dunkel. Der Kurzschluss hatte sie ausgeschaltet. Nur weiter entfernte Lampen blinkten, als wäre nichts geschehen.
»Nicht zu fassen!«, ereiferte sich Frank. »Wir haben tatsächlich ein
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