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Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Titel: Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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sie etwas gemeinsam hatten, und Shy nicht der Frauenheld war, nach dem er aussah. Der Schein konnte doch trügen! Dieses Wissen machte ihn glücklich!
    „Also gut, ich komme mit“, stimmte Irvine schließlich atemlos zu, als sie endlich voneinander abließen. Seine Augen leuchteten dabei bei einem kleinen Jungen am Weihnachtstag. Shy musste unwillkürlich lächeln. „Wurde auch Zeit. Komm jetzt.“
    „Ohne zu packen?“
    Der Stuntman packte den erneut Widerstrebenden sanft am Arm und zog ihn aus der Villa zu seinem Van, wo Irvine sich mit einem ergebenen Seufzer auf den Beifahrersitz schwang. Von einer Sekunde auf die andere war sein ganzes geordnetes Leben über den Haufen geworfen worden. Konnte er diesem gutaussehenden Typen wirklich seine Zukunft anvertrauen? Eine Zukunft in einem Hinterhofbüro? Seite an Seite mit Shy Black? Und welche Gefahren barg dieser Job überhaupt? Irvine spürte bei diesem Gedanken das Adrenalin durch seine Adern kriechen. Es war ein gutes Gefühl. Seine Zukunft roch plötzlich nach Aufregung und Abenteuer. Und das nicht nur in beruflicher Hinsicht.
    Mit quietschenden Reifen fuhr der Detektiv los, sodass sein Beifahrer ruckartig in den Sitz gepresst wurde. Er lenkte den silbernen Wagen stadtauswärts zu dem privaten Flugfeld von Moses King. King war ein grobschlächtiger, schwarzer Fliegerveteran der alten Schule und ein väterlicher Freund. Er hatte Shy alles beigebracht, was man über Flugzeuge wissen musste. Dann hatten sie sich einige Zeit aus den Augen verloren. Er war gleichzeitig erfreut wie erstaunt, seinen ehemaligen Schüler so unvermutet wiederzusehen. Er putzte sich die riesigen Hände an seinem ölverschmierten Overall ab und begrüßte die Ankömmlinge herzlich. Als er Irvine auf die Schulter klopfte, knickte dieser nach vorne ein. Der Mann hatte Bärenkräfte.
    „Bist du unter die Klempner gegangen?“, fragte der grauhaarige Pilot scherzhaft und musterte Shys ungewöhnliches Outfit. Der grinste. „Ist nur Tarnung. Leider sind wir nicht zum Vergnügen her. Ich bin gerade mit einem ziemlich verworrenen Fall beschäftigt und brauche deine Hilfe.
    „Klar, immer raus mit der Sprache.“
    Kannst du mir sofort eine Maschine fertigmachen? In der Zwischenzeit ziehe ich mich um.“ Er wandte sich zu Irvine um und musterte diesen kurz.
    „Hast du vielleicht auch etwas Passenderes für meinen Freund zum Anziehen?“, fragte er Moses. Der kräftige Schwarze nickte.
    „Geht beides klar. Hab ne schnuckelige, kleine Maschine für dich, und für den Spargeltarzan da bestimmt noch was in der Altkleidersammlung.“ Das war typischer King-Humor.
    Irvine verzog bei dieser Bemerkung beleidigt das Gesicht.
    Shy klopfte Moses auf die Schulter. „Dank dir, alter Kumpel.“
    Moses nickte und zog davon, um die versprochenen Dinge zu erledigen.
    Zwei Stunden später war die weißblaue, einmotorige Mooney in der Luft und brummte zufrieden vor sich hin. Irvines Gesichtsfarbe hatte sich noch immer nicht erholt, er trug jetzt eine nicht mehr ganz saubere, gebleichte Jeans, die ihm um die dünnen Beine schlackerte und ein weißes T-Shirt mit der blauen Werbeaufschrift „ King´s Flightschool – Be a king of the air “. Beides behagte ihm nicht sonderlich, obwohl Shy jetzt auch ganz leger mit T-Shirt, Jeans und einer leichten olivfarbenen Jagdweste aus Mikrofaser bekleidet war. Aber, dass Shy ihn „seinen Freund“ genannt hatte, das wiederum hatte ihm sehr gefallen. Immer wieder ließ Irvine diese Szene vor seinem geistigen Auge Revue passieren.
    Da hockte er nun mit zwiespältigen Gefühlen in der kleinen Maschine und flog über die Wüste von Nevada. Das hätte er sich heute Morgen beim Aufstehen noch nicht träumen lassen! Die Nachmittagssonne brannte unbarmherzig vom Himmel und heizte die Kabine trotz Klimaanlage auf. Viel lieber hätte Irvine diese Stunden mit einem Cocktail in der Hand am Pool seines Chefs verbracht. Andererseits genoss er Shys Nähe und bewunderte die souveräne Art, mit der dieser scheinbar verzwickte Situationen meisterte. Allerdings hätte er ihn lieber ganz für sich gehabt, anstatt an seiner Seite Verbrecher zu jagen. Hin und wieder warf er einen Seitenblick auf den erfahrenen Piloten. Dabei bemerkte er, dass sich bereits ein leichter Dreitagebart auf Shys markanten Wangen abzeichnete, was ihn auf männliche Weise noch attraktiver machte. Und die dunkle Pilotenbrille gab ihm etwas Verwegenes.
    Was der wohl noch so alles kann? , fragte der junge Mann sich im

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