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Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Titel: Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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einzelne Papiere vom Boden auf.
    Shy blickte kurz hoch. „Sorry, aber ich habe keine Zeit, Rücksicht zu nehmen. Nora lebt. Das steht hundert-prozentig fest. Und dein Boss bringt sie gerade nach Las Vegas. Dieser Richard ist auch verschwunden. Ich muss irgendetwas übersehen haben. Los, her mit dem Schlüssel!“, forderte Shy den verdutzten jungen Mann auf, als er die abgeschlossene Schublade öffnen wollte.
    Irvine warf ihm diesen zu. Er hatte eingesehen, dass es absolut keinen Zweck hatte, diesem hartnäckigen Ermittler zu widersprechen. Außer der Geldkassette fand Shy diesmal noch eine unauffällige Aktenmappe aus brauner Pappe auf, die darunter lag. Darin die Internatsunterlagen des Sohnes und Kopien der monatlichen Überweisungen, die sein Vater an die Eliteschule ausstellte.
    „Sieh mal einer an.“ Shy wusste von Richard, dass Elias seine Frau mit dem Aufenthaltsort des gemeinsamen Sohnes erpresste. Zumindest wusste er nun, welches Internat in der Schweiz Dominik Lakehurst besuchte und wer dort zuständig war. Er schrieb sich Nummer, Namen und Adresse in sein Notizbuch.
    Dann tastete er ein zweites Mal das Innere der Schublade ab. Seine Fingerspitzen erfassten etwas Flaches, Hartes. Eine CD-Rom in einer Papierhülle war unter den Boden der darüber liegenden Schublade geklebt. Er entfernte sie vorsichtig und zog sie hervor
    „Jetzt wird´s interessant. Schalte mal den PC ein!“, meinte Shy. Irvine folgte dem Befehl, wie er es von seinem Chef her gewohnt war und der Detektiv legte die silberfarbene Scheibe in das dafür vorgesehene Laufwerk. Wenige Klicks und Shy traf auf einen passwortge-schützten Inhalt. „Verschlüsselt!“, fluchte er und zu Irvine gewandt: „Los, lass dir was einfallen, du kennst deinen Boss besser als ich. Wie könnte das Passwort lauten?“
    „Hm, vielleicht Dominik? Oder das Geburtsdatum?“
    „Oder beides“, äffte Shy den hübschen Blonden nach. Ungeduldig versuchte er alle Möglichkeiten. Ohne Erfolg.
    „Warte mal. Nora Lakehurst nannte ihren Sohn immer Nicki. Aber ihr Mann hasste diesen Namen.“
    „Na, und? Vielleicht gerade deshalb“, brummte der Privatdedektiv. Doch das wäre zu einfach gewesen. Erst beim fünfzehnten Versuch spukte der Computer bei NICKILAKE ein ACCEPTED aus.
    „Na also!“
    Hastig durchsuchte Shy die Daten auf der CD. Endlose Zahlenreihen mit Dollarzeichen, Nummernkonten und seltsamen Codenamen. Und dann einer der Konteninhaber: Ricardo Montoya. „Der Pate von Las Vegas“, erklärte er dem verblüfft neben ihm stehenden Irvine. „Und wenn mich nicht alles täuscht, sind das Beträge und Kontonummern von Transaktionen ins Ausland für Im - und Exportgeschäfte, die man auch schlicht und ergreifend Geldwäsche nennt. Offenbar macht der noble Elias bei schmutzigen Mafiageschäften mit.“
    Irvine blieb stumm. Mit dieser Entwicklung hatte er nicht gerechnet. Elias Lakehurst galt allgemein als seriöser Geschäftsmann. Und nun das! Shy wandte sich ihm zu. „Du solltest dir wirklich besser einen neuen Job suchen, denn hier sind genau die Beweise, die beide hinter Schloss und Riegel bringen werden: deinen Boss und Montoya, ganz unabhängig von Noras Entführung. Der Kerl ist ein gewissenloser Krimineller, der vor nichts zurückschreckt. Wenn Nora bei ihm ist, müssen wir uns beeilen.“
    Der Privatsekretär verlor alle Farbe aus dem Gesicht und passte sich so dem elfenbeinfarbenen Leinen-Anzug an, den er heute trug. „Ich brauch einen Drink“, stöhnte er. Shy schüttelte den Kopf, entnahm dem Computer die CD und steckte sie in seine Overalltasche. „Nicht jetzt. Wir müssen nach Las Vegas! Sofort!“
    „Mit dem Wagen? Bist du verrückt? Dafür brauchen wir Tage“, protestierte Irvine.
    „Blödsinn. Ein Freund von mir ist Fluglehrer. Er wird uns eine Maschine zur Verfügung stellen.“
    „Du hast einen Flugschein?“ In Irvines Augen stieg Shy gerade zum Superhelden auf.
    „Natürlich. Und du kommst mit!“
    „Ich, aber wieso?“
    „Weil ich einen guten Assistenten brauche!“, beharrte Shy und sah ihm erneut tief in die schönen, braunen Augen. Irvine reagierte nicht.
    „Verdammt, muss ich noch deutlicher werden?“, knurrte er und dann zog er den jungen Mann fest an sich und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Irvine wollte sich ihm zuerst entziehen, doch dann verharrte er und erwiderte stattdessen diesen Kuss. Minutenlang genossen sie beide diese unerwartete Zweisamkeit. Und jetzt wusste der blonde Junge mit Sicherheit, dass

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