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Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Titel: Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Umgebung unter einem kristallklaren Sternenhimmel im Auge zu behalten. Irgendwo in der Ferne heulte ein Kojote. Ein bleicher Vollmond hing wie eine riesige Mozzarella-Kugel über den Hügeln am Horizont. Unwillkürlich fröstelte er. Diese Szenerie erinnerte ihn an einen billigen Western.
    Ein schwacher Lichtschein zwischen den Ritzen einer Lagerhalle zog Shys Aufmerksamkeit auf sich. Wohnte hier eventuell doch noch jemand? Hatte sich ein Obdachloser oder ein Drogenjunkie hierher verirrt? Der Detektiv schloss für sich beide Möglichkeiten aus. Vorsichtig pirschte er sich an die Bretterwand heran und lugte durch eine der Ritzen. Eine Petroleumlampe stand auf einer Holzkiste. Ein muskulöser Mann im weißen Hemd mit hochgerollten Ärmeln saß mit dem Rücken zu ihm auf einer anderen Kiste und las Zeitung. Neben ihm ein angebissener Hamburger, eine Automatikpistole, ein abgegriffenes Kartenspiel und eine Dose Bier. Shy presste sein Gesicht dichter an das Holz heran. Seitlich von dem Muskelmann lag eine zusammengekauerte Gestalt mit langen, blonden Haaren gefesselt am Boden. Nora Lakehurst!
    Für einen Augenblick überlegte Shy, Detective Woods zu benachrichtigen, dann beschloss er, doch einen Alleingang zu wagen. Er wollte die Entführte nicht noch länger in der Hand ihrer Peiniger lassen, auch wenn Polizeibeamte ihn dafür verfluchen würde. Vorsichtig zog er sich von der Wand zurück, zog seine Waffe aus dem Schulterholster und schlich zum Halleneingang. Das Schiebetor war geschlossen, die Kette hing lose davor. Mit der linken Hand tastete er über den Sandboden, bis er gefunden hatte, was er suchte: einen größeren Kieselstein. Diesen schleuderte er auf das Wellblechdach, was einen höllischen Lärm in der nächtlichen Stille verursachte. Mit schepperndem Klang hüpfte der Stein zu Boden, während Montoyas Gorilla hochsprang und mit seiner Pistole in der Hand zum Eingang lief. Shy stand dicht an die Wand gelehnt seitlich davon. Langsam wurden die Schiebetüren zurückgezogen. Der Wächter trat einen Schritt hinaus in die Dunkelheit. Aus den Augenwinkeln konnte er noch einen großen Schatten links von sich ausmachen. Im gleichen Moment traf ihn der Knauf von Shys Waffe mit voller Wucht am Hinterkopf. Eine feine Blutspur rann aus dem Haaransatz über dem Ohr, dann sackte der Mann in sich zusammen.
    „Sorry, Kumpel, eigentlich bin ich gegen Gewalt“, murmelte der Detektiv und entwaffnete den Gangster. Er huschte in die schwach beleuchtete Lagerhalle hinein. Dabei steckte er die zweite Pistole hinten in seinen Gürtel und befreite mit einem Taschenmesser die Frau am Boden von den Klebebandfesseln. Dann half er der Geschwächten hoch.
    „Wer … wer sind Sie?“, stammelte sie mit weichen Knien, die immer wieder nachgaben, während Shy sie stützte. Gemeinsam verließen sie das ungemütliche Gefängnis.
    „Keine Zeit für Erklärungen, Mrs. Lakehurst. Wir müssen uns beeilen. Die Betäubung hält nicht ewig vor“, entschuldigte sich der attraktive Mann bei ihr und deutete mit dem Kopf auf ihren am Boden liegenden Wächter. Noras Augen weiteten sich, doch sie war ihrem Befreier durchaus dankbar und ließ sich willig von ihm zum Wagen führen, wo Irvine die beiden schon ungeduldig erwartete. Seit dem ohrenbetäubenden Knall, der die Nacht durchschnitten hatte, war dieser sichtlich nervös geworden und wäre am liebsten hinaus gelaufen. Umso erleichterter war er, seinen Begleiter unversehrt mit der Frau seines Chefs im Arm auftauchen zu sehen. Nora erkannte den Privatsekretär ihres Mannes natürlich sofort.
    „Irvine! Was machen Sie denn hier?“, rief sie aus. Ihre Stimme krächzte dabei, weil sie lange nichts mehr getrunken hatte. Erschrocken riss sie sich aus Shys Griff.
    „Sie kommen doch nicht etwa von Elias? Hat er schon wieder eine neue Teufelei geplant?“ Mit diesen Worten wich sie stolpernd vom Wagen und den beiden Männern zurück. Shy hob beschwichtigend die Hände. Dabei fiel sein Blick auf den verbundenen rechten Unterarm der Frau. Dieser starrte vor Dreck und der Verband musste dringend gewechselt werden.
    „Keine Panik, Mrs. Lakehurst. Ich weiß, was Sie durchgemacht haben. Mein Name ist Shy Black, Privatdetektiv aus Los Angeles. Richard Norton hat mich engagiert, nach Ihnen zu suchen, nachdem von Ihrem geplanten Tete-à-Tete nur ein blutiges Laken übrig-geblieben ist. Und Irvine ist auf unserer Seite!“
    Nora atmete auf und kam wieder näher. „Gott sei Dank“, seufzte sie erleichtert. Aus

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