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Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)

Titel: Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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könnten, ohne fündig zu werden. Ich kann nicht auf einen bloßen Verdacht hin, eine großangelegte Suchaktion starten, es sei denn, Sie wollen die Medien auf den Plan rufen. “
    Shy schüttelte den Kopf und dachte nach.
    „Besitzt er auch ein Gebäude, das nicht mehr genutzt wird oder ziemlich abgelegen ist?“, hakte er dann nach.
    Woods nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Pappbecher. „Die Morrison-Spedition. Das gesamte Gelände liegt seit den sechziger Jahren brach, seit sie die neue Straße gebaut haben. Liegt etwa eine Meile Richtung Boulder City stadtauswärts“, bemerkte er dann.
    „Na, das ist doch schon mal etwas. Was dagegen, wenn wir uns dort mal umsehen?“ Mit diesen Worten erhob sich Shy aus dem Besucherstuhl.
    „Machen Sie lieber keine Alleingänge, Mann. Der Typ hat stets eine eigene Leibgarde um sich und vermutlich ein ganzes Waffenarsenal.“ Detective überreichte ihm bei diesen Worten seine Visitenkarte. „Unter dieser Nummer können Sie mich Tag und Nacht erreichen“, fügte er hinzu. Insgeheim gab er ihnen damit grünes Licht.
    Irvine wurde erneut blass bei dieser eindringlichen Warnung. Aber Shy schob ihn vor sich her aus dem Büro. Vor dem Verlassen drehte er sich noch einmal um. „Beeilen Sie sich besser mit dem Haftbefehl, Detective Woods“, mahnte er. Woods kniff die Lippen zusammen und wirkte nun noch mehr wie eine Bulldogge.
    Der dunkelblaue Mietwagen, der sie vom Flugplatz hierher gebracht hatte, stand draußen vor dem Polizeirevier. „Du willst doch nicht allen Ernstes auf eigene Faust losziehen und dich mit einer Horde wildgewordener Mafiosi schlagen?“, fragte Irvine auf dem Weg zum Fahrzeug. „Keine Sorge, ich will nur versuchen, Mrs. Lakehurst zu finden – ohne uns in Gefahr zu bringen“, betonte Shy, als sie einstiegen.
    „Und wo willst du jetzt hin?“
    Shy startete den Motor und blickte Irvine kurz von der Seite an: „Zur Morrison Spedition, natürlich. Ich möchte mich dort nur einmal umschauen. Du bleibst so lange im Wagen und warnst mich übers Handy, sobald irgendwas Verdächtiges zu sehen ist. Alles ganz easy, okay?“
    Irvine bezweifelte, dass alles so easy war. Doch er nickte nur stumm. Sein ganzes Leben schien gerade Achterbahn zu fahren und er wusste nicht genau, ob es ihm gefiel oder nicht. „Vielleicht sollten wir unterwegs noch was essen“, bemerkte er kleinlaut, als sein Magen hörbar zu knurren begann. Shy lachte. „Ja, und ein paar Vorräte sollten wir auch unbedingt besorgen.“
    * * *
    Kaum lenkte Shy den Chrysler von der Hauptstraße herunter, wirbelten die Räder bereits den feinen Staub der angrenzenden Wüste auf. Die Sonne ging langsam am hügeligen Horizont unter und zauberte ein orangeviolettes Farbenspiel auf die immer leerer wirkende Landschaft. Die lauten, hektischen Lichterorgien von Las Vegas lagen bereits hinter ihnen.
    Sie passierten eine verlassene Tankstelle und ein ebenso halb verfallenes Diner, bevor sie das bereits halb vom Wüstensand bedeckte Gelände der Spedition erreichten. Ein paar löchrige Lagerhallen hatten die Zeit überdauert und ähnelten riesigen Bretterverschlägen, während das Bürogebäude bereits eine Ruine war. Von Ferne war niemand zu sehen. Der Detektiv blieb jedoch misstrauisch, denn frische Fahrzeugspuren, die zum Gelände hin und wieder wegführten, waren trotz der nahenden Dunkelheit immer noch zu erkennen. Shy fuhr im Schritttempo heran, parkte den Geländewagen im Schatten einer der heruntergekommenen Hallen und prüfte seine Waffe. Irvine sah ihm dabei mit einem mulmigen Gefühl zu.
    „Falls sich ein Wagen nähern sollte, siehst du es von hier aus schon von Weitem. Dann ruf mich an. Ich habe meins auf Vibrationsalarm eingestellt“, flüsterte Shy und klopfte auf seine Westentasche. Sein blonder Begleiter nahm sein Mobiltelefon ebenfalls heraus. „Alles klar“, meinte Irvine. „Pass auf dich auf.“ Besorgnis klang in seiner Stimme mit.
    „Keine Sorge, ich mach den Job schon ein paar Jahre. Warte hier und verhalte dich ruhig. Mach auf keinen Fall die Kabinenbeleuchtung an!“, riet der Detektiv ihm noch und öffnete leise die Fahrertür, um geschmeidig wie ein Panther in die Dämmerung hinaus zu schlüpfen. Irvine atmete tief ein. Ganz ruhig bleiben, versuchte er, sich innerlich Mut zu machen. Gestern hatte er noch in seinem schicken kleinen Apartment geschlafen und ein regelmäßiges Gehalt bezogen! Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als hinaus zu starren und die hügelige

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