Shy Black – Detektiv mit allen Sinnen (Romantica-Novellenreihe) (German Edition)
beschleunigte. Auch Shy hielt sich nun nicht mehr zurück. Endlich sollten sie beide ihre Leidenschaft füreinander ausleben dürfen. Er streifte Irvine das Hemd von den schmalen Schultern, während dieser Shys T-Shirt über dessen Kopf schob. Ihre Hände tasteten gegenseitig nach den Knöpfen ihrer Jeans, während ihre Lippen sich kaum voneinander lösten. Ihr Atem ging heftig und stoßweise. Dann setzten sie beide ihre Ermittlungen in ganz anderer Richtung fort.
Nora Lakehurst und Richard Norton warteten an diesem Abend vor einem für vier Personen festlich gedeckten Tisch vergeblich auf ihre Gäste, auch wenn das ihrem Appetit keinen Abbruch tat. Nora war eine hervorragende Köchin, was ihr Ex-Mann nicht einmal zu schätzen gewusst hatte. Der junge Versicherungsvertreter wunderte sich allerdings, dass seine Freundin den ganzen Abend über ein geheimnisvolles Lächeln auf dem Gesicht trug, das ihn entfernt an die Mona Lisa erinnerte. Sie glaubte zu wissen, warum ihre Gäste nicht einmal angerufen und abgesagt hatten.
Sie nahm ihr halbvolles Rotweinglas und hob es Richard, der ihr gegenübersaß, entgegen. „Trinken wir auf unsere beiden Retter!“
Richard nahm sein Glas ebenfalls in die Hand und prostete ihr zu. „Auf unsere Retter und auf uns. Auf unsere Zukunft.“
* * *
Kurzvita der Autorin
Die Autorin und Musikverlegerin Carola Kickers lebt in Kempen am Niederrhein und ist vorwiegend in den Bereichen Mystery und Dark Fantasy tätig. Aber auch Kindergeschichten und der eine oder andere Krimi fließen aus ihrer Feder. Viele ihrer Kurzgeschichten und auch Bücher wurden bislang bei verschiedenen Verlagen und als Hörbücher veröffentlicht.
Speziell bei ihren Vampirgeschichten pflegt sie die "Schwarze Romantik". Seit 2010 schreibt Sie unter dem Pseudonym Carol Grayson.
Ihr Autorenblog:
carolgrayson-darkromance.blogspot.com/
Leseprobe aus Seidendrachen
der ersten Novelle
Es ist ein Junge und kerngesund“, flüsterte die Hebamme durch einen Spalt dem auf dem Gang wartenden Priester zu und wartete auf dessen Anweisungen. Ihr Flüstern hallte in den leeren nächtlichen Gängen, wie das Zischen des Windes wider, als wollten die Mauern das Geheimnis untereinander weitergeben. Dabei hatte man ihr Schweigen mit ein paar Golddukaten erkauft. Pater Clement hatte die Hebamme aus seinem Land mitgebracht, nur für diese eine Geburt, damit der Herzog keinerlei Klatsch zu befürchten hatte. Jetzt rieb er sich bei dieser Nachricht zufrieden die Hände. Ein Mädchen hätte ihm und seinem Kloster niemals einen solchen Vorteil eingebracht.
„Dann möge der Herzog sein Wort halten. Macht das Kind reisefertig. Der Mutter sagt, es sei eine Totgeburt gewesen. Sie soll nichts von seinem Verbleib erfahren“, murmelte er der Hebamme als Antwort zu und eilte davon.
„Das ist wenig christlich, aber ich werde tun, wie Ihr mir geheißen habt“, murmelte die Hebamme, selbst noch eine recht junge Frau in einfacher Bauernkleidung, und schloss den Türspalt wieder.
„Dafür wurdet Ihr gut bezahlt“, wandte der Pater ein, doch er sprach bereits mit der Holzpforte. Er musste den Herzog informieren!
Das Huschen der Sandalen von Pater Clement war eine ungewohnte Abwechslung zu dem Geräusch schwerer Schritte von Männern in Rüstung, die sonst durch diese Gänge eilten. Einzelne Fackeln erhellten den Weg des Geistlichen zu dieser späten Stunde. Aber er wusste, er wurde erwartet.
Als Beichtvater des Herzogs von Oranien war ihm der Zutritt zum Gemach des Herrschers jederzeit gestattet. Die beiden Wachposten zu beiden Seiten des Portals rührten sich nicht. Er klopfte leise und betrat dann zögernd das in Kerzenlicht getauchte Zimmer. Der grauhaarige Landesfürst war zu dieser späten Stunde noch hellwach und voll bekleidet. Er hieß Pater Clement willkommen und bat ungeduldig um dessen Bericht. Als er von der Geburt eines Sohnes erfuhr, wandte er sich kurz ab, knetete aufgewühlt seine Hände. Lange Zeit war ihm der Kinderwunsch verwehrt gewesen. Jetzt waren es zwei Söhne, für die er zu sorgen hatte. Wäre es ein Mädchen gewesen, so hätte er dieses auf Nimmerwiedersehen in ein Kloster stecken können. Aber ein Sohn bedeutete einen eventuellen Thronfolger für das Herzogtum - in unruhigen Zeiten wie diesen ein kostbares Pfand!
Der Herzog wandte sich wieder um:
„Ich werde mein Wort halten. Der Bastard sei Euer, bis ich seiner bedarf. Hier ist der Lohn für seine Pflege und Erziehung. Außerdem werde ich Eurem Kloster
Weitere Kostenlose Bücher