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Sichelmond

Sichelmond

Titel: Sichelmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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jemandem in Kontakt. Mit einer gewissen Rosemarie Mallert.« Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte Rouven, wie Nana bei diesem Namen aufhorchte. Vielleicht war dies der Schlüssel zu ihrem Gedächtnis.
    Mayers zückte einen Notizblock. »Mallert«, murmelte er und schrieb den Namen auf das Papier. »Rosemarie.«
    Tallwitz grübelte. »Den Namen kenne ich doch.«
    Und jetzt erinnerte sich auch Mayers. »Sie ist gestorben, nicht wahr? Sie war doch auch eines der Opfer, vor sieben Jahren an der Kapelle.«
    »Genau!«, sagte Tallwitz. »In der Nacht, in der auch Tabitha starb.« Er räusperte sich unbeholfen. »Also mehr oder weniger starb. Also   … Entschuldige, Tabitha   …«
    Tabitha lachte, und Rouven winkte ab. »Keine Angst«, sagte er zu Tallwitz. »Sie verübelt es ihnen nicht.« Dann wurde er wieder ernst: »Rosemarie Mallert und die verschwundenen Familien, sie alle haben eine Gemeinsamkeit. Sie müssten sich gekannt haben. Sich möglicherweise sogar getroffen haben. Regelmäßig. Wenn Sie das überprüfen und eine Spur finden, dann erfahren Sie vielleicht den Treffpunkt oder sogar den Namen der Familie, die wir finden müssen.«
    »Eine Gemeinsamkeit?«, hakte Mayers nach. »Was meinst du damit?«
    Rouven stockte. »Das   … Das kann ich Ihnen nicht sagen. Leider.«
    »Ich dachte, wir arbeiten zusammen. Ich dachte, wir vertrauen uns gegenseitig.«
    »Das machen wir auch. Bloß   – diese eine Sache   … Ich kann Ihnen nicht mehr dazu verraten.«
    Mayers schüttelte den Kopf. »Du musst uns ja nicht alles sagen. Aber gib uns einen Tipp. Einen Hinweis, nach dem wir uns richten können. Wir wissen ja nicht einmal, wonach wir suchen sollen.«
    Rouven ließ ratlos die Schultern hängen und blickte unter sich. Er konnte nicht mehr von sich preisgeben. Er durfte nichts von der Halle der Seelen verraten und von dem immerwährenden Kampf mit Jachael. »Ich kann nicht.«
    Mayers seufzte. Er glaubte Rouven dessen Ratlosigkeit. Er sah die Hilflosigkeit in Rouvens Augen, aber dennoch brauchte er etwas mehr an Informationen. Daher fragte er: »Hat es etwas mit dem Fensterbild zu tun? Mit den Menschen darauf? Mit den Symbolen?«
    Rouven riss den Kopf in die Höhe und blickte Mayers beeindruckt an.
    »Sie kombinieren wirklich sehr gut«, sagte er.
    Mayers entgegnete ein kurzes »Danke« und behielt für sich, dass er eigentlich nur ins Blaue geraten hatte.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Mayers schließlich. »Tallwitz und ich rufen Verstärkung. Wir werden noch einmal die Wohnungen der verschwundenen Familien aufsuchen und dort nach etwasAusschau halten, was irgendwie im Zusammenhang mit dem Fensterbild stehen könnte. Wir werden alles gründlich durchsuchen und umkrempeln. Vielleicht finden wir etwas. Wenn nicht, dann kommen wir hierher und du musst uns doch noch mehr verraten. Ist das in Ordnung?«
    »Das klingt fair«, antwortete Rouven.
    Mayers versuchte es noch einmal: »Du würdest uns die Arbeit erleichtern, wenn du einfach nur reden würdest. Wir könnten eine Menge Zeit sparen und   …«
    Rouven schüttelte entschuldigend den Kopf, und Mayers musste sich geschlagen geben. Er griff in seine Jackentasche und zog sein Handy hervor.
    »Nimm das«, sagte er. »Meine Rufnummer und die von Tallwitz sind darin gespeichert. Ruf uns, wenn irgendwas ist. In Ordnung?«
    »Danke«, sagte Rouven erleichtert, und er meinte damit nicht das Handy.
    Mayers und Tallwitz zogen ab, und Rouven stand ratlos in der riesigen Halle.
    »Sie werden nichts finden«, unterbrach Tabitha seine Grübeleien. »Deine Verbündeten, die Seelenschützer, hatten untereinander keinen Kontakt. Es war ihre Art, sich zu schützen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Auch ich habe inzwischen einiges herausgefunden. Die Seelenschützer hatten nicht einmal mit Verwandten Kontakt.« Tabitha deutete auf Nana. »Dort sitzt meine Tante.«
    »Was?«
    »Sie ist die Schwester von Michael, meinem Vater. Den kennst du ja.«
    Rouven war verblüfft.
    Tabitha erklärte weiter: »Ich habe sie nie im Leben getroffen, obwohl ich wusste, dass es sie gab. So sehr hatten die Seelenschützer darauf geachtet. Erst in der Nacht, in der sie mich dir vorstellen wollte, habe ich sie zum ersten Mal gesehen. Daran kannst du erkennen, wiesehr darauf Wert gelegt wurde, den Kontakt untereinander möglichst gering zu halten. Das bot den besten Schutz vor Jachael.«
    Rouven schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich glaube dir. Bestimmt haben sie ihre eigenen Familien

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