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Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Sit
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als Bereicherung für sich selbst betrachten.
    Die Mutter der vierzehnjährigen Bettina hat den Eindruck, dass ihre heftig pubertierende Tochter immer wieder versucht, sie zu provozieren:
    Bettina findet die Mutter ihrer Freundin Emily »viel
cooler, weil die nicht so spießig ist«. Woran man das denn merke, will ihre Mutter wissen. Bettina erzählt, dass Freundinnen dort ohne Vorankündigung auftauchen und übernachten könnten. Sie versucht ihrer Tochter ausgleichend zu antworten: »Das wäre mir nicht recht, denn ich möchte schon gerne wissen, wer bei uns zu Besuch ist und mit wem ich am nächsten Morgen frühstücken werde. Ich verstehe aber auch, dass du als Freundin das offene Haus dort zu schätzen weißt.«
    Jugendliche sind interessiert und begeistert, wenn sie neue, fremde oder ungewöhnliche Modelle kennen lernen. Sie wollen immer wieder neue Rollen ausprobieren und sich mit ihnen auseinandersetzen. Hier die Ruhe zu bewahren, ist sicher eine gute Lösung.
    Um mit Ihrem Kind über Werte diskutieren zu können, sollten Sie sich zuerst Klarheit darüber verschaffen, was Ihnen persönlich wichtig ist. Denken Sie wieder einmal über Ihre eigenen Werte nach und seien Sie zur Auseinandersetzung bereit:
Welche Werte konnten Sie bisher Ihrem Kind vermitteln?
Welche Werte möchten Sie ihm noch vermitteln?
Wo sind Ihre Werte bereits mit denen Ihres Kindes in Konflikt geraten?
Was löst das bei Ihnen aus und wie könnten Sie darauf reagieren?
    Überlegen Sie sich auf der Grundlage Ihrer wichtigsten Werte zwei bedeutsame Regeln, die in Ihrer Familie gelten sollen.Diese Regeln sollten realistisch umsetzbar sein. Wie könnten Sie diese Regeln einbringen und durchsetzen und gleichzeitig gegenüber den Werten Ihrer Kinder offen bleiben?
    Wie können Sie die Beziehung zu Ihrem Kind verbessern?
    Besonders in der Phase der Pubertät müssen Sie darauf achten, immer in Beziehung zu Ihrem Kind zu bleiben.
    Bieten Sie täglich ein Gespräch an!
Teilen Sie Ihrem Kind Ihre Gesprächsbereitschaft deutlich mit.
Zeigen Sie Ihre Gesprächsbereitschaft auch dann, wenn sich Ihr Kind zurückzieht oder verletzend reagiert.
Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein, wenn Sie selbst aufgebracht und wütend sind.
Sprechen Sie über Themen, die Ihrem Kind wichtig sind, zum Beispiel über seine persönlichen Erlebnisse, seine Freundinnen und Freunde, seine Gefühle, über Sexualität, Sinnfragen, aktuelle Ereignisse oder Zukunftsfragen.
Nehmen Sie die Probleme Ihres Kindes ernst und stehen Sie ihm bei Frustrationen zur Seite (Liebeskummer, Probleme in der Schule …).
Geben Sie Ihrem Kind seinem Alter angemessene Freiräume, auch wenn Sie anderer Meinung sind.
    Stellen Sie angemessene Anforderungen und Aufgaben!
    In gemeinsamer Absprache können Sie Regelungen für das Zusammenleben finden. Das können Bereiche wie die Regelung des Taschengeldes oder die Mithilfe im Haushalt sein. Schließen Sie dabei verbindliche Verträge ab.
    Finden Sie gemeinsame Interessen!
    Für eine gute Beziehung sind gemeinsame positive Erlebnisse wichtig: Das können gemeinsame Hobbys, Unternehmungen etc. sein.
    Das Wichtigste in Kürze
    Persönliche Werte sind Grundorientierungen für das eigene Verhalten und die Erwartungen gegenüber anderen Menschen. Werte sind Vorstellungen, die uns Halt und Orientierung im Leben geben und uns helfen, Entscheidungen zu treffen – im Kleinen wie im Großen.
    Die Pubertät ist für Ihr Kind eine Zeit, in der es eigene Überzeugungen und Einstellungen sucht und ausprobiert. Um im Leben Orientierung zu finden, setzt es sich mit unterschiedlichsten Werten, Rollen und Ansichten auseinander. Dabei können durchaus verschiedene Weltbilder aufeinanderprallen: Hier werden Sie als Eltern vor allem ausgleichend zu agieren versuchen.
    Doch trotz – oder gerade wegen – der schwierigen emotionalen Situation, in der sich Ihr Kind in der Pubertät befindet, ist es wichtig, miteinander in Beziehung zu bleiben. Dies gelingt am besten durch das gemeinsame Gespräch. Teilen Sie Ihrem Kind Ihre Überzeugungen und Werte mit, begründen Sie diese und leben Sie auch danach. Signalisieren Sie Ihrem Kind Ihre Wertschätzung. So stärken Sie sein Selbstwertgefühl.
    Zum Weiterlesen
    Jesper Juul (2010). Pubertät – wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen durch stürmische Zeiten, Kösel-Verlag.
    Jan-Uwe Rogge (2010). Pubertät – Loslassen und Haltgeben, rororo Taschenbuch.
    Stark durch die Krise
    Tatsache ist, dass bei vier von fünf Jugendlichen

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