Sicherheitsfaktor III
Staatenbundes. Er gab sich zu erkennen, damit ich keine Hemmungen hatte, mich an Bord seines Fahrzeugs zu begeben. Ich erwiderte sein Lachen und schritt auf den Hubschrauber zu. Hilfreiche Hände halfen mir hinauf. Ich wurde in einen dick gepolsterten Sessel plaziert und festgeschnallt. Die Motoren heulten auf. Mit einem Ruck schoß das Fahrzeug in die Höhe. Ich schloß die Augen. Die Männer sollten ruhig glauben, daß ich erschöpft sei. Ich aber empfand lediglich das Bedürfnis, mich noch ein paar Minuten ungestört zu konzentrieren, bevor ich mich in die Höhle des Löwen begab, die das Hauptquartier des Geheimdienstes des Blocks Großasiatischer Staaten war.
Man brachte mich nicht nach Hsinchin, wie ich erwartet hatte, sondern nach Shenyang, früher Mukden. Dort wurde ich in ein Lazarettflugzeug verfrachtet, das dort auf mich gewartet hatte. Ich protestierte gegen das nach meiner Ansicht unnötige Übermaß an Fürsorge, aber der Arzt an Bord der Lazarettmaschine befahl mir mit barscher Stimme, mich zu entkleiden, das Bett aufzusuchen, das für mich vorbereitet worden war, und im übrigen die Sorge um mein leibliches Wohl denjenigen zu überlassen, die etwas davon verstanden. Soviel Entschlossenheit gegenüber war ich hilflos. Ich sagte kein Wort mehr und tat, wie mir geheißen wurde.
Kaum im Bett, erhielt ich eine Injektion, die mich binnen weniger Augenblicke in abgrundtiefen Schlaf versenkte. Ich hatte kaum Zeit mir um die Analysen Sorge zu machen, die während meiner Bewußtlosigkeit über mich angefertigt werden würden. Ich hörte die Triebwerke des Flugzeugs noch anlaufen, dann war ich weg.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem geräumigeren Bett. Ringsum war es dämmerig hell, und es herrschte vollkommene Stille. Eines stand fest: An Bord des Flugzeugs befand ich mich nicht mehr. Ich blickte mich um. Das Zimmer war klein und enthielt an Einrichtungsgegenständen nur das Notwendigste. Ich schloß die Augen und entfernte den Mentalblock. Dann rief ich.
Die Antwort kam sofort.
»Ich bin hier, Großer, nicht allzuweit von dir entfernt!«
»Wo bin ich?«
»In Mutanchiang, wo sonst?«
»Wie steht es?«
»Soweit ganz gut. Wir haben dich im Auge. Bis jetzt scheint noch niemand Verdacht geschöpft zu haben.«
»Wie lange war ich weg?«
»Sie brachten dich gegen vierzehn Uhr Ortszeit nach Shenyang. Jetzt ist es knapp achtzehn.«
Ich atmete erleichtert auf. Ich hatte nur ein paar Stunden verloren. »Wo steckst du? Ebenfalls in Mutanchiang?«
»Nein, da ist es uns zu gefährlich. Das asiatische Hauptquartier ist erst vor ein paar Tagen endgültig eingerichtet worden und die Stadt wimmelt von neugierigen Spezialisten, die sich um alles und jeden kümmern. Da war uns das Pflaster ein wenig zu heiß. Wir haben uns in Hengtaohotzu niedergelassen, das ist fünfzig Kilometer entfernt an der neuen mandschurischen Schnellstraße Hengtaohotzu ist ein kleiner Ort. Wir haben die Ausredenkiste bis auf den Grund ausräumen müssen, um unsere Anwesenheit hier plausibel zu machen. Aber inzwischen sind wir fest etabliert und denken daran, hier eine kleine amerikanische Kolonie zu eröffnen. Genug Leute sind wir dazu.«
Er klang ziemlich zuversichtlich, und ein Teil seiner Zuversicht übertrug sich auf mich.
»Ist Kiny auf Posten?«
Die Antwort kam von unerwarteter Seite. Merklich schwächer als die Gedanken Hannibals erreichte mich eine Serie von Mentalimpulsen, die aus einem weiblichen Bewußtsein stammte.
»Ich bin hier, Thor«, verstand ich. »Ich wollte, man gäbe mir ein so bequemes Bett, wie du es hast. Ich hänge achtzigtausend Fuß hoch über der Japan-See, und …«
Der Fluß ihrer Gedanken wurde plötzlich unterbrochen.
»Was ist los,
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