Sicherheitsfaktor III
sie aus dem Stützpunkt zu entfernen und hier wieder aufzubauen, würden wir beizeiten von ihm erfahren. Ebenso, wie wir erfahren wollten, was er im einzelnen damit vorhatte. Denn im Augenblick wußte ich nur, daß er die Maschine zu nützen gedachte, um die Vergangenheit so zu verändern, daß in der Gegenwart Verhältnisse entstanden, die seinem Ehrgeiz eher entsprachen als die augenblickliche Wirklichkeit.
Hannibal und ich machten uns an die Arbeit. Ein Versuch, das kostbare Gerät zu retten, stand nicht zur Debatte. Noch war Fo-Tieng Herr der Lage. Die Sicherheit der Menschheit erforderte es, daß wir nicht das geringste Risiko eingingen. Der Marsgigant mußte vernichtet werden. Wir verteilten die kleinen nuklearen Sprengkapseln ringsum auf der Metalloberfläche des Würfels. Sie würden in zehn Minuten detonieren, und ihre Energie reichte aus, um den Zeitreisemechanismus für immer unbrauchbar zu machen.
Dann zogen wir uns zurück. Bevor wir den Korridor betraten, nahm ich noch einmal Verbindung mit Kiny Edwards auf.
»Du hast alles mitangesehen, Kleines?« erkundigte ich mich.
»Das meiste. Zeitweise war die Übertragung ein wenig undeutlich. Aber die Zeitmaschine habe ich erkannt.«
»Reling weiß davon?«
»Selbstverständlich.«
»Gut. Wir kümmern uns jetzt um Fo-Tieng, Torpentouf und die drei Mädchen. Wir haben nun handfeste Beweise gegen den Asiaten in der Hand, denen sich nicht einmal seine Regierung entziehen kann. Die Landetruppen sollen sich sofort in Marsch setzen. In ein paar Minuten möchte ich die ersten GWA-Einheiten hier haben, klar?«
»Klar!« antwortete sie laut und deutlich.
Wir traten in den Korridor. Die Leichtigkeit, mit der wir hereingekommen waren, mußte mich wohl ein wenig sorglos gemacht haben. Ohne mich umzusehen, schritt ich auf den nun verschlossenen Ausgang zu, nur an eines denkend: Wo der geheime Mechanismus verborgen sein mochte, mit dem sich die verborgene Tür öffnen ließ.
Da zuckte mir Hannibals warnender Gedanke wie ein glühender Nadelstich durch den Schädel! Instinktiv warf ich mich vornüber … aber es war schon zu spät. Hannibals Gedankenimpulse prasselten mit panischer Intensität auf mich ein:
»Wir hätten daran denken sollen! Der Zugang ist gesichert! Vorhin, als Fo-Tieng hier war, hatte er die Sicherungen desaktiviert. Jetzt arbeiten sie wieder!«
»Was ist es, Kleiner?« ächzte ich.
»Eine Infrarot-Fotozelle! Du bist genau durch den Strahl gelaufen!«
Ich verfluchte meine Sorglosigkeit. Der Infrarotstrahl war unsichtbar. In dem Augenblick, in dem ich ihn durchschritt, wurde er zwar nicht wirklich unterbrochen, sondern lediglich um das Tarnkappenfeld herumgelenkt. Da er aber infolge dieser Umlenkung plötzlich einen längeren Weg zurücklegen mußte, war am Empfänger eine winzige Unterbrechung entstanden, kaum mehr als eine Nanosekunde, aber sicherlich genug, um die komplizierte Alarmelektronik in Gang zu setzen.
Ich richtete mich wieder auf und horchte. Verwirrte Gedankenströme schwirrten durch den Äther. Niemand wußte, was los war. Nur daß etwas Bedeutendes geschehen war, darüber befand sich niemand im Zweifel. Ich entdeckte Fo-Tiengs Bewußtsein inmitten des Wirrwarrs. Er war wütend … und er hatte Angst.
In diesem Augenblick öffnete sich der Ausgang ohne unser Zutun. Ich blickte hinaus. Draußen im Gang stand eine schwerbewaffnete Horde von Asiaten. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen!
Es verwirrte sie, daß sie niemand sahen. Aber es gab ein paar in der Gruppe, die sich selbst schon der Tarnkappengeräte bedient hatten und genau wußten, daß ein leeres Blickfeld über die An- oder
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