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Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Titel: Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard P. Feynman
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ziemlich auf. »Vielleicht geht ein Frachtflugzeug. Ich werde mit einem Frachtflugzeug fliegen«, sagte ich.
    »Professor!« sagten sie, »es ist wirklich sehr schön hier in Recife. Wir zeigen Ihnen die Gegend. Warum spannen Sie nicht ein bißchen aus - Sie sind in Brasilien. «
    Am gleichen Abend machte ich einen Spaziergang in der Stadt und stieß auf ein paar Leute, die um ein großes rechteckiges Loch in der Straße herumstanden - es war für Abwasserleitungen oder aus irgendeinem anderen Grund gegraben worden -, und da, genau in dem Loch, saß ein Auto fest. Es war fabelhaft: das Auto paßte genau in das Loch, das Dach auf gleicher Höhe mit der Straße. Die Arbeiter hatten sich nicht die Mühe gemacht, am Abend irgendwelche Schilder aufzustellen, und der Fahrer war einfach hineingefahren. Mir ging ein Unterschied auf: Wenn wir ein Loch graben, gibt es alle möglichen Umleitungsschilder und Warnleuchten, um uns zu schützen. Dort graben sie das Loch, und wenn sie ihr Tagewerk beendet haben, gehen sie einfach weg.
    Jedenfalls, Recife war eine schöne Stadt, und ich wartete tatsächlich bis zum folgenden Dienstag, um nach Rio zu fliegen.
    Als ich in Rio ankam, wurde ich von Cesar Lattes empfangen. Die staatliche Fernsehgesellschaft wollte ein paar Bilder von unserer Begegnung aufnehmen, und sie fingen an zu filmen, aber ohne Ton. Die Kameraleute sagten: »Tun Sie so, als unterhielten Sie sich. Sagen Sie etwas - irgend etwas.«
    Also fragte Lattes mich: »Haben Sie schon ein Wörterbuch für die Nacht?«
    Am Abend sahen die brasilianischen Fernsehzuschauer, wie der Leiter des Physikalischen Forschungszentrums den Gastprofessor aus den Vereinigten Staaten willkommen hieß, aber sie konnten kaum wissen, daß es in ihrem Gespräch darum ging, ein Mädchen für die Nacht zu finden!
    Als wir ins Zentrum kamen, mußten wir entscheiden, wann ich meine Vorlesungen halten würde - morgens oder nachmittags.
    Lattes sagte: »Den Studenten ist es nachmittags lieber.«
    »Also machen wir es nachmittags.«
    »Aber nachmittags ist es am Strand angenehmer. Halten Sie die Vorlesungen doch morgens, dann können Sie nachmittags den Strand genießen.«
    »Aber Sie sagten, die Studenten hätten die Vorlesungen lieber am Nachmittag.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Tun Sie, was Ihnen am angenehmsten ist! Genießen Sie am Nachmittag den Strand.«
    So lernte ich das Leben auf eine Weise betrachten, de anders ist als dort, wo ich herkomme. Erstens, sie hatten es hier nicht so eilig wie ich. Und zweitens, wenn's für dich besser ist, nimm keine Rücksicht! Ich hielt also morgens Vorlesungen, und nachmittags genoß ich den Strand. Und hätte ich diese Lektion früher gelernt, hätte ich, statt Spanisch, gleich Portugiesisch gelernt.
    Ich hatte zuerst vorgehabt, meine Vorlesungen auf englisch zu halten, aber dann fiel mir etwas auf: Wenn die Studenten mir etwas auf portugiesisch erklärten, verstand ich es nicht so recht, obwohl ich mich in der Sprache einigermaßen auskannte. Es war für mich nicht ganz klar, ob sie »increase« gesagt hatten oder »decrease«, »not increase«, »not decrease« oder »decrease slowly«. Aber wenn sie sich mit Englisch abmühten, sagten sie »ahp« oder »duun«, und ich wußte, was gemeint war, auch wenn die Aussprache schlecht und die Grammatik völlig verkorkst war. So wurde mir klar, wenn ich zu ihnen sprechen und ihnen etwas beibringen wollte, würde ich das besser auf portugiesisch tun, ganz gleich, wie mangelhaft ich die Sprache beherrschte. Auf diese Weise würden sie es leichter verstehen.
    Während dieses ersten Aufenthalts in Brasilien, der sechs Wochen dauerte, wurde ich eingeladen, an der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über einige Arbeiten im Bereich der Quantenelektrodynamik zu halten, die ich gerade durchgeführt hatte. Ich nahm mir vor, den Vortrag auf portugiesisch zu halten, und zwei Studenten am Zentrum sagten, sie würden mir dabei helfen. Ich fing an, meinen Vortrag in ganz schlechtem Portugiesisch niederzuschreiben. Ich machte es selbst, denn wenn sie es gemacht hätten, hätten da zu viele Worte gestanden, die ich nicht kannte und nicht richtig aussprechen konnte. Ich schrieb ihn also nieder, und sie brachten die ganze Grammatik in Ordnung, korrigierten Wörter und glätteten den Text, aber er war immer noch auf dem Niveau, daß ich ihn leicht lesen konnte und mehr oder weniger wußte, was ich sagte. Sie übten mit mir, damit die Aussprache

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