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Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Titel: Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard P. Feynman
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es eigentlich nicht tun sollen, aber so war es.) Und ich war beeindruckt, daß die Studenten in Vancouver die ganze Sache finanziert hatten. Sie behandelten mich dort so freundlich, daß ich jetzt weiß, wie man es machen muß, damit man gastlich aufgenommen wird und Vorträge halten kann: Man wartet einfach ab, bis die Studenten einen darum bitten.
    Ein andermal, ein paar Jahre später, nachdem ich den Nobelpreis bekommen hatte, kamen ein paar Studenten vom Physik-Club in Irvine an und wollten, daß ich einen Vortrag hielt. Ich sagte: »Ich mache es gern. Aber wenn, dann möchte ich nur vor dem Physik-Club sprechen. Allerdings - ich möchte nicht unbescheiden sein - weiß ich aus Erfahrung, daß es Ärger geben wird.«
    Ich erzählte ihnen, daß ich früher jedes Jahr an einer High School am Ort vor dem Physik-Club über die Relativität oder nach Wunsch über irgendein anderes Thema gesprochen hatte. Nachdem ich dann den Preis bekommen hatte, war ich wieder hingegangen, wie gewöhnlich, ohne mich vorzubereiten, und sie hatten mich vor eine Versammlung von dreihundert Schülern gestellt. Das war vielleicht ein Mist!
    So etwas ist mir drei- oder viermal passiert, weil ich so blöde war, nicht gleich zu kapieren, was los war. Als ich nach Berkeley eingeladen wurde, um einen Vortrag über irgend etwas Physikalisches zu halten, bereitete ich etwas ziemlich Fachspezifisches vor, weil ich annahm, daß ich vor der üblichen Gruppe aus dem Physik-Fachbereich sprechen würde. Aber als ich hinkam, war der riesige Vortragssaal voller Leute! Und ich wußte , daß es in Berkeley nicht so viele Leute gab, die mit dem Niveau vertraut waren, auf dem sich mein Vortrag bewegen sollte. Mein Problem ist, daß ich die Leute, die kommen, um mich zu hören, zufriedenstellen möchte, und das geht nicht, wenn alle Welt kommt: Ich kenne dann mein Publikum nicht.
    Nachdem die Studenten verstanden hatten, daß ich nicht einfach irgendwo hingehen und einen Vortrag vor dem Physik-Club halten konnte, sagte ich: »Denken wir uns einen langweiligen Titel und einen langweilig klingenden Professorennamen aus, und dann werden sich nur die Leute, die wirklich an Physik interessiert sind, die Mühe machen zu kommen, und das sind ja die, die wir haben wollen, o. k.? Ihr braucht schließlich nichts zu verkaufen.«
    Auf dem Campus von Irvine wurden einige Plakate angeschlagen: Professor Henry Warren von der Universität Washington spricht am 17. Mai um 15 Uhr in Rium D 102 über die Struktur des Protons.
    Dann erschien ich und sagte: »Professor Warren ist aus privaten Gründen verhindert, heute zu Ihnen zu sprechen. Er hat mich angerufen und mich gebeten, den Vortrag zu übernehmen, da ich auf diesem Gebiet gearbeitet habe. Und jetzt bin ich hier.« Es klappte großartig.
    Aber irgendwie bekam der Studienberater des Clubs Wind von der Sache und war sehr verärgert. Er sagte: »Wenn bekannt gewesen wäre, daß Professor Feynman hierherkommt, hätten ihn bestimmt eine Menge Leute hören wollen.«
    Die Studenten erklärten: »Das ist es ja gerade.« Aber er war sauer, weil er in den Spaß nicht eingeweiht worden war.
    Als ich hörte, daß die Studenten echte Schwierigkeiten hatten, entschloß ich mich, dem Studienberater einen Brief zu schreiben, und erklärte, daß alles meine Schuld sei, daß ich den Vortrag nicht gehalten hätte, wenn diese Vereinbarung nicht getroffen worden wäre; daß ich den Studenten eingeschärft hätte, es keinem zu sagen; es tue mir sehr leid; er möge bitte entschuldigen, blah, blah, blah ... Sowas muß ich mitmachen wegen dieses verdammten Preises!
    Erst letztes Jahr bin ich von den Studenten der University of Alaska in Fairbanks zu einem Vortrag eingeladen worden, und es war ganz wunderbar, abgesehen von den Interviews im Fernsehen dort. Ich brauche keine Interviews; das bringt nichts. Ich bin da hingekommen, um zu den Physik-Studenten zu sprechen, und das ist alles. Wenn jeder in der Stadt das wissen muß, kann es ja in der Universitätszeitung stehen. Es ist doch nur wegen des Nobelpreises, daß man mich interviewen will - weil ich eine große Nummer bin, oder?
    Ein Freund von mir, der sehr reich ist - er hat irgendeinen simplen Digitalschalter erfunden -, sagt über die Leute, die Geld für Preise stiften oder Vorträge finanzieren: »Man muß sich die immer genau angucken, um herauszukriegen, von welcher krummen Sache sie ihr Gewissen befreien wollen.«
    Mein Freund Matt Sands wollte einmal ein Buch schreiben, das Der

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