Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman
Parkgebühren?«
»Nein, aber das Parken hat 2,35 $ gekostet.«
»Aber wir brauchen einen Beleg.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt , was es gekostet hat. Wenn Sie mir nicht vertrauen, wieso lassen Sie mich Ihnen dann sagen, was ich an den Schulbüchern für gut oder für schlecht halte?«
Es gab große Aufregung deswegen. Leider war ich nur daran gewöhnt, für Firmen, für Universitäten und für gewöhnliche Leute Vorträge zu halten, nicht aber für die Regierung. Ich war es gewohnt, daß man mich fragte: »Was waren Ihre Auslagen?« - »Soundsoviel.« - »Hier haben Sie Ihr Geld, Mr. Feynman.«
Daraufhin beschloß ich, ihnen für nichts mehr Belege zu geben.
Nach der zweiten Reise nach San Francisco fragten sie mich wieder nach meiner Flugkarte und meinen Belegen.
»Ich habe keine.«
»Das kann nicht so weitergehen, Mr. Feynman.«
»Als ich eingewilligt habe, in der Kommission zu arbeiten, wurde mir gesagt, Sie würden mir meine Ausgaben ersetzen.«
»Aber wir sind davon ausgegangen, daß wir Belege bekommen, um die Ausgaben zu beweisen. «
»Ich habe nichts, um sie zu beweisen , aber Sie wissen doch, daß ich in Los Angeles wohne und daß ich in die anderen Städte reise; was glauben Sie wohl, wie ich dahinkomme? «
Sie gaben nicht nach, und ich auch nicht. Ich finde, wenn man in einer solchen Lage ist, in der man sich entscheidet, nicht vor dem System zu buckeln, muß man die Konsequenzen tragen, wenn es nicht klappt. Deshalb bin ich durchaus zufrieden, auch wenn mir die Unkosten für die Reisen nie ersetzt worden sind.
Das ist eins von meinen Spielchen. Die wollen einen Beleg? Von mir kriegen sie keinen. Dann bekommen Sie aber auch kein Geld. O. k., dann sollen sie ihr Geld behalten. Die vertrauen mir nicht? Was soll's; dann bezahlen sie mich eben nicht. Natürlich ist das absurd! Ich weiß ja, wie die Regierung funktioniert; na ja, zum Teufel mit der Regierung! Ich finde, Menschen sollten einander wie Menschen behandeln. Und wenn ich nicht wie ein Mensch behandelt werde, will ich nichts mit ihnen zu tun haben! Das gefällt ihnen nicht? Dann gefällt's ihnen eben nicht. Mir gefällt das auch nicht. Dann lassen wir's halt. Ich weiß, sie »schützen den Steuerzahler«, aber man urteile doch selbst, wie gut der Steuerzahler in der folgenden Situation geschützt worden ist.
Bei zwei Büchern konnten wir trotz langer Diskussionen zu keiner Entscheidung kommen; sie lagen in der Bewertung nah beieinander. So überließen wir die Entscheidung dem Bildungsbeirat. Da der Beirat jetzt die Kosten berücksichtigte und da beide Bücher so gleichmäßig abgeschnitten hatten, wurde beschlossen, Angebote einzuholen und das preisgünstigere anzunehmen.
Dann wurde die Frage angeschnitten: »Werden die Schulen die Bücher zum üblichen Zeitpunkt erhalten, oder ist es vielleicht möglich, sie etwas früher zu bekommen, nämlich rechtzeitig zum nächsten Schuljahr?«
Der Repräsentant des einen Verlages stand auf und sagte: »Wir freuen uns, daß Sie unser Angebot angenommen haben; wir können das Buch rechtzeitig zum nächsten Schuljahr herausbringen.«
Von dem Verlag, der den kürzeren gezogen hatte, war ebenfalls ein Vertreter da, und er stand auf und sagte: »Da unsere Angebote auf der Grundlage des späteren Termins eingereicht worden sind, finde ich, wir sollten die Möglichkeit haben, für den früheren Temin neue Angebote zu unterbreiten, denn auch wir können diesen Termin einhalten.«
Mr. Norris, der Anwalt aus Pasadena, der im Beirat saß, fragte den Vertreter des anderen Verlags: »Und was würde es uns kosten , Ihre Bücher zu dem früheren Termin zu bekommen?«
Er gab eine Zahl an: Und sie lag niedriger!
Nun stand der Vertreter des ersten Verlags auf: »Wenn er ein anderes Angebot macht, habe auch ich das Recht, ein anderes Angebot zu machen!« - und sein Angebot lag noch niedriger!
Norris fragte: »Wie kommt das - wir erhalten die Bücher früher, und es ist trotzdem billiger? «
»Ja«, sagte der eine. »Wir können ein spezielles Offsetverfahren verwenden, mit dem wir normalerweise nicht arbeiten ...« - eine tolle Ausrede dafür, daß das Angebot niedriger ausfiel.
Der andere stimmte zu: »Wenn man es schneller macht, kostet es weniger!«
Das war wirklich ein Schock. Am Ende war es zwei Millionen Dollar billiger. Norris war über diesen plötzlichen Wandel äußerst wütend.
Natürlich hatte die Ungewißheit im Hinblick auf den Termin die Möglichkeit eröffnet, daß die beiden Verlagsleute
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