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Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman

Titel: Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard P. Feynman
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Bühnen errichten und spezielle Hebevorrichtungen verwenden, um ihn die Treppe hinaufzuwuchten. Da es nicht viel Unterhaltung gab, schauten wir alle zu, wie dieser Riesensafe mit viel Mühe in das Büro gehievt wurde, und wir machten alle Witze darüber, was für Geheimnisse der Hauptmann darin aufbewahren werde. Irgend jemand meinte, wir sollten unseren Kram in seinen Safe packen und ihn seinen Kram in unsere tun lassen. Es wußte also jeder über diesen Safe Bescheid.
    Der Mann von der Abteilung für Staatseigentum wollte ihn haben, um ihn wieder zu verkaufen, aber zuerst mußte er leer gemacht werden, und die einzigen, die die Kombination kannten, waren der Hauptmann, der auf Bikini war, und Alvarez, der sie vergessen hatte. Der Mann bat mich, den Safe zu öffnen.
    Ich ging hinauf in das frühere Büro des Hauptmanns und fragte die Sektretärin: »Warum rufen Sie nicht den Hauptmann an und fragen ihn nach der Kombination?«
    »Ich möchte ihn nicht belästigen«, sagte sie.
    »Also, mich werden Sie für gute acht Stunden belästigen. Ich mach' es nicht, wenn Sie nicht versuchen, ihn anzurufen.«
    »O. k., o. k.!« sagte sie. Sie nahm den Hörer ab, und ich ging in das andere Zimmer, um mir den Safe anzusehen. Da stand er, dieser riesige, stählerne Safe, und seine Türen waren weit offen.
    Ich ging wieder zu der Sekretärin. »Er ist offen.«
    »Großartig!« sagte sie und legte den Hörer wieder auf.
    »Nein«, sagte ich, »er war schon offen.«
    »Oh! Ich nehme an, die Eigentumsabteilung hat's doch geschafft, ihn zu öffnen.«
    Ich ging zu dem Mann in der Eigentumsabteilung. »Ich wollte mir den Safe vornehmen, aber der war schon auf.«
    »Ach ja«, sagte er. »Tut mir leid, daß ich's Ihnen nicht gesagt habe. Ich habe unseren eigenen Schlosser hingeschickt, um ihn aufzubohren, aber bevor er gebohrt hat, hat er versucht, ihn zu öffnen, und er hat's geschafft.«
    So! Erste Information: Los Alamos hat jetzt einen richtigen Schlosser. Zweite Information: Der Mann weiß, wie man Safes aufbohrt, eine Sache, von der ich gar nichts verstehe. Dritte Information: Er kann Safes aus dem Stand öffnen - in ein paar Minuten. Das ist ein echter Profi, eine echte Informationsquelle. Den Burschen muß ich kennenlernen.
    Ich fand heraus, daß sie ihn nach dem Krieg als Schlosser angestellt hatten (als sie sich nicht mehr solche Sorgen um die Sicherheit machten), damit er sich um solche Dinge kümmerte. Es stellte sich heraus, daß er mit dem Öffnen von Safes nicht ausgelastet war, deshalb reparierte er auch die Marchant-Rechenmaschinen, die wir verwendet hatten. Während des Krieges hatte ich diese Dinger dauernd repariert - es gab also etwas, das uns verband.
    Nun bin ich, wenn ich jemanden kennenlernen wollte, nie hinterhältig oder verschlagen gewesen; ich gehe einfach hin und stelle mich vor. Aber in dem Fall war es so wichtig, diesen Mann kennenzulernen, und ich wußte, ehe er mir irgendeines von seinen Geheimnissen über das Öffnen von Safes anvertrauen würde, würde ich mich beweisen müssen.
    Ich fand heraus, wo sein Raum war - im Keller der Abteilung für Theoretische Physik, wo ich arbeitete -, und ich wußte, daß er abends arbeitete, wenn die Maschinen nicht benutzt wurden. Als erstes ging ich deshalb abends auf dem Weg zu meinem Büro an seiner Tür vorbei. Das war alles; ich ging nur da vorbei.
    Ein paar Abende später nicht mehr als ein »Hallo«. Als er nach einer Weile sah, daß immer der gleiche Typ vorbeikam, sagte er »Hallo« oder »Guten Abend«.
    Das geht ein paar Wochen so langsam, und eines Tages sehe ich, daß er an den Marchant-Rechenmaschinen arbeitet. Ich sage nichts; es ist noch nicht soweit.
    Allmählich sprechen wir ein paar mehr Worte: »Hallo! Sie haben ja ziemlich viel zu tun!«
    »Yeah, ziemlich viel« - solche Dinge halt.
    Schließlich ein Durchbruch: er lädt mich zu einer Suppe ein. Jetzt läuft es sehr gut. Jeden Abend essen wir Suppe zusammen. Jetzt fange ich an, ein bißchen über die Addiermaschinen zu reden, und er erzählt mir, daß er ein Problem hat. Er hat versucht, eine Reihe von Rädern mit Sprungfedern wieder auf eine Welle zu stecken, und er hat nicht das richtige Werkzeug oder so; er hat schon eine Woche lang daran gearbeitet. Ich erzähle ihm, daß ich während des Krieges an diesen Maschinen gearbeitet habe, und schlage ihm vor: »Ich sag Ihnen was: Sie lassen die Maschine heute abend einfach stehen, und ich seh sie mir morgen mal an.«
    »O. k.«, sagt er, denn er weiß

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