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Sie fielen vom Himmel

Sie fielen vom Himmel

Titel: Sie fielen vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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verbluten sie und schreien nach Munition! Breyle«, Stucken baute sich vor dem blassen Major auf, »wenn Sie mir diesen Kerl heranschleppen, tot oder lebendig, werde ich Sie zum Deutschen Kreuz in Gold einreichen! Ein deutsches Schwein im Rücken meiner Division! Ich kann einfach nicht weiterdenken!«
    Major von der Breyle setzte sich in seinen Kübelwagen. Er fuhr allein, vorsichtig lenkte er ihn durch eine enge Paßstraße und ratterte dann eine tief eingeschnittene Schlucht entlang, der sich durch das Gebirge in Serpentinen windenden Straße nach Cairo entgegen. Ausgeschwärmt, in einer Breite von fünf Kilometern, kämmten die Fallschirmjäger das Gelände durch. Sie kletterten die Hänge hinauf, sie schlichen, nach allen Seiten sichernd, durch die Schneisen und folgten den steinigen Betten der kleinen Gebirgsbäche.
    In einem wilden Tal, eingerahmt von zerklüfteten Felsen, traf Felix Strathmann Maria Armenata.
    Er hatte die Maschinenpistole im Anschlag und wand sich durch eine Buschgruppe verwitterter Oliven. Der Schnee rieselte auf die Waffe, und er blieb stehen, nahm sein Taschentuch aus der Kombination und putzte über das Schloß der MPi. Als er es wegstecken wollte, legte sich eine Hand auf seine Schulter. Ein eisiger Schrecken durchfuhr ihn, sich duckend wirbelte er herum und hob den Kolben, um zuzuschlagen. Gleichzeitig zuckte seine Hand an den Beinen herab und zog das Kappmesser aus der Hosenlasche.
    In einem alten, viel zu weiten Mantel stand Maria vor ihm. Er hatte sie nicht kommen hören … er hatte gar nichts gehört, er sah kaum die Spuren ihrer kleinen Füße im Schnee. »Maria«, sagte er leise.
    Er hielt noch immer die Maschinenpistole hoch, als wolle er sie über ihren Kopf schlagen … in der linken Hand fühlte er das Kappmesser.
    »Maria …«, sagte er noch einmal ungläubig. »Maria … was machst du denn hier …«
    Ein Lächeln überflog die Züge Marias. Ihr Gesicht war von der Kälte gerötet. Es war schmaler als damals, die Wangen schienen eingefallen zu sein. Strathmann konnte sich nicht erinnern, daß sie so vorstehende Backenknochen besaß. Knochig sah sie aus, elend. Er ließ die Maschinenpistole sinken.
    »Felix. Der Glückliche …« Sie kam auf ihn zu und streckte ihm weit die Hand entgegen. »Du kennst noch Maria?«
    Strathmann sah sich um. Hundert Meter rechts und links mußten Küppers, Klein und Maaßen das Gelände durchsuchen. Es gab eine Katastrophe, wenn Klein sie hier fand, Theo Klein, der heim Abmarsch geschworen hatte, alles niederzuknallen, was sich in den Bergen regte und nicht deutsch war. »Wir müssen weg von hier, Maria«, sagte er schnell. »Wir suchen Partisanen. Die ganze Gegend ist voll von Fallschirmjägern!« Er blickte verzweifelt über die verschneiten Felsen und suchte ein Versteck. Eine Hand tastete nach ihm und schob sich in die seine – »Komm«, sagte sie.
    Sie krochen durch die Büsche, die harten, gefrorenen Zweige schlugen ihnen ins Gesicht … ein Dorn riß eine blutige Linie ins Gesicht Strathmanns … er wischte mit der Hand darüber und sah, daß sie rot wurde. Aber er kroch weiter, Maria nach, die sich wie eine Schlange über den Boden wand und deren Locken durch den Schnee glitten wie der Pelz einer Füchsin. »Hier«, sagte sie. Jenseits von ihm fielen sie in eine Senke, an deren hinterer Felswand sich eine kleine, dunkle Öffnung befand. Der Boden war zertreten von vielen Schuhen … fast schneelos war er. Strathmann riß die Maschinenpistole herum und richtete sie auf Maria.
    »Was ist das hier?« sagte er hart. – »Eine Höhle, Glücklicher.«
    »Du hast mich in eine Falle geführt!« Er überblickte den verborgenen Eingang in den Felsen, die vielen Spuren, die nach allen Seiten in die zerklüfteten Schluchten führten. »Das hier ist ein Partisanennest!«
    Strathmann spürte, wie sein Herz an die Brustwand schlug und gegen die Rippen trommelte. Ein heißer Schauer überfiel ihn. Er zuckte mit der Hand und lud die Maschinenpistole durch. Der Sicherungsflügel schnellte herum. Strathmann sprang mit dem Rücken gegen den hohen Stein, den sie überklettert hatten, und starrte Maria Armenata an.
    »Wer bist du?!« schrie er. »Antwort, du Luder, oder es knallt!« Er hob die Maschinenpistole.
    Die Worte Major von der Breyles fielen ihm ein. Ein Deutscher kommandierte die Partisanen. Ein verdammtes, verfluchtes Schwein! Durch seinen Körper rieselte Erregung. »Antwort!« schrie er.
    »Ich liebe dich«, sagte Maria. »Ich liebe dich,

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