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truurige Mensch, i will de Nochname vo dem Seckel wüsseeee!«). Ob die Mobberin für das eigenwillige Mobbing selbst gemobbt wurde, ist unbekannt.
Die Anonymität des Internets hat die Hemmschwelle, andere zu beleidigen, erheblich sinken lassen. Die Rede ist bereits von dem »Online Disinhibition Effect« (»Online-Enthemmungseffekt«). Beispiele hierfür sind zahlreiche Gruppen wie »Kann dieser Stein mehr Fans als Richard Lugner haben?« oder »Ich könnte XYZ jeden Tag die Fresse polieren!«.
Facebook reagiert auf das Cybermobbing mit Lehrmaterialien für Pädagogen und Eltern zum Thema »Sicherheit im Internet«. Jüngst plante man gar den Einsatz von Streitschlichtern. Mitglieder sollten Fälle von Cybermobbing demnach nicht nur an Facebook, sondern auch an andere Nutzer in ihrem Umkreis melden können. Diese würden dann mit der Vermittlung im zugrunde liegenden Konflikt und idealerweise auch mit dessen Beilegung beauftragt. Anders formuliert: Sie werden zu Klassensprechern im virtuellen Kindergarten.
Kann auch der Streitschlichter den Betroffenen nicht helfen, besteht die Möglichkeit, die jeweilige Gegenpartei zu → blockieren . Die geblockte Person ist bei Facebook für den Nutzer dann quasi nicht mehr existent. Alle Probleme vermag aber auch das selbstredend nicht zu lösen.
D
Date
endet idealerweise mit: »Bist du auf Facebook?«
Was früher noch originell, zumindest aber weniger direkt klang – eine elegante Art des Kontakthaltens –, sticht angesichts hunderter Urlaubsbilder und noch mehr Informationen weit tiefer in die Privatsphäre als jede ausgetauschte Handynummer.
Unangenehmer Nebeneffekt: Schon so mancher musste bereits am »Morgen danach« beim ganz normalen Facebook-Stalken eine herbe Enttäuschung erleben. So fiel etwa ein Freund von mir ungebremst auf den Boden der Tatsachen, nachdem sich das auf der vorangegangenen Feier noch so stimmige Bild des zurückhaltenden und edlen Objekts der Begierde am nächsten Tag und nüchtern betrachtet so gar nicht mit dem zugehörigen Facebook-Profil (»offene Beziehung; Lieblingsfilm: Budapester Bumsorchester; Lieblingsspruch: Versohl mir den Arsch und nenn mich Renate usw.«) in Deckung bringen ließ.
Das frühere behutsame Kennenlernen des/der anderen gerät durch Facebook zur Farce. Für die einen das Ende der Romantik, für die anderen in der Epoche des Speed-Dating die beste Möglichkeit, Zeit zu sparen.
Daten und Fakten
Wissenswertes
Es gibt über 800.000.000 aktive Facebook-Nutzer, davon 22 Millionen in Deutschland (Stand: Anfang 2012)
52% der Facebook-Nutzer sind männlich, 48% weiblich
50% davon loggen sich täglich ein
48% der 18- bis 34-Jährigen checken Facebook unmittelbar nach dem Aufwachen
Die über 35-jährigen Nutzer repräsentieren mittlerweile mehr als 30% der Gesamtnutzerschaft
»Facebook« war 2010 in den USA der meistgesuchte Begriff im Internet
Über die Hälfte der User spricht mehr online als offline zu ihren Mitmenschen
2011 wurden auf Facebook in 20 Minuten
1.000.000 Links geteilt
fast 1,5 Mio. Einladungen zu Veranstaltungen versendet
fast zwei Mio. Freundschaftsanfragen akzeptiert
fast zwei Mio. Status Updates gepostet
etwa drei Mio. Fotos hochgeladen und Nachrichten versendet
über 10 Mio. Kommentare gepostet
Quellen: AllFacebook.de , Onlineschools.org ,
Saysaysay.de , JeffBullas.com
Datenschutz
Noch vor wenigen Jahren wäre der »Datenkrake« eher im heimischen Zoo als im Internet angesiedelt worden. Heute ist Datenschutz ein Thema, mit dem politische Parteien aller Couleurs punkten können. Facebook hat an dieser Entwicklung einen maßgeblichen Anteil. Das Netzwerk sammelt unzählige Informationen über seine Mitglieder: vom Namen, Geburtstag und Wohnort über Hobbys und politische Präferenzen bis hin zu Beziehungsstatus, besten Freunden und sexueller Orientierung. Kurz: Facebook weiß (fast) alles über uns. Das liegt zum einen daran, dass wir wie selbstverständlich persönliche Daten in unserem Profil hinterlegen und auf diese Weise unsere Privatsphäre neu definieren. Zum anderen analysiert Facebook regelmäßig Freundeskreise, durchforstet Status Updates und fragt über zahlreiche Anwendungsprogramme Daten wie IQ, Musikgeschmack und Aufenthaltsort ab. Der → Like-Button , der → Freundefinder , das → Taggen und die → Gesichtserkennung tun ihr Übriges.
Der Umgang mit dieser für Facebooks Werbekunden äußerst erfreulichen Tatsache reicht bei der Community von Hysterie (»Schützt unsere Daten besser
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