Sie haben 1 ungelesenes Buch
augenscheinliche Nachteil solcher Angebote: Ob hier wirkliche Interessenten für ein Produkt gefunden werden, erscheint ziemlich zweifelhaft – selbst wenn es sich tatsächlich um echte Personen handeln sollte, die den Like-Button am Ende betätigen. Der Vorteil: Auf diese Weise steigt die scheinbare Attraktivität des jeweiligen Angebots in der Außenwirkung uneinholbar schnell an, ohne dass Außenstehende die wahren Gründe für die plötzliche Popularität ohne Weiteres erkennen könnten. Um ein Angebot bekannt zu machen, ist der Fan-Kauf daher eine elegante, wettbewerbsrechtlich jedoch fragwürdige Methode.
Farbfilter
Gleich ob Schwarz-Weiß, Sepia oder Negativ – es bedarf meist nur eines Mausklicks im kostenlosen Grafikprogramm, um zu zeigen: »Das hier sind Fotos mit künstlerischem Anspruch!« Hobby-Fotografen erstellen selbst aus den verwackeltsten Urlaubsschnappschüssen vermeintliche Kunstwerke und hoffen auf wohlwollende Reaktionen ihrer unbedarften Facebook-Kontakte, die das verkannte Genie endlich zum Nachwuchskünstler des Jahres nominieren sollen. Insbesondere → Barbies kommentieren die mühelos mit dem Farbfilter in Szene gesetzten Motive nur allzu gerne (»Voll schön, Tobi!«) und motivieren den »Künstler« zu weiteren unnötigen Landschaftsalben.
Zu den Post-Gewohnheiten von Facebook-Nutzern mit Spiegelreflexkamera siehe auch → Nahaufnahmen spielender Dritte-Welt-Kinder oder sehr alter Menschen mit sonnengegerbter Haut.
Farewell Facebook
Im Sommer 2011 erschienener niederländischer Kurzfilm, der sich kritisch mit Facebook und dem Verhalten seiner Nutzer auseinandersetzt. Themen sind vor allem Sinn und Unsinn von Mitteilungen in Status Updates sowie die verbreitete Sammelleidenschaft in Bezug auf Facebook-Freunde. Alles in allem eine filmgewordene Anklage an den → Alles-Poster . Menschen, die es wagten, ihrer Freude über das schöne Wetter durch einen öffentlichen Post Ausdruck zu verleihen oder gar nur entfernt bekannte Personen als Freunde zu adden, werden in dem Film mit ihrem virtuellen Tun konfrontiert und geraten dabei ziemlich in Erklärungsschwierigkeiten. Der Protagonist hadert mit der Freundschaftseinladung seines Vaters und findet schließlich Erlösung im »digitalen Selbstmord«: dem Löschen seines Accounts.
Farmville
Eine der ältesten Anwendungen und wohl auch die bekannteste, die jemals in der Facebook Community gespielt wurde. Auch Nichtspielern (dem Großteil auf Facebook) wird das Programm genauso wie CityVille und Mafia-Wars aufgrund der zahlreichen Status Updates und Einladungen ein Begriff sein. Dabei hat die Anwendung nicht mal ein richtiges Ziel. Es geht letztlich nur darum, »erfolgreich zu wirtschaften« und ein guter virtueller Farmer zu werden, um Erfahrungspunkte zu sammeln. Besonders Ambitionierte investieren dafür sogar echtes Geld – für viele Medienunternehmen ein Hoffnungsschimmer, die Gratis-Mentalität im Internet schnell zu relativieren.
Flashmob
Nicht selten über Facebook verabredete Zusammenkunft einer Großzahl an Personen, um in der Öffentlichkeit – und möglichst zu deren Erstaunen – ungewöhnliche Handlungen vorzunehmen: Menschen erstarren plötzlich in der sonst so betriebsamen New Yorker Grand Central Station oder tanzen Tango in deutschen Fußgängerzonen. Besonders provinziell sind (vermutlich vom jeweiligen Enkel des Filialbetreibers) initiierte Verabredungen zum sogenannten »Burger Run«, bei dem hunderte Teenies gleichzeitig eine örtliche Fast-Food-Kette aufsuchen, um zahllose Hamburger zu ordern. Das Phänomen ist infolge populärer YouTube-Videos und einer nun wirklich mehr als ausgereizten Medienberichterstattung in jeden Winkel der Welt vorgedrungen. Der Idee fehlt von daher der Überraschungseffekt und damit eigentlich ihr Sinn.
Flirten
Ob im Chat, per Facebook-Nachrichtendienst oder als → Anstupser – Flirten ist bei Facebook durch wenige Klicks und in Sekundenschnelle möglich! Manch einer, der von StudiVZ gewechselt ist, wird wohl dennoch enttäuscht gewesen sein: Als sei die Hemmschwelle nicht durch die zahlreichen im Profil hinterlegten privaten Informationen schon hoch genug, um den Kontakt mit fremden Personen zuzulassen (eingeschränktes Profil hin oder her), fällt aufgrund der Standard-einstellungen auch noch die schnelle Partnersuche per Profilcheck aus. All dies mindert den Flirtfaktor erheblich.
Das irritiert, wird doch immer wieder kolportiert, dass der wichtigste Beweggrund, die Netzwerkidee
Weitere Kostenlose Bücher