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Minderjähriger vor dem Austausch persönlicher Daten und zur besseren Filterung von jugendgefährdenden Inhalten. Dennoch steht das Netzwerk immer wieder in der Kritik, etwa weil Verdachtsfälle jugendgefährdender Vorkommnisse nicht schnell genug weitergeleitet würden. In regelmäßigen Abständen werden daher vielerorts die Volljährigkeit der Mitglieder oder die Möglichkeit für Eltern, auf die Profile ihrer minderjährigen Kinder zugreifen zu können, gefordert. Wohl kaum ein Jugendlicher wird sich darauf jedoch widerstandslos einlassen.
Junge Union
Angeblich unter dem Einfluss von Bierkonsum postete der Kreischef der Jungen Union München-Nord rechtes Gedankengut bei Facebook. Medienberichten zufolge zitierte er im Netzwerk Soldatengesänge aus dem Zweiten Weltkrieg, ein Bild des sogenannten »Eisernen Kreuzes« soll seinen Account vervollständigt haben. Nachdem ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden war, enthob der CSU-Ortsverband den jungen Politiker von seinen Ämtern.
Junkies
Die → Abhängigkeit von Facebook ist ein früher oft belächeltes, angesichts der enormen Klickzahlen heute aber hochaktuelles Thema. Das ständige Checken von Nachrichten, Neuigkeiten und Fotos, das Eifern nach Anerkennung, der Konkurrenzdruck und Vergleich mit den eigenen Freunden sowie ein erhöhter Geltungsdrang verursachen gerade bei jüngeren Nutzern nicht selten Stress. Ein Mitglied des anerkannten Massachusetts Institute of Technology warnte so in einer kürzlich veröffentlichten Studie davor, dass es bei Jugendlichen durch die extensive Facebook-Nutzung zu einem wahren Burn-out kommen könnte. Dies liege insbesondere daran, dass die Mitglieder versuchten, ihren einzelnen Online-Identitäten gerecht zu werden, was vor allem dann Schwierigkeiten verursache, wenn sie den geposteten Angaben im wahren Leben keinesfalls entsprächen. Eine britische Studie ergänzt, dass Facebook nicht selten zu Zwangsstörungen führe. Ein mangelnder Zugang zum Social Web schlage sich dann direkt im Wohlbefinden der Nutzer nieder. Und Forscher der University of Maryland wollen schließlich gar Entzugserscheinungen bei Probanden erkannt haben, die längere Zeit auf Facebook und ähnliche Netzwerke verzichten mussten.
Justin Bieber
Was in den 1990er-Jahren die Kelly-Family gewesen ist, ist heute in Sachen Polarisierung neben Tokio Hotel insbesondere Justin Bieber: Der junge amerikanische Musiker, dem oft ein zu hoher Östrogenwert vorgeworfen wird, muss sich damit abfinden, auch auf Facebook höchst umstritten zu sein. Gehört das Teenie-Idol auf der einen Seite zu den zehn Prominenten mit den meisten Facebook-Fans in 2011 (laut Socialbakers.com Platz 6 direkt nach Michael Jackson), finden sich auf der anderen Seite über wohl keinen anderen Künstler mehr Hass-Gruppen.
Beispiele gefällig?
»Wenn die Pubertät Justin Bieber nicht tötet, mache ich es.«
»Hey, Justin Bieber, ein kleines Mädchen hat gerade angerufen und will ihre Stimme zurück.«
»Wenn ich einen Justin-Bieber-Song überlebe, dann auch eine nukleare Katastrophe.«
»Lesben, die wie Justin Bieber aussehen.«
»Justin Bieber ist ein Hurensohn.«
Die Reihe ließe sich nahezu endlos fortsetzen.
K
Karneval
Für die einen das Highlight des Jahres, für die anderen das Schlimmste seit Erfindung des Zahnarztbohrers. Karneval spaltet die Gemüter – nicht nur auf Facebook. Die Anhänger treffen sich nur zu gerne auf Seiten wie »Ich liebe Karneval in Köln« oder »Faschingskönig«. Bei Widersachern verursacht die jährliche Maskerade demgegenüber wiederholten Brechreiz, der sich in Gruppen wie »Fasching ist so sinnvoll wie ein Lutscher, der nach Scheiße schmeckt« niederschlägt. Wird man dies noch als harmlosen Spaß ansehen können, lassen es einige User nicht bei virtueller Aggression bewenden. Die Westdeutsche Zeitung berichtete bereits im März 2011, bei Facebook sei im Zusammenhang mit den jährlichen Karnevalsumzügen in Tönisvorst, einer Stadt am Niederrhein, zu Randalen aufgerufen worden (»Tötet den Vorster Clown«). Offenbar mit Erfolg – das Deutsche Rote Kreuz klagte, dass es in dem Stadtteil Vorst vorher noch nie zu größeren Ausschreitungen gekommen sei.
Doch egal, ob man das bunte Treiben befürwortet oder ablehnt: Irgendwann ist auch die letzte Bütten-Pointe versemmelt, das letzte Kölsch gegoren und dem letzten Funkenmariechen unter den Rock gegriffen – und es folgt die Fastenzeit. Einige Jecken beziehen das konsequenterweise auch auf
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