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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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und dementierte, würde ihr doch niemand glauben.
    »Wenn Sie in Ihrem Artikel über mich schreiben und mich gut darstellen, dann mache ich Ihnen das Leben leichter.«
    Sie griff nach der Gabel und nahm einen Happen Wildreis. »Wie? Haben Sie Schwierigkeiten, eine Frau zu finden, die mit Ihnen ausgeht?« Es sollte ein Scherz sein, doch als seine Wangen sich hochrot färbten, erkannte sie, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte.
    »Die meisten Frauen halten mich für langweilig.«
    »Hm, den Eindruck habe ich nicht«, schwindelte sie ohne Rücksicht auf die Gefahr schlechten Karmas.
    Er lächelte, das Risiko hatte sich gelohnt. »Die Frauen geben mir gar keine Chance.«
    »Tja, wenn Sie vielleicht nicht so viel über Mensa und Ihren tollen Abschluss reden würden, hätten Sie bestimmt mehr Glück.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja.« Sie hatte ihren Lachs zur Hälfte verspeist, als ihr Martini gebracht wurde.
    »Vielleicht könnten Sie mir ein paar Tipps geben.«
    Genau, als wäre ausgerechnet sie die Expertin auf diesem Gebiet.
    Sein schlauer Blick hielt sie fest, während er einen Bissen Kartoffel nahm. »Ich könnte mich erkenntlich zeigen«, wiederholte er.
    »Sie überziehen mich mit Telefonterror. Sorgen Sie dafür, dass das aufhört.«
    Er schien nicht einmal überrascht zu sein. »Ich werde sehen, was ich machen kann.«
    »Tun Sie das, denn es ist überaus lästig.«
    »Betrachten Sie es doch lieber als eine Art Aufnahmeprüfung. «
    Aha. »Gestern Abend lag eine tote Maus vor meiner Tür.«
    Er nahm einen Schluck Bier. »Die könnte auch von selbst dorthin gekrochen sein.«
    Klar. »Ich will ein Interview mit Luc Martineau.«
    »Da sind Sie nicht die Einzige. Luc legt großen Wert auf ein ungestörtes Privatleben.«
    »Fragen Sie ihn.«
    »Dafür bin ich denkbar ungeeignet. Er kann mich nicht leiden. «
    Sie hob ihren Martini an die Lippen. Luc konnte sie auch nicht leiden. »Warum?«
    »Er weiß, dass ich dagegen war, ihn einzukaufen. Ich habe viele gute Gründe dafür.«
    Das war eine Überraschung. »Warum?«
    »Tja, es ist kein Geheimnis, dass er sich eine üble Verletzung zugezogen hat, als er noch für Detroit spielte. Ich glaube nicht, dass ein Spieler in seinem Alter nach einer großen Operation an beiden Knien wieder einsteigen kann. Martineau war einmal gut, vielleicht sogar einer der Besten, aber mit elf Millionen im Jahr für einen zweiunddreißigjährigen Mann mit kaputten Knien setzt man eine Menge aufs Spiel. Wir haben vier erstklassige Spieler ausgewechselt. Dadurch sind wir auf dem rechten Flügel geschwächt. Ich bin nicht sicher, ob Martineau das wert ist.«
    »Er spielt gut in dieser Saison«, wandte sie ein.
    »Bisher, ja. Aber was passiert, wenn er verletzt wird? Man kann ein Team nicht nur um einen Mann herum aufbauen.«
    Jane wusste nicht allzu viel über Hockey, und sie fragte sich, ob Darby vielleicht Recht hatte. War das Team um den Elite-Goalie herum aufgebaut worden? Litt Luc, der so cool und ruhig wirkte, unter dem enormen Erfolgsdruck, der auf ihm lastete?
     
    Ein verzweifelter Anruf von Mrs. Jackson informierte Luc, dass Marie seit seiner Abreise nicht mehr zur Schule gegangen war. Mrs. Jackson berichtete ihm, sie habe Marie jeden Morgen zur Schule gefahren und gesehen, dass sie das Schulgebäude betrat. Bis sie entdeckte, dass Marie es auf geradem Weg durch die Hintertür wieder verließ.
    Als er Marie fragte, wo sie sich herumgetrieben hatte, antwortete sie: »Im Einkaufszentrum.« Als er sie fragte, warum, sagte sie: »Keiner in dieser Schule kann mich leiden. Ich habe keine Freundinnen. Sie sind alle bescheuert.«
    »Komm schon«, sagte er, »du wirst Freundinnen finden, und alles wird gut.«
    Sie fing an zu weinen, und wie immer fühlte er sich schlecht und völlig unzulänglich. »Mir fehlt meine Mom. Ich will nach Hause.«
    Nachdem er das Gespräch mit Marie und Mrs. Jackson beendet hatte, rief er seinen Manager, Howie Stiller, an. Am Dienstagabend, sobald er zu Hause wäre, würde Luc in seiner Post Informationsmaterial über diverse Privatschulen finden.
    Klaviermusik wehte hinüber in die Ecke der Hotelbar, wo Luc sich niedergelassen hatte. Er hob eine Flasche Molson’s an die Lippen und nahm einen großen Schluck. Dass Marie nach Hause ging, stand nicht zur Debatte. Ihr Zuhause war jetzt seine Wohnung, aber offenbar gefiel ihr das Zusammenleben mit ihm nicht.
    Er stellte die Flasche auf den Tisch und lehnte sich in seinen Sessel zurück. Er musste mit Marie übers

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