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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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verliert, muss den Jungs einen Drink spendieren.«
    Sie setzte eine besorgte Miene auf. »Oh. Hmm. Tja, ich habe nur einen Fünfziger dabei. Meinst du, das reicht?«
    »Ja, das müsste reichen«, sagte er mit der ganzen Überheblichkeit eines Mannes, der sich seines Erfolgs sicher ist. Und während der nächsten halben Stunde ließ Jane ihn dann in dem Glauben, dass er gewinnen würde. Ein paar Spieler stellten sich im Halbkreis auf, um zuzusehen und zu lästern, doch als sie schließlich um zweihundert Punkte im Rückstand war und Rob allmählich Mitleid mit ihr bekam, machte sie sich ans Werk und schlug ihn in vier Runden. Darts war ein ernstes Geschäft, und es machte ihr großen Spaß, den Hammer abzuziehen.
    »Wo hast du so spielen gelernt?«, fragte er.
    »Anfängerglück.« Sie trank den Rest ihres Martinis aus. »Wer kommt als Nächster?«
    »Ich fordere dich heraus.« Luc Martineau löste sich aus der Dunkelheit und nahm Rob die Darts aus der Hand. Das Licht von der Theke jagte Schatten über seine breiten Schultern und sein Profil. Regentropfen glitzerten in seinem Haar, und der Geruch des kühlen Abendwinds entströmte seinen Kleidern.
    »Pass auf, Luc, sie ist gefährlich«, warnte Rob.
    »Stimmt das?« Luc zog einen Mundwinkel hoch. »Bist du gefährlich, Ass?«
    »Nur weil ich den Hammer geschlagen habe, soll ich automatisch gefährlich sein?«
    »Nein. Du hast den armen Rob im Glauben gelassen, dass er gewinnen würde, und dann hast du ihn eiskalt abgezogen. Deswegen bist du gefährlich.«
    Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. »Hast du Angst?«
    »Nicht wirklich.« Er schüttelte den Kopf, und eine kurze blonde Locke fiel ihm in die Stirn. »Bist du bereit?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Du bist ein furchtbar schlechter Verlierer.«
    »Ich?« Er legte eine große Hand auf seinen marineblauen Rippenpullover und zog ihre Aufmerksamkeit damit auf seinen muskulösen Oberkörper.
    »Ich habe gesehen, wie du auf die Torpfosten einprügelst, wenn dir ein Puck ins Netz gerutscht ist.«
    »Ich bin ehrgeizig.« Er ließ die Hand sinken. »Aber kein schlechter Verlierer.«
    »Gut.« Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihm in die Augen, deren helles Blau in der dunklen Bar kaum zu erkennen war. »Meinst du, du kannst es ertragen, wenn du verlierst ?«
    »Ich habe nicht vor zu verlieren.« Er deutete mit einer Handbewegung auf die aufgeklebte Linie. »Ladies first.«
    Wenn es um Darts ging, kannte sie keine Rücksicht und war sowohl ehrgeizig als auch eine schlechte Verliererin. Wenn er ihr den Vortritt ließ, hatte sie nichts dagegen einzuwenden. »Wie viel Geld willst du setzen?«
    »Ich setze meine fünfzig gegen deine fünfzig.«
    »Die Wette gilt.« Jane warf ihre drei Pfeile und holte sechzig Punkte.
    Lucs erster Wurf prallte ab, und erst beim dritten Wurf erzielte er Punkte. »Das war voll daneben.« Mit zusammengezogenen Brauen ging er zur Scheibe und sammelte seine Pfeile ein. Unter dem Licht der Deckenlampe studierte er die Spitzen und Flights. »Die sind stumpf«, sagte er und blickte über die Schulter hinweg zu Jane hinüber. »Zeig mir mal deine. «
    Sie glaubte nicht, dass ihre Darts spitzer waren, und trat zu ihm ins Licht. Er nahm die Pfeile aus ihrer offenen Hand und prüfte, den Kopf über sie geneigt, mit dem Daumen die Spitzen. »Deine sind nicht so stumpf.«
    Er war ihr sehr nahe, wenn sie sich nur ein kleines bisschen vorneigte, würde ihre Stirn die seine berühren. »Gut«, sagte sie und schaffte es, mit halbwegs normaler Stimme zu reden, als würde sein sauberer Duft ihr nicht den Atem stocken lassen. »Such dir die drei aus, die du haben willst, dann nehme ich die anderen.«
    »Nein. Wir benutzen dieselben Darts.« Er sah ihr in die Augen. »Dann hast du, wenn ich dich schlage, keinen Grund zum Heulen.«
    Sie blickte ihm in die Augen, die den ihren so nahe waren, und das Herz hämmerte in ihrer Brust. »Ich bin nicht diejenige, deren erster Wurf abgeprallt ist und die den Darts die Schuld daran gibt.« Während ihr Herz klopfte wie ein Schmiedehammer, wirkte er völlig unbeeindruckt. Sie trat einen Schritt zurück, um Abstand zwischen ihm und ihrer albernen Reaktion zu schaffen. »Also, Martineau, willst du den ganzen Abend lang nur reden, oder fangen wir endlich an, damit ich dich fertig machen kann?«
    »Du bist ganz schön frech für deine Größe«, sagte er und klatschte ihr die drei Darts, die seiner Meinung nach die spitzesten waren, in die Hand. »Ich

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