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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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glaube, du leidest unter diesem Kleine-Mädchen-Syndrom«, fügte er hinzu, dann gesellte er sich zu seinen Teamkameraden, die sich an einem Tisch in ein paar Schritt Entfernung niedergelassen hatten.
    Sie zuckte die Schultern, als wollte sie sagen: Na und? , und trat an die Linie. Das Gewicht auf beiden Füßen perfekt ausbalanciert, das Handgelenk locker und entspannt, erzielte sie einen Doppel, einen Triple und einen einfachen Schuss in die Mitte. Luc trat an die Linie, als sie die Pfeile einsammelte. »Du hast Recht«, sagte sie und ging auf ihn zu. »Diese sind viel besser.« Sie legte ihm die drei Pfeile in die ausgestreckte Hand. »Danke.«
    Seine Hand schloss sich um ihre, sodass die Darts sich in ihre Handfläche drückten. »Wo hast du so gut Werfen gelernt ?«
    »In einer kleinen Kneipe in der Nähe der Universität von Washington.« Seine heiße Hand wärmte ihre. »Ich habe an drei Abenden in der Woche dort gearbeitet, um mir das Studium zu finanzieren.« Sie versuchte, sich von ihm loszumachen, doch er drückte nur noch fester zu, und die Schäfte bohrten sich in ihr Fleisch.
    »Da in der Nähe liegt doch auch Hooters?« Endlich ließ er ihre Hand los, und sie trat einen Schritt zurück.
    »Nein, das liegt von der Universität aus gesehen am anderen Ufer des Sees«, antwortete sie, wenngleich sie vermutete, dass er genau wusste, wo Hooters lag. Sein Auto fand den Weg dorthin wahrscheinlich von allein. Er versuchte lediglich, sie aus dem Konzept zu bringen.
    Das gelang ihm erst, als er einen Schritt auf sie zumachte und an ihrem Ohr fragte: »Warst du ein Hooters-Mädchen?«
    Trotz der Hitze, die an ihrem Hals heraufkroch, schaffte sie eine kühle, gesammelte, wenn auch nicht ganz Honey-Piemäßige Antwort. »Ich glaube, ich bin nicht aus dem Stoff, aus dem man Hooters-Mädchen macht.«
    Er senkte die Stimme, und sein warmer Atem streifte ihre Wange, als er fragte: »Wie das?«
    »Das wissen wir beide.«
    Er trat zurück und betrachtete ihren Mund, bevor er den Blick langsam bis zu ihren Augen hob. »Das Tank-Top hatte die falsche Farbe?«
    »Nein.«
    »Die Shorts gefallen dir nicht?«
    »Ich bin nicht die Art von Mädchen, die sie suchen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich weiß mit Sicherheit, dass sie auch kleine Mädchen anheuern. Ich habe selbst welche dort gesehen.« Er hielt einen Moment inne, dann fügte er hinzu: »Das war allerdings in Singapur.«
    Beiden war klar, dass sie nicht über Janes Größe redeten. »Du versuchst, mich aus dem Konzept zu bringen, damit du gewinnst, nicht wahr?«
    Kleine Fältchen erschienen in seinen Augenwinkeln. »Und? Klappt es?«
    »Nein«, schwindelte sie und wich zur Seite aus, wo die Chinooks standen. »Hast du schon die Getränke bestellt, Rob?«
    Er tätschelte ihren Kopf. »Klar doch, Sharky.«
    Sharky? War sie ein Hai? Nun ja, sie hatte sich einen Spitznamen verdient, und dieser war besser als alle, die sie sicher dann für sie hatten, wenn sie es nicht hörte. Und er hatte ihren Kopf getätschelt, als wäre sie ein Hund. Ein Fortschritt, dachte sie, während sie zusah, wie Luc mit einer Bewegung aus dem Handgelenk den Pfeil abschoss und ins Ochsenauge traf.
    »Ich kenne niemanden, der es noch schlechter erträgt als Luc, wenn er verliert«, sagte Bruce zu Jane.
    »Vielleicht solltest du ihn lieber nicht schlagen«, warnte Peter. »Es könnte sein Spiel negativ beeinflussen.«
    »Vergesst es, Jungs.« Sie schüttelte den Kopf, als Luc den zweiten Pfeil ins Abseits warf und wie ein Hockeyspieler fluchte. »Ich lasse niemanden gewinnen.«
    »Wenn er verliert, spielt er am Ende morgen Abend im Compac Center wie ein Rasender.«
    »Ja, wisst ihr noch, wie er beim Bowling um einen Punkt verloren hat und sich am nächsten Abend mit Roy in die Haare geriet?«, erinnerte Darby.
    »Das hatte wahrscheinlich mehr mit Lucs und Patricks Blödeleien zu tun als mit dem Bowlingspiel.«
    »Ein Spiel unter verfeindeten Goalies.«
    »An dem Abend haben sie Hockey gespielt wie früher.«
    »Was auch immer der Grund war, sie haben es sich ordentlich gegeben, und es war herrlich.«
    »Wann war das?«, wollte Jane wissen.
    »Letzten Monat.«
    Letzten Monat, und er hatte noch mehr als die Hälfte der Saison vor sich. Einige lange Sekunden stand Luc an der Linie und starrte auf die Scheibe, als ginge es um ein Kräftemessen. Eine Lichtspur kroch über den billigen roten Teppich und beleuchtete seine Lederschuhe und die schwarze Hose bis zu den Knien. Dann, als würde er eine Rakete

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