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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Frau näherte und dicht an ihrem Ohr etwas sagte. Sie wandte Luc ihr Profil zu, und Lucs Hand erstarrte mitten in der Bewegung. Der Erzengel der Düsternis und Verdammnis trug an diesem Abend nicht Schwarz und hatte sich das Haar schneiden lassen.
    »Da ist noch jemand, den ich dir vorstellen möchte«, sagte Luc zu Marie. Sie zwängten sich durch die Gäste, wurden jedoch von Bekah Brummet aufgehalten, einer eins fünfundsiebzig großen Schönheitskönigin und Teilzeitfreundin. Er hatte sie im vergangenen Sommer auf einer Benefizveranstaltung kennen gelernt, und binnen weniger Stunden hatte er dreierlei über sie erfahren. Sie mochte Weißwein, Männer mit Geld und war eine echte Blondine. Seit Marie bei ihm wohnte, hatte er Bekah nicht mehr gesehen.
    Er machte die beiden hastig miteinander bekannt und richtete dann den Blick wieder auf Jane. Sie lachte über etwas, das Darby gesagt hatte; es erschien Luc unvorstellbar, dass das kleine Frettchen etwas auch nur annähernd Lustiges sagen könnte.
    »Ich habe dich lange nicht gesehen«, sagte Bekah und forderte damit wieder seine Aufmerksamkeit. Sie sah wie immer hinreißend aus in einem kleinen Seidenkleid, das tiefe Einblicke in ihr Dekolleté gewährte. In Lucs Leben hatte es zahlreiche Bekahs gegeben. Schöne Frauen, die seine Gesellschaft suchten, weil er Luc Martineau war, der berühmte Goalie. Einige von ihnen waren zu Freundinnen geworden, andere nicht. Er hatte nie Skrupel gehabt zu nehmen, was sie ihm so bereitwillig anboten. Doch jetzt stand seine Schwester neben ihm, in einem Kleid, das ihr nicht passte, und sie versuchte, sich hinter seinem Rücken zu verkriechen. Er wollte sie nicht mit diesem Teil seines Lebens konfrontieren.
    »Ich bin viel unterwegs.« Er legte Marie die Hand auf den Rücken. »War schön, dich wiederzusehen«, sagte er und ging, gefolgt von Bekahs fassungslosem Blick. Er schob seine Schwester weiter, bevor sie irgendetwas von seiner wirklichen Beziehung zu Bekah bemerken konnte. Marie sollte nicht eine Sekunde lang glauben, dass oberflächliche, rein sexuelle Beziehungen in Ordnung wären. Sie sollte wissen, dass sie mehr wert war als so etwas. Und, ja, ihm war klar, dass er in diesem Fall ein Heuchler war, aber das störte ihn nicht.
    »Jane«, sagte er, als er sie fast erreicht hatte. Sie blickte über die Schulter zurück, und eine weiche Locke fiel ihr über ein Auge. Jane schob sie zurück und lächelte. Mit dem kurzen Haar sah sie sehr jung und verdammt süß aus. Er konnte nicht anders, er musste ihr Lächeln erwidern. Der neue Haarschnitt ließ ihre grünen Augen riesig erscheinen, und sie trug ein Make-up, das ihnen einen verhangenen, sexy Ausdruck verlieh. Ihre Lippen waren dunkelrot, seine Lieblingsfarbe. Die Temperatur im Raum schien um ein paar Grad zu steigen, und er knöpfte sein Jackett auf.
    »Hallo, Luc.« Auch ihre Stimme klang verhangen, rauchig.
    »Martineau«, sagte Darby.
    »Hogue.« Lucs Hand in ihrem Rücken zwang Marie, an seiner Seite zu bleiben. »Das hier ist mein Date, Marie«, stellte er vor, und Jane bedachte ihn mit einem Seitenblick, der ihm verriet, dass er ihrer Meinung nach verhaftet gehörte. »Marie ist meine Schwester.«
    »Oh, dann nehme ich zurück, was ich gerade über dich gedacht habe.« Jane streckte Marie die Hand entgegen und lächelte sie an. »Dein Kleid gefällt mir. Schwarz ist meine Lieblingsfarbe. «
    In Lucs Augen war das reichlich untertrieben.
    »Habt ihr Mae Miner und Georgeanne Kowalsky schon kennen gelernt?«, fragte Jane.
    Luc sah Hughs Frau an, eine kleine Blonde mit großen braunen Augen, die nur sehr dezentes Make-up trug. Sie gehörte zu diesen natürlichen Schönheiten. Wie Jane. Abgesehen von diesem Abend. An diesem Abend trug Jane Lippenstift. Er reichte beiden Frauen die Hand und sagte: »Mae habe ich im vergangenen September kennen gelernt.«
    »Als ich im neunten Monat schwanger war.« Sie kramte in ihrem Handtäschchen und beförderte ein Foto zutage. »Das ist Nathan.«
    Georgeanne zückte ebenfalls ein paar Fotos. »Das ist Lexie, als sie zehn war, und das ist ihre kleine Schwester Olivia. « Luc hatte nichts dagegen, Kinderfotos anzuschauen – im Grunde genommen –, aber er fragte sich trotzdem, warum Eltern immer voraussetzten, dass er sie sehen wollte. »Niedliche Kinder.« Er betrachtete die Fotos und reichte sie den beiden Frauen zurück.
    Die Unterhaltung um ihn herum wandte sich den Ansprachen zu, die er durch sein Zuspätkommen versäumt hatte, und er

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