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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Siehst du das auch so?«
    »Bis zu einem gewissen Grad könnte das zutreffen.« Er lehnte sich in die Sofapolster zurück und legte den Arm über die Lehne. »Wir spielen anders als die übrigen Spieler. Hockey ist ein Mannschaftssport, aber nicht für den Typ zwischen den Pfosten. Ein Torhüter spielt eher allein. Wenn ihm ein Fehler unterläuft, ist keiner da, der ihn ausbügeln kann.«
    »Es blitzen keine Lichter auf, und das Publikum jubelt nicht, wenn er einen Puck durchgehen lässt?«
    »Genau.«
    »Wie lange dauert es, bis du ein verlorenes Spiel weggesteckt hast?«
    »Das hängt von dem Spiel ab. Ich schaue mir die Aufzeichnung an, überlege mir, was ich beim nächsten Mal besser machen kann, und habe die Niederlage gewöhnlich am nächsten Tag verwunden.«
    »Was für Rituale pflegst du vor einem Spiel?«
    Er schwieg, bis sie ihm schließlich das Gesicht zuwandte, dann fragte er: »Abgesehen davon, dass du mich einen Dodo nennst?«
    »Das kommt nicht in die Zeitung.«
    »Heuchlerin.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Verklag mich doch.«
    Er konnte sich durchaus ein paar Dinge vorstellen, die er gern mit ihr anstellen würde, sie zu verklagen gehörte allerdings nicht dazu. »Ich nehme am Abend vor einem Spiel und am Spieltag selbst viel Proteine und Eisen zu mir.«
    »Der vormalige Torhüter Glenn Hall hat angeblich gesagt, er hätte jede einzelne Minute, die er gespielt hat, gehasst. Wie denkst du über diese Einstellung?«
    Interessante Frage, dachte er, neigte den Kopf zur Seite und musterte Jane. Wie dachte er darüber? Manchmal hasste er es genauso, wie Hall es gehasst hatte. Und manchmal war es besser als Sex. »Auf dem Eis bin ich total konzentriert und ehrgeizig. Es gibt nichts Schöneres für mich, als im Tor zu stehen, Schüsse zu blocken und Pucks in der Luft zu fangen. Ja, ich liebe meinen Sport.«
    Sie schrieb etwas auf den Block und schlug die Seite um. Dann hob sie den Kuli und drückte ihn gegen ihre Lippe, was Lucs Aufmerksamkeit auf ihren Mund zog.
    Jane zog ihn stärker in ihren Bann als jede andere Frau, die er gekannt hatte. Und es war mehr als nur der Widerspruch zwischen Jane, der Prüden, und der anderen Jane, die küsste wie eine Pornokönigin. Etwas, das den Wunsch in ihm weckte, ihre glänzenden Locken durch seine Finger gleiten zu lassen und die Hände um ihre Wangen zu legen. Luc hatte in seinem Leben viele schöne Frauen gekannt, körperlich perfekte Frauen, doch er hatte sein Begehren immer unter Kontrolle gehabt. Außer bei Jane. Bei der dünnen, kleinen Jane mit ihren kleinen Brüsten und wilden Locken und tiefgrünen Augen, die ihn durchschauten und erkannten, dass er absolut nichts Gutes im Schilde führte. Seit dem Abend des Banketts, als er sie geküsst hatte, stellte er sich vor, sie auszuziehen und mit Mund und Händen ihren Körper zu erforschen. Er hatte versucht, ihr aus dem Weg zu gehen, aber stattdessen hätte er beinahe Sex in einem Parkhaus mit ihr gehabt. Und im Lauf der vergangenen Tage war sein Verlangen nach ihr nur noch stärker geworden.
    Als er sie jetzt betrachtete, mit ihrer zarten Haut und dem glänzenden Haar, fragte er sich, warum er ihr überhaupt aus dem Weg gehen sollte. Sie war in seinem Leben. Sie ging nicht weg, und er ging auch nicht. Sie waren beide erwachsen. Falls es so endete, dass sein Mund auf ihren Brüsten lag, während er sich tief in ihrem warmen, feuchten Körper vergrub, nun, nichts sprach dagegen, dass zwei erwachsene Menschen einander Lust bereiteten. Im Grunde war es wohl vielmehr genau das, was sie beide brauchten. Er senkte den Blick auf ihre Bluse und die kleinen Hügel ihrer Brüste. Dass es das war, was er brauchte, stand für ihn außer Frage.
    Neben Luc schrillte das Telefon und unterbrach ihn in seiner Betrachtung von Janes Brüsten. Er hob den Hörer ab, und es war Marie, die ihm mitteilte, dass sie bei Hanna übernachten würde. »Ruf mich morgen früh an«, sagte er und legte auf.
    »Marie?«
    »Ja. Sie bleibt über Nacht bei Hanna.«
    Jane wandte sich ihm zu, zog ein Knie hoch aufs Sofa und lehnte sich mit einer Schulter neben seiner Hand ins Polster zurück. »Möchtest du über Marie reden?«
    »Nein. Ich möchte nichts sagen, was ihr das Leben noch schwerer machen könnte.«
    »Das halte ich für vernünftig.« Sie warf einen Blick auf ihren Notizblock und sah Luc dann wieder an. »Wenn du an die Zukunft denkst, wo siehst du dich selbst dann?«
    Diese Frage hasste Luc. Er versuchte gerade, diese Saison ohne

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