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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherman Lee
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Mann richtete sich auf. Noch immer starrte er auf die Rücken von Nogales und seinen Bandoleros. Er löste die Sicherung seiner Büchse.
    "He, du Narr!" rief Art Ratcliff. "Wirf deinen Schießprügel weg! Oder soll ich dich umpusten?"
    Als der Mann auf Nogales anlegte, hob auch Ratcliff seine Kanone. Er drückte ab. Es knallte und der Siedler fiel auf seine Knie. Sein linker Oberschenkel war getroffen. Das Hosenbein verfärbte sich rot. Auf den Knien liegend, wandte er sich um. Der lange Mann hob seine Waffe gegen Ratcliff. Ihr Lauf wankte. Er zielte.
    Ratcliff schoß abermals. Die Wucht des Geschosses warf den Siedler nach hinten um. Sein angewinkeltes Knie kippte um. Er blieb reglos liegen.
    Nogales hörte den Lärm und wandte sich um. Das Gewehr des am Boden liegenden Siedlers ragte steil in die Luft. Der  Desperado verstand. Seine Miene verfinsterte sich. Er brüllte etwas auf Mexikanisch und schrie dann, "Snake! Geh von dem Wagen weg!"
    Doc Snake ahnte, was gleich passieren würde. Er hielt sich die Melone fest und stolperte in Richtung Ratcliffs Wagen.
    Die beiden Bandidos ritten näher und legten auf den Planwagen der Siedler an. Sie zielten auf die Plane, hinter der die Frau und ihre Kinder saßen. Nogales aber wendete sein Pferd und ritt auf Sams Felsen zu.
    Big Sams Augen wanderten von den Bandidos am Siedlerwagen zu Nogales, der näherkam, und zurück.
    Ein Massaker? dachte Sam. An Kindern?
    Nogales hatte ihn fast erreicht, aber nicht gesehen.
    Kein Massaker, sagte Big Sam und feuerte. Er riß den Ladehebel nach unten. Die leere Patrone flog aus der Kammer. Sie glitzerte im Sonnenlicht und klimperte über den Felsen. Sam feuerte noch einmal.
    Beide Desperados am Siedlerwagen zuckten fast gleichzeitig unter dem Einschlag der Kugeln zusammen. Einer griff sich an die Brust und glitt mit verzerrtem Gesicht aus dem Sattel. Der andere sank vornüber und fiel ebenfalls zu Boden. Seine Sporen verfingen sich dabei im Steigbügel. Sein Pferd schleifte ihn ein paar Yards. Dann blieb es stehen.
    Doc Snake warf die Arme in die Luft und schrie vor Erregung, "Was geht hier vor?" Er hielt seine Melone fest, fiel auf seine Knie und kroch unter Art Ratcliffs Planwagen.
    Es krachte abermals und der Sombrero von Nogales segelte durch die Luft wie ein ungeschickter Vogel.
    Der Bandit warf hastig sein Pferd herum. Er sah seine Compagneros wie erlegte Bisons am Boden liegen. "Madre Dios!" In Todesangst gab er seinem Tier die Sporen und galoppierte in die Prärie hinaus.
    Da zerplatzte die Felswand neben Big Sams Kopf. Splitter spritzten umher und schlugen ihn ins Gesicht. Er rollte auf den Rücken und wischte sich mit der Linken die Augen klar. Mit der Rechten preßte er die Winchester gegen die Schulter. Er suchte die Gegend ab. In zwanzig Yards Entfernung erkannte er Cowboy Ace im Gipfelgestrüpp. Art Ratcliffs Bruder zielte mit einem Gewehr auf ihn.
    Und schoß.
    Wieder splitterte der Stein. Big Sam rollte weg von der Wand und robbte hinter einen Felsvorsprung in Deckung.
    Das Gewehr von Cowboy Ace jaulte auf und Big Sams linkes Bein schlug aus. Seine Ferse war getroffen. Atemlos hielt er inne und wartete auf den Schmerz. Doch der kam nicht. Big Sams Finger untersuchten seinen Stiefel und er sah, daß die Kugel bloß den Absatz abgerissen hatte.
    Sam atmete auf.
    Er rappelte sich hoch in die Hocke. Blitzschnell stand er auf, spähte über die Kante in Richtung Ace und drückte ab. Der Hahn traf den Bolzen – doch das Magazin war leer. Sam duckte sich wieder und ließ das Gewehr fallen.
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    Big Sam hörte die Kinder unten klagen. Er hörte, wie Art Ratcliff fluchte. Er fühlte das Pochen seines Herzens. Er lauschte. Ein Kiesel löste sich irgendwo hinter ihm und kullerte den Fels entlang. Big Sam erstarrte. In der nächsten Sekunde war er herumgewirbelt und hatte beide Colts in den Fäusten.
    Er erkannte das rote Halstuch.
    Cowboy Ace sprang gerade vom oberen Felsen hinter Sam, da schoß dieser schon. Cowboy Ace zuckte getroffen zusammen. Er taumelte rückwärts an den Rand der Felswand. Der Gunman versuchte, sich zu fangen. Seine Stiefel scharrten über die harte Kante. Doch es war zu spät. Er schrie auf und stürzte rücklings in die Tiefe. Die Pferde vor den Planwagen scheuten, als er unten auftraf.
    Big Sam hob seine Winchester auf und schwang sie sich auf den Rücken. Er schlich zurück zum Falben. Dort nahm er eine Packung Munition aus der Tasche und zog die Sharps aus dem Leder. Dann

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