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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Roux
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Umständen will ich, dass jemand das zitiert!) Ich brauche dringend eine Atempause.
    Er rutscht beiseite, macht ein wenig Platz, sodass ich mich neben ihn quetschen kann. Dann klappt er die Sonnenblende herunter, und ich sehe mich im Schminkspiegel – das Gesicht voller Kerben, Blut rinnt von meiner Stirn, wo Julian die Scherbe herausgezogen hat. Halb um meinen Hals verläuft ein martialisch aussehender blutiger Handabdruck. Ich schaue an mir herunter und entdecke Glas in meiner Sweatshirttasche und den Aufschlägen meiner Ärmel. Überall Glas, überall Schnitte … überall Blut …
    Dapper steckt seinen Kopf nach vorne und leckt meine zerschnittene Hand. Er drückt seine Nase in meinen Handteller und lässt mich wissen, wie froh er ist, mich wiederzuhaben.
    »Und die anderen?«, frage ich und versuche vorsichtig, meinen Knöchel zu bewegen.
    »Sie werden nicht zu uns stoßen. Sie wollten bleiben«, murmelt Julian.
    »Was? Bleiben? Wo bleiben?«
    »Sie sind zur Farm meines Bruders aufgebrochen, nach Norden. Sie waren nur wegen mir noch hiergeblieben, und jetzt, wo ich gerettet bin … Renny hat ihnen von Liberty Village erzählt, und wir haben ihnen angeboten, ein Auto für sie zu suchen. Aber sie wollten dortbleiben.«
    ›Deine Aufgabe ist es, fest wie ein Baum am Fluss der Wahrheit zu stehen und der ganzen Welt zu sagen: Nein – Ihr müsst euch ändern!‹
    »Ich wünschte, ich hätte ihnen danken können«, sage ich. »Und ich wünschte, ich hätte sie besser kennenlernen können.«
    »Apropos«, sagt Renny, die Augen fest auf die Straße gerichtet. Sie fährt auf die County Road 6 und ignoriert die aufgestellten Schilder, die sie auffordern, nicht schneller als 60 km/h zu fahren. Wir rollen parallel zum Highway, der sich links von uns dahinzieht.
    »Ich habe ein paar von ihnen dazu gebracht, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Weißt du, wie du das in deinem Dingens machst.«
    »Blog?«
    »Yeah, Blog«, sagt sie. »Sie haben es nicht getippt oder so, aber ich habe es in deine Laptoptasche getan.«
    »Wann?«
    »Gestern«, sagt Renny. »Ich dachte mir, das wäre vielleicht gut. Ich dachte, Ted könnte es gefallen, etwas über sie zu erfahren.«
    »Hoffst du vielleicht, dass dir jemand dafür einen Anthropologen-Orden verleiht?«, frage ich. Renny hebt die Faust, um mir gegen die Schulter zu boxen, dann hält sie inne und erinnert sich, dass ich neuerdings die physische Widerstandskraft von sechs Tage altem Sashimi habe.
    »Wir müssen anhalten und irgendwas besorgen, womit wir sie säubern können«, sagt Julian, der sich eng an die Beifahrertür quetscht, um Platz für mich zu schaffen. »Manche ihrer Schnitte sind hässlich.«
    »Erst, wenn wir auf dem Highway sind. Ich möchte etwas Abstand zwischen uns und die guten alten Jungs bringen. Wir müssen ohnehin was zu essen besorgen«, antwortet Renny.
    Wie zum Beweis ihrer Worte entfährt meinem Magen ein Knurren, das einen Dobermann in die Flucht geschlagen hätte.
    »Hunger«, sage ich mit gerunzelter Stirn.
    »Wir halten bald an«, sagt Renny, »ich versprech’s.«
    »Ich kann fast nicht glauben, dass du diese Johnnie-Walker-Flasche benutzt hast.«
    »Zeiten der Verzweiflung, Süße, Zeiten der Verzweiflung«, knurrt Julian und starrt aus dem Fenster.
    Zwischen den Sitzlehnen hindurch werfe ich einen Blick zurück und sehe die Stadt hinter uns entschwinden. Der Rauch steigt von Iowa City auf, von Coralville, von jedem kleinen Halt zwischendurch. Irgendwo führt Dobbs jetzt Überlebende zu seiner Farm, und ich habe keine Ahnung, ob das ein Anfang ist oder eine Art Ende. Ich kann nicht entscheiden, ob wir es richtig gemacht haben. Ist es das, was uns bevorsteht – eingeäscherte Orte hinter uns zu lassen, Feuer in unseren Fußspuren?
    KOMMENTARE
    Isaac:
    4. November 2009 13:23 Uhr
    Dem Himmel sei Dank für kleine Wunder. Das war knapp, was? Froh, dass du es da heraus geschafft hast. Wir sind hier inzwischen über jeden Laden im Umkreis von dreißig Kilometern hergefallen, und ich glaube, wir müssen uns bald eine neue Gegend suchen. Wenn wir nach Norden vorstoßen, bevor der erste wirklich heftige Schnee einsetzt, könnten wir es schaffen, ein dauerhafteres Heim zu finden. Das wäre doch nur gerecht, oder? Du bekommst Liberty Village, und wir brauchen schließlich auch etwas.
    Allison:
    4. November 2009 14:04 Uhr
    Heda, wenn Kanada nicht bockt, könnt ihr’s immer noch mit Colorado versuchen!

5. N OVEMBER 2009 – O N THE R OAD
    »Jetzt, wo wir wissen,

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